#12 – Arbeiten in Deutschland? So kannst du dich vorbereiten – Mit Tanja Schwarz

Trasnkript – Arbeiten in Deutschland

Speaker 1 (00:00)
So Leute, heute geht’s so richtig los und zwar mit der ersten Folge von Deutsches Geplapper, wo mal wieder ein Gast dabei. Ist die letzte Folge war ja eher so eine Art Einführung in die nächste Runde und ich habe heute einen ganz besonderen Gast bei mir, nämlich Tanja von Online-Business Deutsch. Habt ihr vielleicht schon mal gehört? Und ja, Tanja hat eine ganz besondere Geschichte zu erzählen, denn Tanja wohnt gar nicht in Deutschland. Wo genau sie wohnt, wo sie lebt, wo sie arbeitet, das wird sie euch gleich selbst erzählen. Und vor allen Dingen wird sie darüber berichten, welche Herausforderungen sie zu bewältigen hatte, als sie ins Ausland gegangen ist, wie sie die Sprache gelernt hat und vor allem auch, wie sie jetzt zu ihrem Online-Business Deutsch gekommen ist. Und ich bin mir ganz sicher, dass das für einige oder sogar viele von euch sehr interessant sein wird. Denn ja, sind wir mal ehrlich, Alltagsdeutsch ist immer noch was anderes als Business-Deutsch. Und welche Unterschiede es da gibt, warum man das als Deutschlernender brauchen könnte und was man generell zu beachten hat, wenn man vorhat nach Deutschland auszuwandern, darüber reden wir heute bei Deutsches Geplapper. Viel Spaß!

(01:18)
Ja, willkommen, willkommen leute! Ich habe heute, wie eben schon angekündigt, einen ganz besonderen Gast hier, nämlich die liebe Tanja und Tanja… Ja, herzlich willkommen erstmal hier bei Deutsches Geplapper.

Speaker 2 (01:33)
Ja, danke Flemming, ich freue mich total, hier zu sein.

Speaker 1 (01:37)
Ja, ich freue mich auch, dass du da bist und dass du so spontan meine Einladung angenommen hast. Ihr werdet gleich sehen. Tanja hat ein richtig interessantes Thema hier uns auch zu berichten. Oder ein richtig interessantes Thema, über das wir plappern können. Bevor wir zu dir kommen, Tanja, ich würde einfach mal ganz hart ins heutige Thema einsteigen. Und zwar, was glaubst du denn so, deiner Erfahrung nach, mit welchen Herausforderungen ist denn jemand, der in Deutschland arbeiten und leben will, konfrontiert? Also, jemand, der aus dem Ausland kommt und in Deutschland arbeiten und leben will, konfrontiert?

Speaker 2 (02:15)
Ja, es gibt da natürlich immer verschiedene Hintergründe auch. Wie komme ich nach Deutschland? Also, kann ich bereits die deutsche Sprache? Oder will ich sie erst lernen und komme daher auch nach Deutschland? Und aus diesem Hintergrund muss man dann eben auch abwägen, den Schwierigkeitsgrad. Was muss ich machen, um eben dann ja…Was möchte ich auch machen? Darum geht es eigentlich, komm ich nach Deutschland, um die Sprache zu lernen, möchte ich studieren? Möchte ich arbeiten? Ja, und jedes, jede Form hat eine andere Herausforderung auch. Das heißt, komme ich nach Deutschland, um Deutsch zu lernen, dann… Viele machen das mit einer Agentur. Ja, ich habe schon öfter mit Leuten gesprochen, die kommen als Au-pair. Ja, die können kaum Deutsch. Als Au-pair haben sie dann die Möglichkeit eben auch dort das Deutsch erst mal langsam anzufangen, zu lernen. Und genau, Studium, für ein Studium brauche ich schon ein bestimmtes Niveau. Da kann ich nicht einfach sagen ich studiere, ja. Und das gleiche gilt auch für die Arbeit. Deswegen muss man sich immer jedes…Jede Person individuell anschauen, wo denn auch bei ihr oder ihm die Herausforderungen sind.

Speaker 1 (03:43)
Ja, natürlich, ist eine sehr, sehr individuelle Geschichte, gar keine Frage. Hat natürlich auch so ein bisschen immer damit zu tun, aus welchem Land man kommt, oder? Also es ist ja ein Unterschied, ob ich jetzt aus dem asiatischen Raum komme oder aus Afrika oder eben aus der Europäischen Union, oder?

Speaker 2 (04:01)
Ja, das ist auch noch ein Punkt. Genau das ist wichtig zu wissen. In Europa sind…Ist es natürlich immer einfacher, nach Deutschland einzureisen. Ja, allein schon wegen der ganzen Dokumentation, die du dann vorlegen musst. Und ähm, ist es dann vielleicht, sag ich mal, auch einfacher, die Sprache zu sprechen, weil bestimmte Laute schon da sind. Zum Beispiel, ein Asiate hat es natürlich sehr schwer, die deutsche Sprache auch auszusprechen. Und genauso andersherum. Wir als Deutsche natürlich wäre das gleiche Problem dann auch. Und ja, von dem her ist das halt alles nicht so einfach, dann auch umzusetzen und ich sage mal, man muss einfach im Land selbst schon, in seinem eigenen Land selbst schon mal anfangen, sich Gedanken zu machen, wie mache ich es eigentlich? Ja, ich kann ja nicht einfach sagen, ich buche jetzt einen Flug und bin da. Ich meine, manche machen das, das geht auch. Aber ich sage mal, man sollte einfach sich mal Gedanken machen. Wo will ich hin? Was will ich machen? Ist es nicht klüger, schon mal in meinem Land selbst die mit der Sprache anzufangen, damit ich auch in Deutschland einfacher habe?

Speaker 1 (05:30)
Und du sprichst da ja auch auf jeden Fall aus Erfahrung, würde ich sagen, oder? Also wo sitzt du gerade eigentlich, Tanja? Wo bist du gerade?

Speaker 2 (05:40)
Also ich bin gerade in Madrid, in Spanien. Ja genau. Und ja, ich bin Deutsche, weil das mich auch oft gefragt wird, „Bist du eigentlich Deutsche?“ Ja, bin ich. Also ich habe bis 25 Jahren, habe ich in Deutschland gelebt, in der Nähe von Nürnberg. Wer das kennt. Und hab dann einfach meinen Koffer gepackt und hab dann gesagt: „Ich geh erst mal ein halbes Jahr nach England, um mein Englisch zu verbessern und danach wollte ich noch mal ein halbes Jahr, also ein halbes Jahr England, ein halbes Jahr Spanien machen. Ja, das halbe Jahr England hat gut geklappt, das halbe Jahr Spanien hat auch gut geklappt. Das war so gut, dass ich dann gleich geblieben bin. Ja, ich habe da einen gefunden. Ja und seitdem bin ich hier. Das sind jetzt 18 Jahre. Fast 19.

(06:33)
Wow, 18, fast 19 Jahre wahnsinn. Also, ich war selbst auch schon mal in Madrid. Ist eine wunderschöne Stadt, auf jeden Fall. Ich habe es auch sehr genossen, da ich mag die Spanier auch sehr. Es ist ein tolles Volk, aber da zu leben ist dann natürlich noch mal eine andere Hausnummer. Übrigens, liebe Deutschlerner, das sagt man so ja, eine andere Hausnummer, das heißt einfach eine andere, eine andere Art und Weise. Also eine andere, einfach eine andere Sache. Ja, genau. Und Madrid ist eine aufregende Stadt. Auf jeden Fall. Hattest du denn während dieser Zeit gar nicht mal das Gefühl, dass dir Deutschland fehlt oder den Gedanken, einfach zurückzugehen? Wie war das für dich?

Speaker 2 (07:18)
Immer. Den hatte ich immer.

Speaker 1 (07:21)
Okay. Und was hat dich abgehalten?

Speaker 2 (07:25)
Die Abenteuerlust. Ganz einfach. Also ich kam mir auch hierher, mehr als Jux und Dollerei kann man sagen. Ja, also wirklich abenteuerlich alles. Bin mit einer Agentur hierhergekommen, auch nach England, mit einer Agentur. Da habe ich dann, das nennt sich, das Programm, Study and Travel. Ich weiß nicht, ob das jemand kennt.

(07:50)
Wahrscheinlich.

(07:51)
Study and Travel. Und dann bin ich nach Spanien eben als Au pair gekommen. Und ja, das war halt so, dann meine Herausforderung hier und hat bis heute gut funktioniert, muss ich sagen.

(08:09)
Okay, ja sehr gut. Du hast eben gesagt die Abenteuerlust. Ist es noch ein Abenteuer nach 18 Jahren?

(08:16)
Auf jeden Fall. Also hier in Madrid ist es immer Abenteuer, vor allem jetzt mit Corona, muss ich sagen. Also die Stadt hat ja fünf bis sechs Millionen Einwohner und es ist ein Wahnsinn, was hier los ist. Und es ist eine kleine Herausforderung, auch hier leben zu dürfen und dieses Tagtägliche dann auch zu bewältigen.

Speaker 1 (08:42)
Hm. Was? Was sind denn so die, was sind denn so die Unterschiede? Also ich weiß natürlich, kenne natürlich grob in groben Zügen einige Unterschiede. Wenn ich jetzt mal Madrid und Berlin vergleiche oder Madrid und Rostock, da wo ich wohne. Aber das ist natürlich eine ganz andere Sache, wenn man in so einem Land lebt. Und wenn du jetzt mal genau auf Deutschland guckst, auf deine Erfahrungen, die du sowohl in Deutschland als auch in Spanien gemacht hast, was sind die größten Unterschiede, die dir aufgefallen sind? Kannst du, kannst du das so einfach sagen?

Speaker 2 (09:17)
Ja, kann ich im Prinzip sagen, es ist ganz witzig und zwar, hier in Spanien, die Leute sind sehr laut. Ja, sie sie… Es ist, als würden sie schreien, aber das ist die ganz normale Unterhaltung. Ja, es ist ein bisschen wie Italiener, das kennt man auch, mit Händen und Füßen. Und so sind sehr viele Spanier auch. Wenn ich dann nach Deutschland komme, allein mit dem Flugzeug, ich lande in Deutschland am Flughafen. Es ist alles still. Ja, es ist still. Man könnte eine Nadel fallen hören. Ja, es ist unglaublich. Und dann, der nächste für mich auch sehr krasse Unterschied ist eben die Natur. In Spanien ist das meiste, ist halt verdorrt und mehr so ja, wie sagt man so, rot-grau. Nicht so wirklich…So ein grün. Also die Bäume sind zwar grün, aber das ist so ein vertrocknetes grün. Ja und dann kommst du nach Deutschland und es ist halt so richtiges, saftiges Grün. Und das ist halt auch so dieser absolute Unterschied.

Speaker 1 (10:31)
Ich weiß, ich weiß sehr gut, was du meinst. Gerade mit der Lautstärke der Spanier. Also, ich war ja gerade im vergangenen halben Jahr mit meiner Freundin so ein bisschen auf Europareise in unserem Camper und da sind wir ja quasi zweimal nach Spanien gefahren. Einmal, als wir von Frankreich über die Grenze sind und dann, als wir von Portugal über die Grenze sind. Und da ist es jeweils auch aufgefallen. Es war wirklich sehr, sehr deutlich, sobald du die Grenze überschritten hast. Diese Lautstärke, diese Mentalität, dieses Temperament auch, das ist Wahnsinn. Das war weder bei den Portugiesen noch bei den Franzosen in dieser Art und Weise so, also kann ich sehr gut nachempfinden das Thema auf jeden Fall.

Speaker 2 (11:12)
Ja, oder in Restaurants, das gleiche in Restaurants. Du musst dich anschreien hier in Spanien. Ich glaube, ich war noch nie in einem Restaurant oder oder kaum, also ich könnte es dann an den Fingern abzählen, wo ich sag, ich musste den Partner, der aber direkt vor mir auch sitzt, nicht anschreien, damit er mich versteht. Und in Deutschland, da musst du flüstern, damit du dich auffällst. Wenn du normal sprichst, dann ist es schon fast so, als würdest du stören.

Speaker 1 (11:43)
Ja, du hast aber auch manchmal, wenn du 18 Jahre in Spanien lebst, dann nehme ich mal an, du wirst schon so ein bisschen Spanisch sprechen oder?

(11:51)
Ein bisschen.

(11:56)
Ein kleines bisschen. Un poquito. Wie war das anfangs für dich? Wie lange hast du gebraucht, bis du sagen konntest „Jetzt ist es soweit, jetzt habe ich. Jetzt habe ich die Sprache so richtig im Griff“?

Speaker 2 (12:03)
Uff, da habe ich lange gebraucht, glaube ich. Also ich habe in Deutschland ja bereits angefangen, Spanisch zu lernen, weil mir einfach die Lieder, dieses spanische Flair und das hat mir alles super gefallen. Und da war ich auf einer Fremdsprachen-Schule zwei Jahre und habe Englisch und Spanisch gelernt. Und dann habe ich ja wieder zu arbeiten angefangen. Da hat sich mein Spanisch wieder verflüchtigt. Es ist ja so, sobald du eine Sprache nicht mehr intensiv auch lernst, vergisst du das auch alles wieder. Deswegen ist es so wichtig, dass man wirklich dran bleibt und jede Woche oder jeden Monat immer wieder bestimmte Rituale dann auch macht und die Sprache einfach weiterentwickelt.

Speaker 1 (12:44)
Absolut.

Speaker 2 (12:45)
Und dann habe ich entschlossen, eben aus dem Grund, weil ich ich habe gesehen, ich… Mein Englisch, ich kann zwar mich irgendwie verständigen, aber ich kann mich nicht unterhalten. Mein Spanisch war dann eigentlich gar nicht mehr vorrätig, das war gar nicht mehr vorhanden. Und dann habe ich gesagt, ich gehe jetzt ins Ausland. Ich möchte wirklich von den Leuten lernen und es ist einfacher für mich. Ich hatte schon mal, ich war schon ein Monat in Amerika und da habe ich eben gemerkt, dieser Monat, das hat mich so viel weitergebracht als ein, zwei, drei, vier Jahre in Deutschland, weil ich es liebe, mit Leuten mich zu unterhalten und dadurch natürlich auch mein, meine Sprache ganz anders entwickeln kann. Viel schneller, viel einfacher. Und genau, deswegen bin ich dann eben in das Land selbst gegangen und auch nach Spanien. Und dann habe ich direkt, als ich als Au pair angefangen habe, mir eine Sprachschule gesucht in Madrid und die Agentur, mit der ich da war, die hat natürlich mir eine Liste gegeben mit einigen Sprachschulen, hat dann gesagt, da gibt es halt auch viele Deutsche, die dort sind. Dann habe ich gesagt „Okay, die auf keinen Fall. Ich möchte ja Spanisch lernen und nicht Deutsch.“

Speaker 1 (14:01)
Ja, genau.

Speaker 2 (14:02)
Und dann habe ich für mich eben eine Sprachschule gesucht und da war eine Deutsche. Also man kann es ja nicht vermeiden. Das sind überall die Deutschen, ja, aber hauptsächlich waren dort Amerikaner, Japaner, Italiener glaube ich war und Mexikaner und so.. Also von dem her…Obwohl Mexikaner nicht, das war Quatsch. Den habe ich dann über den Italiener kennengelernt.

Speaker 1 (14:30)
Okay, aber genau Sprachschule. Und das war so der Einstieg für dich dann in die spanische Sprache bzw. intensiv.

Speaker 2 (14:39)
Genau. Wie haben wir angefangen zu lernen? Das empfehle ich auch immer jedem. Ich konnte ja null Spanisch. Es heißt, wir haben hauptsächlich auf Englisch gesprochen und dann haben wir angefangen, die spanischen Wörter, die wir wussten, eben in das Englische, in das englische Gespräch mit zu involvieren.

Speaker 1 (15:01)
Okay, also ihr habt…ja..

Speaker 2 (15:03)
Also wir hatten dann…Das nennt sich hier Spanglisch, sozusagen. Und das empfehle ich eben auch in Deutschland, wenn man… Man soll einfach sprechen. Wenn man kein Deutsch sprechen kann, dann sprich Englisch! Aber dann eben die Wörter, die man kennt, einfach mit in den Satz mit integrieren. Und es funktioniert, dass man immer mehr… Wir haben gemerkt, nach drei Monaten wurde es immer besser und wir haben immer mehr deutsche, in diesem Fall spanische Wörter, verwendet und konnten am Ende dann auch wirklich ganze Sätze sprechen.

Speaker 1 (15:45)
Also ihr habt quasi von Beginn an, A1 Niveau an, erst mal auf Englisch geredet und das dann so quasi mit einzelnen spanischen Wörtern untersetzt und dann immer mehr spanische Wörter hinzu. Das ist eine ist eine sehr interessante Methode. Ich habe das, ich habe so noch nie eine Sprache gelernt. Ich spreche auch ein paar Sprachen, aber das habe ich ja also so auf die Art und Weise noch nie gemacht. Es ist interessant, dass es so auch offenbar bei dir ja funktioniert hat. Ich hätte jetzt…Wiebitte?

(16:16)
Sehr gut sogar.

(16:18)
Sehr gut sogar. Wunderbar. Also da lernt man immer wieder was Neues. Weil ich hätte jetzt gedacht, wenn man das so macht, dann übernimmt man viel zu viele Strukturen aus der anderen Sprache. Ja, das ist ja auch immer die Gefahr, wenn man… Ich sage ja zu meinen, zu meinen Hörerinnen und Hörern, Schülerinnen und Schülern immer, ihr solltet auf jeden Fall erst mal hören, hören, hören, bevor ihr anfangt zu sprechen. Weil wenn man zu früh anfängt zu sprechen, besteht so ein bisschen die Gefahr, dass man die Strukturen der Muttersprache übernimmt. Das ist so, aber auch das ist natürlich immer individuell. Und wenn man diese Methode für dich geklappt hat oder funktioniert hat, dann ist das wunderbar.

Speaker 2 (17:01)
Was ich halt auch gemacht habe, ich habe sehr den Kontakt mit Spaniern gesucht. Das heißt, ich habe wie wild…Also die Leute, die ich kennengelernt habe in der Sprachschule kannten meistens schon wieder welche, weil sie schon länger da waren. Das heißt, sie kannten bereits Spanier und hatten mit ihnen Kontakt. Sie nahmen mich mit. Das ist dann wie so eine kleine Gruppe. Mit denen fährst du dann überall in irgendwelche Städte, besuchst die. Ja, und dann entsteht so eine Art Freundschaft. Und dein Bekanntenkreis, der vermehrt sich, der erweitert sich ganz automatisch. Und wenn du dann auch dein dein Auge gerichtet hast, auf, in meinem Fall jetzt die Spanier, in anderen Fällen Deutsche, ist das halt wichtig, dass du dann auch die Sprache du hörst die dann ständig ja auch. Ich hatte ja, Fernseher war ja alles auf Spanisch, es gab keine deutschen Kanäle. Wie gesagt, wir haben versucht alles auf Spanisch zu sprechen, was wir irgendwie konnten. Ich hab Spanier kennengelernt, mit denen waren wir halt sehr oft unterwegs und irgendwann kam es dazu, du hast dann einfach Spanisch gelernt und gesprochen. Und ja, und das war auch dann für uns dann so, dieses Tolle daran, dass wir sehen, wir machen Fortschritte. Ja, man sieht, manchmal sieht man dann zwei, drei Wochen, Monate gar keinen Fortschritt und dann sagt man „Um Gottes willen, das geht nicht“. Und und dann plötzlich macht es wieder Bumm. Und dann sagste: „Mensch, ich verstehe jetzt wieder mehr.“ Oder „Hey, ich konnte das sagen, das konnte ich letzten Monat noch nicht.“

Speaker 1 (18:50)
Ja, das ist durch dieses Eintauchen, durch diese Immersion sagt man ja auch, in die Sprache, dass du dich wirklich, wie du gesagt hast gerade, komplett von morgens bis abends mit dieser Sprache umgibst. Viel in Kontakt mit den Einheimischen bist, gezwungen bist auch zu sprechen. Das sage ich auch immer wieder. Du bist ja, du hast ja gar keine Wahl. Bleibst du in deiner Komfortzone oder gehst du raus? Nein, du bist aus der Komfortzone raus, weil du gezwungen bist zu leben und dadurch eben auch zu sprechen. Genau perfekt. Das ist schon mal ein super Tipp auch für alle, die hier zuhören. Wir wollen jetzt oder ich will jetzt aber unbedingt nochmal auf dein Deutsch-Coaching eingehen, weil ich habe ja in der Einleitung schon gesagt die Dame, die liebe Tanja kommt vom Online-Business-Deutsch. Ja, das ist ja quasi dein Name.

(19:46)
Mein Baby, ja.

(19:46)
Dein Baby. Warum? Warum denn jetzt Business-Deutsch? Ist das jetzt was anderes als Alltagsdeutsch oder wie muss ich mir das vorstellen?

Speaker 2 (19:58)
Genau. Es ist ein bisschen anders, natürlich, denn es ist auf die eigene Karriere gerichtet. Also berufliches Deutsch, Business-Deutsch. Da muss ich dann dazu sagen, es kommt ganz drauf an, wo stehst du, wenn du zum Beispiel in Deutschland arbeitest? Die Gespräche zwischen den Kollegen ja, Telefonate führen. Das ist auch immer so ein Problem. Weiß ich auch aus eigener Erfahrung, weil Sprechen mit jemandem, den ich vor mir habe, ist einfacher als ein Telefonat zu führen mit einer Person, die ich nicht sehe. Denn ich sehe nicht, wie verhält sich die Person? Lacht sie, weint sie? Ist sie wütend? Gefällt ihr das, was ich sage? Oder man kann es dann an dem Tonfall manchmal hören, aber es ist halt nicht das gleiche. Und ich sehe auch nicht. Ich kann die Wörter nicht sehen, die gesprochen werden. Und ich kann zwar nicht, wie sagt man, ich kann zwar nicht Lippen lesen, aber trotzdem hilft es den anderen Menschen zu sehen, wie er, also wie er die Sätze spricht.

Speaker 1 (21:11)
Auf jeden Fall. Durch das Telefon ist er zum Beispiel sowieso immer die, Qualität, die Laute sind ja viel… In einer ganz anderen Qualität, sozusagen. Es ist ja nicht dieses Eins-zu-eins-sprechen, so dass du, wie du sagst, jemandem gegenübersitzt, dessen Worte du ganz deutlich und klar verstehst am Telefon. Das ist natürlich was ganz anderes. Okay, gut. Wer braucht denn das deiner Meinung nach? Wem würdest du jetzt empfehlen, Online-Business-Deutsch zu machen oder Business-Deutsch generell zu lernen?

Speaker 2 (21:51)
Also wie gesagt, also entweder Leuten, die im Berufsleben stehen, ja, oder eben Berufseinsteiger auch. Oder Menschen, die wirklich sagen, ich bin bereits in einer Firma und bin auch in Besprechungen, halte Präsentationen. Ja, das ist schon wieder ein ganz anderes Niveau. Ja, und da ist es dann auch sehr interessant. Da hatte ich auch schon etliche Anfragen, dass man wirklich sagt: „Mensch, ich sitze in einer Besprechung, trau mich aber nicht zu sprechen, weil ich Angst habe, etwas falsch zu sagen.“ Ja, und das kommt sehr, sehr häufig vor, dass man einfach zu schüchtern ist. Oder auch ich sage mal, es gibt auch viele Leute, die sitzen in der Besprechung, trauen sich nichts zu sagen. Aber wenn du dann auch noch mal die Sprache als Hindernis hast, ja eine andere Sprache, die nicht deine eigene ist, ist das nochmal so ein Extra-level, wo du einfach über diese Hürde springen musst.

(22:52)
Ja, definitiv.

(22:53)
Und dabei helfe ich dann eben auch den Leuten, dass sie dann frei sprechen können, flüssig sprechen können, aber das kennst du ja auch.

Speaker 1 (23:03)
Ja genau, also das ist… Ich glaube, da können sich gerade sehr, sehr viele Hörer hier mit identifizieren, mit diesem Thema. Also in meinen Coachings merke ich das ja auch immer wieder, dass die Leute bzw. zu mir kommen ja auch viele, die dann in der Arbeit sich verbessern wollen, im Alltäglichen Deutsch sich verbessern wollen, um auf der Arbeit einfach sicherer zu kommunizieren. Und da dann auch gewisse Aufstiegschancen zu haben, generell mehr Kontakt zu Kollegen zu haben. Und das ist… Wir verbringen den größten Teil unseres Lebens mit der Arbeit und dann ist es natürlich… Wäre es natürlich schön, wenn wir auch uns dort ordentlich unterhalten können. Genau, ja, aber umso wichtiger, dass du dich darauf spezialisiert hast. Also ich denke wie gesagt definitiv, dass da viele Probleme mit haben und gerne sich verbessern würden in der Hinsicht.

(23:59)
Auf jeden Fall, also ich komme ja aus multinationalen Firmen. Ich habe da ja wirklich die letzten 20 Jahre, kann man sagen, gearbeitet. Und da ich in Spanien lebe, kenne ich natürlich auch sehr viele Ausländer, die eben diese Schwierigkeiten hatten. Ja und da habe ich eben auch gesehen, da ist Hilfe, wird Hilfe großgeschrieben und ist wirklich notwendig. Und ich sehe auch, die Leute, die gehen in mein Mentoring rein und am Anfang ist es dann immer so ein bisschen „Uf, ich weiß nicht und es ist alles so schwierig“ und am Ende ist es so wie eine Erleichterung und man merkt auch diesen Verlauf, dass man wirklich sagt, wie ist jemand am Anfang des Mentorings, wie ist er am Ende und man entwickelt sich und die Sprache entwickelt sich. Und ich kann natürlich auch sehr viele Tipps geben und Feedbacks, nicht nur, wie man Deutsch spricht. Es geht nicht nur um die Grammatik, es geht auch viel um das…um die Körpersprache zum Beispiel. Ja, das glaubt man immer gar nicht. Aber wenn ich jetzt zum Beispiel nicht gerade dasitze, sondern einfach verkrümmt, ein bisschen nach vorne, dann spreche ich komplett anders. Ja, ich spreche jetzt einfach mal so verkrümmt. Ja, und dann gehe ich wieder nach oben und dann ist meine Stimme viel klarer und heller und deutlicher. Ja, und das sind so kleine Tricks und mit denen kann man dann arbeiten.

Speaker 1 (25:34)
Ja, definitiv. Das wäre, wenn ich mir das so anhöre, ist das ja eigentlich auch eine Sache, die viele Muttersprachler auch interessieren könnte, oder? Also würdest du auch Deutsche coachen oder wie ist das bei dir?

Ja, würde ich machen. Auf jeden Fall.

Okay, dann halt ich mal die Ohren offen. Vielleicht gibt es da den einen oder anderen. Ich glaube, ich habe da schon ein paar Kandidaten im Kopf, die das auf jeden Fall nötig haben. Gerade wo du Körpersprache sagst, da gibt es definitiv Leute, die da so ein bisschen an sich arbeiten können. Ja, Tanja, mega, interessantes Thema. Ich glaube, das ist etwas, was wirklich sehr viele Leute interessiert oder was viele Leute brauchen. Ja, wie kann man dich denn überhaupt erreichen, wenn man jetzt zu dir möchte?

Speaker 2 (26:23)
Ja, also es ist im Prinzip, im Prinzip, jetzt kann ich kein Deutsch mehr. Im Prinzip ist es ja ganz einfach. Also ich habe einen Instagram-Kanal, der heißt Online_Business_Deutsch. Da kann man mich jederzeit auf jeden Fall erreichen. Dann bin ich auf LinkedIn unter dem gleichen Namen zu finden. Und ja, meine Website ist gerade am Entwickeln. Also die kann ich so noch…gut, kann ich im Prinzip schon sagen. Also das ist auch TanjaSchwarz.es, da ich ja in Spanien lebe. Ja, mit .es nicht .de. Ja, und die wird demnächst dann live gehen und da kann man mich dann auch anschreiben und meine Kurse dann betrachten. Genau.

Speaker 1 (27:16)
Alles klar, super. Also ich verlinke euch natürlich die ganzen Links, die wir hier jetzt erwähnt haben bzw. die Tanja gerade erwähnt hat, in der Folgenbeschreibung. Da könnt ihr euch das noch mal abrufen. Da findet ihr natürlich auch meine Links wieder, zu meiner Website, zu meinem Instagram Kanal, falls ihr da weiter irgendwelche Fragen noch zur Folge habt oder am Coaching interessiert seid. Also kommt da gerne auf mich bzw. auf uns zu und schreibt uns fleißig. Tanja ansonsten, vielleicht abschließend, was haben wir für Tipps für Leute, die in Deutschland arbeiten und leben wollen? Zusammenfassend? Wie können wir das resümieren? Also du hast einerseits gesagt, definitiv schon vor der Abreise nach Deutschland sich viel mit der deutschen Sprache beschäftigen.

Speaker 2 (28:10)
Ja, das auf jeden Fall. Und sich erkundigen, was möchte ich wirklich machen und wie kann ich es anstellen? Brauche ich vor Ort Unterstützung? Kann ich das alleine machen? Wenn ich es alleine machen kann, einfach schon mal die Punkte aufschreiben, was muss gemacht werden? Und, dass man dann eben nicht im Land steht und dann sagt: „Ja, wo muss ich hin, was muss ich jetzt machen?“ Ja, man kann die Recherche schon abnehmen und sich vorbereiten und dann im Land selber halt wirklich dann direkt dorthin gehen zu den bestimmten Ämtern oder Schulen oder wie auch immer und Universitäten, Arbeitsstellen und dann direkt auch dort anfragen.

Speaker 1 (28:53)
Okay, super Tanja, hat mich sehr gefreut, dass du hier im Podcast warst. War eine sehr schöne, interessante Folge. Ich bin mir sicher, da werden unsere Hörerinnen und Hörer ziemlich viel daraus mitnehmen und ich bin offen für für weitere Folgen. Ich denke, da ist noch ganz viel Potenzial, um in Zukunft noch mal eine Podcastfolge aufzunehmen zusammen. Würde mich sehr freuen. Und ja, ich sage vielen, vielen Dank, dass du dabei warst.

(29:22)
Und ich sage vielen, vielen Dank für die Einladung. Hat mich auch sehr gefreut.

Speaker 1 (29:27)
Sehr gerne. Gut, Leute ansonsten, ihr wisst Bescheid. Die Links in der Folgenbeschreibung. Wenn ihr mir und diesem Podcast, der gerade wieder in die nächste Runde gestartet ist, einen Gefallen tun wollt, dann bewertet mich, ja, bei Spotify könnt ihr mittlerweile bewerten. Gibt mir 5 Sterne! Das wäre am schönsten. Ansonsten aktiviert auch die Glocke! Das heißt, ihr verpasst in Zukunft keine Folgen mehr. Auch das hilft mir weiter. Und wenn ihr den Podcast bei iTunes oder woanders hört, dann, auch da, wäre eine Bewertung wunderbar für mich. Das würde mir sehr helfen. Ja, Leute, war eine schöne Folge, hat Spaß gemacht. Wir hören und sehen und fühlen uns wieder in zwei Wochen, dann mit dem nächsten spannenden Gast. Macht’s gut und bis bald. Ciao.

Facebook
Twitter
Email
Print

Hol dir jetzt mein E-Book!

Trage dich für meinen Newsletter ein und erhalte mein E-Book “Die 10 Schritte für fließendes Deutsch” gratis!

Neuester Beitrag