Speaker 1 (00:02)
Ja, moin liebe Leute, willkommen bei einer neuen Folge von Deutsches Geplapper. Heute machen wir wieder, mache ich wieder eine Folge, in der es um das Thema Bildung geht. Solche Folgen gibt es ja öfter mal hier beieutsches Geplapper, also Themen, in denen es einfach darum geht, wie wir bestmöglich Sprachen lernen können, welche Methoden es da gibt. Aber nicht nur das Thema Sprachenlernen steht hier im Podcast im Fokus, sondern eben auch das Lernen im Allgemeinen. Und zu diesem Thema haben ja in der Vergangenheit viele Bildungsexpertinnen und -experten etwas beigetragen. Und eine der bekanntesten dieser Experten war die italienische Ärztin Maria Montessori. Und um die soll es heute aber nicht gehen, sondern es geht heute um ihr Lebenswerk, nämlich die Montessori-Pädagogik. Ja und? Also ich denke ihr habt da schon mal von gehört. Überall, im ganzen Land, in ganz Deutschland, auf der ganzen Welt gibt es Schulen und Einrichtungen, also Montessori-Schulen und Einrichtungen. Ich habe was gelesen von 126 Ländern, zigtausende Einrichtungen auf der ganzen Welt. Ja und ich Glückspilz habe heute eben eine Lehrerin oder wie sie mir im Vorgespräch sagte Lernbegleiterin von einer dieser Einrichtungen hier im Podcast zu Gast. Herzlich Willkommen, Kristin.
Speaker 1 (01:29)
Hi.
Speaker 1 (01:31)
Hi Kristin. Ihr kennt Kristin vielleicht von Instagram und zwar von…Kristin, sag es mal selbst. Was machst du auf Instagram?
Speaker 2 (01:41)
Also mein Kanal heißt Mein_Deutsch, also Unterstrich Mein_Deutsch, mein Deutsch war schon vergeben. Okay, genau den Kanal habe ich angefangen, ganz klassisch in der Lockdown-Zeit. Ja also ich habe schon an der Schule unterrichtet und dann auf einmal kam dieser Corona-Lockdown. Und ja, da habe ich angefangen Lernvideos zu drehen und habe dann auch Social Media Kanäle dazu aufgemacht und das kam bei den Eltern und Kindern supergut an und dann hab ich das weitergemacht.
Speaker 1 (02:16)
Ja, „kam supergut an“, das trifft es glaube ich ziemlich exakt. Also ich kann mich erinnern, ich glaube, ich habe weit vor die angefangen mit Instagram und du hast glaube ich schon, das Doppelte an Followern oder das Dreifache an Followern mittlerweile, also ich glaube, das kommt richtig, richtig gut an, ich habe mir auch einige deiner Videos immer mal wieder angeguckt. Das sind ja auch so meistens Situationen aus dem Alltag, oder? Wie würdest du das beschreiben?
Speaker 2 (02:41)
Ja, genau, anders geht es auch gar nicht, weil ich selber viel zu tun habe. Wir hatten das im Vorgespräch eben auch schon. Also ich bin selber Mutter von vier Kindern und genau, deswegen, ich nehme meine Abonnenten eigentlich mit in meinen Alltag. Also anders kann ich es auch gar nicht machen. Ich zeige Ausschnitte von dem, was ich so tue und versuch zu erklären, was da auf sprachlicher Ebene passiert.
Speaker 2 (03:07)
Und was tust du sonst noch außer Instagram? Also du hast ja auch ein Ziel dahinter, warum du jetzt unbedingt den Leuten so ein bisschen mit ihrem Deutsch helfen möchtest. Was ist da deine Motivation oder womit hängt das zusammen?
Speaker 2 (03:23)
Ja, also eigentlich, anfangs hatte das nicht so ein riesengroßes Ziel, also außer meine Schüler eben auch so zu begleiten. Genau. Mittlerweile habe ich aber auch einen Aussprache-Kurs, den man bei mir erwerben kann. Also ich habe einen Link in meiner Bio und genau dort habe ich Videos zur Aussprache und man kann dann auch so ein Paket mit mir buchen, wo ich dann Feedback gebe. Und ja, das ist auch sehr schön. Also das passt auch irgendwie zu dem, was ich sonst so tue, weil es eben ein Selbstlern-Kurs ist. Und ich unterstütze meine Abonnenten darin, sich selber zu verbessern in ihrem eigenen Lerntempo.
Speaker 1 (04:11)
Hm, cool. Und du bist eben auch, du hast es mir eben erklärt, Lernbegleiter in, an einer Montessori Schule. Ja genau. Willst du das mal kurz erklären? Also ich hatte eben im Vorfeld gesagt du bist Lehrerin an einer Montessori-Schule. Das war nicht so ganz richtig. Was ist jetzt der Unterschied zwischen einer Lehrerin und einer Lernbegleiterin?
Speaker 2 (04:34)
Genau. Wir legen Wert darauf, dass wir nicht Lehrerin sagen, weil man das so verbindet, ja, also mit dem klassischen, ich mach das Gehirn auf und mach, tu da etwas rein. Also ich fülle Input in dieses Gehirn und versuche das ja auf diese klassische Art, ja, aber das ist bei uns auf keinen Fall so. Wir haben auch total selten Frontalunterricht. Also wir versuchen die Kinder eben in ihrem eigenen Lernen zu begleiten. Und deswegen Lernbegleiterin. Also wir unterstützen sie, dass sie selber sich entwickeln können.
Speaker 1 (05:15)
Aha, sehr gut. Da sind wir auch schon gleich so richtig, richtig tief drin im Thema Montessori-Pädagogik. Also, hatte ich ja in der Einleitung schon gesagt, es geht heute ums Lebenswerk dieser Frau Maria Montessori. Ich bin bei der Recherche im Vorfeld auch über einen Satz gestolpert, den kann ich mal vorlesen. Also die Montessori-Pädagogik beruht auf dem Bild des Kindes als Baumeister seines Selbst. Ja, schon mal gehört den Satz?
Speaker 1 (05:44)
Auf jeden Fall. Ja also wir haben eine Montessori-Diplom Ausbildung gemacht. Alle die bei uns unterrichten machen das irgendwann, ja und dann ist man zwei Jahre lang jedes zweite Wochenende im Montessori-Diplom-Kurs. Also das ist einer der am häufigsten genannten Begriffe, beziehungsweise Leitsprüche. Also das Kind als Baumeister seiner Selbst bedeutet eben, dass wir dem Kind eine vorbereitete Umgebung liefern und ihm das Material zur Verfügung stellen, was es gerade braucht. In der Phase, in der es gerade ist. Ja, also, das heißt, vielleicht. Genau. Vielleicht kann ich dir das so ein bisschen erklären. Das Kind hat verschiedene Phasen der Entwicklung. Es gibt bestimmte Phasen, in denen das Kind leichter Sprachliches lernt. Es gibt sogar eine Phase für die Empfänglichkeit für Rechtschreibung, die ist zum Beispiel noch gar nicht in der Grundschule, sondern kommt dann erst später, wenn das Kind 13, 14, 15 ist oder so, wo es besonders empfänglich für so etwas ist. Also müssen wir darauf achten In welcher Phase ist das Kind gerade? Das ist ja nicht immer fest zum gleichen Alter. Aber wir können das so ein bisschen einschätzen und dann auch sehen, für was interessiert es sich gerade? Und das nennt man „sensible Phasen“. Ja. Und wir beobachten die Kinder und schauen In welcher Phase befindet sich das Kind? Und was könnte dem Kind jetzt gerade weiterhelfen?
Speaker 1 (07:35)
Okay.
Speaker 2 (07:36)
Und dann bieten wir das passende Material dazu. Also Lernmaterialien.
Speaker 1 (07:45)
Okay. Ja. Ich glaube, im Theoretischen habe ich es, im Theoretischen habe ich es verstanden. Ja. Die Frage ist jetzt wie äußert sich das dann in der Praxis? Also wenn du jetzt quasi eine Umgebung für das Kind vorbereitest und das Kind so ein bisschen in einer bestimmten Lernphase entwickeln sollst, kann man das so sagen? Ich bin mir gerade nicht sicher über die Begrifflichkeit.
Speaker 2 (08:13)
Ja, das Kind entwickelt sich selbst, aber ja, also ich beobachte und schaue und sehe, ja, dieses Kind interessiert sich gerade besonders für diese und diese Aspekte. Irgendwas Sprachliches, Geschichten, oder was auch immer. Genau, dann schaue ich, dass ich, und das ist in einer Klasse nicht nur ein Kind, sondern das werden mehrere sein. Und dann gucke ich, was ich dieser Gruppe anbieten kann und schaue, dass ich für diese Interessen und Bedürfnisse gerade was raussuche. Und das wird dann in der Klasse möglichst schön und ansprechend aufgestellt und natürlich nicht einfach nur hingestellt, dass die Kinder das nehmen können, sondern wir geben eine Darbietung dazu. So sagen wir das. Also das heißt, es gibt schon einen Unterricht, aber nicht 45 Minuten, vorne steht der Lehrer und die Kinder schlafen, sondern meistens sind das sehr kurze Einheiten, vielleicht von zehn Minuten, Viertelstunde oder so, und wir sitzen im Kreis und haben das Material und zeigen was und erzählen etwas. Und dann werden die Kinder mit einer Folge-Arbeit entlassen. Das heißt, die Kinder, die bekommen eine Aufgabe, die sich an diesen Input anschließt und arbeiten dann frei daran weiter.
Speaker 1 (09:47)
Also so wie Hausaufgaben. Oder ist das dann auch innerhalb der Schule?
Speaker 2 (09:51)
Das ist innerhalb der Schule.
Speaker 1 (09:52)
Ach so, okay.
Speaker 2 (09:53)
Also wir haben gar keine Hausaufgaben, unsere Schule geht bis 15 Uhr und danach ist auch fertig.
Speaker 1 (10:01)
Aha. Okay, okay. Ich fand das Bild eben sehr schön, was du kreiert hast, vorne steht, der Lehrer dahinter schlafen die Schüler sozusagen. Oder vor ihm schlafen die Schüler. Das ist so ein bisschen auch das Bild, was man von Schule hin und wieder mal hat, so von diesem, von diesem Begriff Schule oder diesem normalen, ich sage mal ja, von diesem gemeinen Lernprozess, der dann auch stattfindet in deutschen Schulen oder generell auf der ganzen Welt. Was sind denn für dich so die wesentlichen Punkte, wenn du jetzt mal versuchen solltest Montessori-Pädagogik und diese übliche Pädagogik, ich weiß gar nicht, wie ich sie nennen soll, unterscheiden sollst?
Speaker 2 (10:44)
Ja, also wir sagen meistens die Pädagogik an der Regelschule. Ja, also wir haben den Luxus, dass wir eine Freiarbeitsphase haben. Also ich will ja auch gar niemanden einen Vorwurf machen. Also an der Regelschule die Lehrer haben ja auch gar keine andere Wahl. Also sie haben diesen 45 Minuten Block, also nur eine ganz, ganz bestimmte Zeit, und die müssen sie mit Inhalten füllen. Und das ist gar nicht so einfach. Und wir haben einen Freiarbeits-Block von 8 Uhr morgens bis ungefähr zwölf 12:30 Uhr oder sowas, so dass die Kinder wirklich die Zeit auch haben, sich in etwas zu vertiefen. Ja und genau, das ist für die Montessori-Pädagogik ganz ganz wichtig.
Speaker 1 (11:40)
Okay, also so was wie festgeschriebene Lehrpläne oder so was gibt es dann im Prinzip gar nicht, oder?
Speaker 2 (11:47)
Naja, wir sind eine teilstaatliche Schule, das heißt, an die Lehrpläne halten wir uns auch. Wir schauen schon, was wir den Kindern anbieten. Aber wir haben jetzt keinen Stundenplan in dem Sinne. Wir haben feste Abläufe und Strukturen, aber keinen Stundenplan. Es kann natürlich sein, also manche Stunden wie Musik oder Sport, die stehen dann fest. Aber so wann wir diese Inputs machen zu den bestimmten Themen. Das legen wir individuell fest und schreiben das meistens am selben Tag oder am Vortag an und dann wissen die Kinder Bescheid. Mit welcher Kleingruppe bin ich eingeladen zu der Darbietung?
Speaker 1 (12:38)
Und unterscheiden sich dann die Schulfächer so im Großen und Ganzen von denen der, wie sagtest du? Regelschule? Ja, ist das ein großer Unterschied oder sind das im Großen und Ganzen die gleichen Fächer, die ihr da habt?
Speaker 2 (12:53)
Unsere Schule hat hat sogar den Slogan „Wir unterrichten Kinder, nicht Fächer“.
Speaker 1 (13:00)
Ah, okay, sehr schön.
Speaker 2 (13:04)
Aber natürlich gibt es da eine Einteilung. Wir überlegen uns auch… Also das ist nur, um zu zeigen, wo liegt unser Fokus. Aber na klar haben wir auch eine Einteilung. Was müssen wir in Naturwissenschaften anbieten, was haben wir im Sprachbereich? Und es ist eher so, dass die Fächergrenzen mehr verschwimmen. Also unsere Kinder, die wissen oft nicht, welches Fach ist das dann hier? Wir haben zum Beispiel verschiedene Ordner im Bereich, das klingt jetzt dann so abgefahren, aber kosmische Erziehung.
Speaker 2 (13:45)
Klingt wirklich abgefahren, aber okay.
Speaker 2 (13:46)
Ja, aber kosmische Erziehung heißt einfach, das sind mehrere Bereiche, die ineinanderfließen. Das wäre dann Geschichte, Naturwissenschaften, politische Bildung. Da ist ganz viel da drin. Und da wissen die Kinder gar nicht, wo gehört es jetzt rein? Ist das jetzt Sprache oder ist es dies oder das? Weil wir uns eben bemühen, dass das auch zusammengehört. Dass das irgendwie eine Logik ergibt. Also wir machen uns Gedanken im Jahr. Das wäre…Klar, das machen staatliche Schulen auch. Also die versuchen, fächerübergreifend zu denken. Aber das ist für die schwieriger, weil das System ein ganz anderes ist. In einer Klasse unterrichten auch sehr viel mehr Lehrer. Bei uns sind in einer Klasse meistens zwei oder drei Lehrer. Die alles unterrichten.
Speaker 1 (14:41)
Ah, okay. Wie groß ist dann so eine Klasse?
Speaker 2 (14:43)
Das sind 24 Kinder.
Speaker 1 (14:46)
Und drei Lehrer dazu, die dann…
Speaker 2 (14:47)
Wir sind meistens doppelt besetzt. Aber ein Klassen-Team kann aus zwei oder drei Lehrern bestehen und die verbringen dann auch sehr viel Zeit mit den Kindern und haben dann eben auch die Möglichkeit, so einen roten Faden sagt man ja…
Speaker 1 (15:04)
Einen roten Faden. Genau.
Speaker 2 (15:08)
Wenn es eine Logik ergibt und das aufeinander abgestimmt ist, dann, genau.
Speaker 1 (15:17)
Und jetzt stellt sich für mich so ein bisschen die Frage, du hast gesagt, dass die Kinder ja auch selbst so ein bisschen ihre Interessen entwickeln sollen oder selbst diesen…Oder sich selbst entwickel, generell. Kommt es denn vor, dass Kinder auch mal in einem Bereich so ein bisschen, ich sag mal, hängen bleiben, dass sie thematisch dann zum Beispiel eher auf… Also Fächer gibt es ja in dem Sinne nicht so, aber dass sie vielleicht so ein bisschen eher beim Thema Geschichte hängen bleiben, obwohl eigentlich der Fokus schon mehr auf Mathematik liegt. Gibt es so was?
Speaker 2 (15:53)
Absolut, na klar. Also das gibt es. Und wir haben da ein Auge drauf. Aber das ist klar. Wir haben auch Kinder, die würden, wenn man sie ließe, den ganzen Tag nur zeichnen. Das ist schon schwierig. Und ich glaube, das ist auch die größte Herausforderung für uns. Also eigentlich, glaube ich, müssten wir, wenn wir es mit der Montessori-Pädagogik genau nehmen, viel mehr sitzen und schauen und beobachten. Ja und da noch viel geduldiger sein. In der Realität hat man natürlich auch im Kopf, nein, wir müssen das anbieten. Der Lehrplan schreibt es schon irgendwie auch vor und… Ja, also, ich glaube, wir finden da einen guten Mittelweg. Wir haben das im Auge und machen dann zur Not einen Plan. Also wenn wir merken, das Kind braucht eigentlich mehr Struktur. Also das wird nicht so sehr vorankommen in seinem Lernen. Dann gehen wir mit dem Kind ins Gespräch und entwerfen einen Plan und geben dem eben doch noch mehr Struktur vor.
Speaker 1 (17:12)
Okay. Und wie äußert sich denn das deiner Erfahrung nach so auf lange Sicht? Ich weiß jetzt nicht, wie… Du hast gesagt, wie lange arbeitest du schon als Lernbegleiterin in der Montessori-Schule?
Speaker 2 (17:25)
Seit 2014.
Speaker 1 (17:27)
2014, okay. Das heißt, wenn wir jetzt mal so ein bisschen vorausdenken, kannst du, kann man da Unterschiede feststellen zwischen Kindern, die auf einer Montessori-Schule waren und eben auf einer, ich hab den Namen schon wieder vergessen.
Speaker 1 (17:44)
Regelschule?
Speaker 1 (17:46)
Regelschule. Ja, also gibt es, verstehst du die Frage, dass im Erwachsenenalter, ob es da dann irgendwie Vor oder Nachteile gibt? Bei der einen oder anderen Pädagogik oder, ja, hast du da irgendwas festgestellt?
Speaker 2 (17:59)
Ja, also, ich glaube, wir erziehen die Kinder tatsächlich zur Selbstständigkeit. Und das finde ich wirklich gut. Unsere Kinder, um es jetzt mal ganz grob zu sagen, werden eher dazu erzogen, selber eine Firma zu gründen als irgendwo angestellt einen beliebigen Job zu erarbeiten. Zu arbeiten. Ich glaube, sie werden doch sehr selbstständig, ja, erzogen. Wir bringen Sie dahin, dass Sie Präsentationen sehr früh selber halten. Dass sie zum Beispiel Experten selbst einladen. Wenn Sie eine Idee haben zu einem Thema, ja, dann sind Sie frei und können selber überlegen Wer kann uns dort weiterhelfen? Und ja, sich zum Beispiel Experten einladen. Wir hatten das in einer freien Arbeit, da haben wir über Umweltschutz und dergleichen gesprochen und in Kleingruppen gearbeitet. Genau. Und dann wollten sich Kinder jemanden einladen, die über unterschiedliche Verpackungen sprechen konnten. Zum Beispiel, weil sie wissen wollten, kann man zum Beispiel aus alter Milch eine Verpackung, eine Art Kunststoff herstellen? Dann haben sie recherchiert und geguckt, irgendwie. Und dann gab es tatsächlich wen. Und dann kann man sich, ja können sie sich selber Experten einladen. Und das finde ich ja toll.
Speaker 1 (19:32)
Ok, cool. Also dieses selbstständige Denken wird auf eine ganz andere Weise einfach trainiert als in der Regelschule. Und diese Entwicklung, okay, kann man das dann, ist es dann bei allen gleich im Erwachsenenalter? Oder gibt es dann auch Menschen, denen diese Ausbildung oder diese Bildung vielleicht dann eher geschadet hat? Geschadet ist vielleicht das falsche Wort, aber…
Speaker 2 (19:57)
Na ja, es gibt Kinder, da hat man das Gefühl ja, sie brauchen doch noch mehr Struktur. Und ja, gerade wenn es Quereinsteiger sind, das heißt Kinder, die von anderen Schulen aus einem anderen System kommen, dann ist es manchmal schwierig. Da kann der Staat schwierig sein und da müssen wir als Lernbegleiter besonders darauf achten, dass wir die auch eng begleiten. Wenn das nicht so ist, ja, kann es vorkommen, dass die so ein bisschen verloren sind in dieser Selbstständigkeit. Also das ist ja auch für uns Erwachsene schwierig. Also ich selber, wenn ich meinen Tag plane, schaffe auch nie alles, was ich mir da so vornehme.
Speaker 1 (20:45)
Wer schafft das schon?
Speaker 2 (20:46)
Ja, und manchmal, am Ende des Tages, denke ich, wie bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, dass ich das schaffen wollte? Und genau, da brauchen die Kinder auch noch manchmal viel, viel mehr Unterstützung, als wir so glauben. Genau, da liegt es an uns Lernbegleitern, dass wir das auch wirklich gut betreuen. Dann kann das auch funktionieren. Aber manchmal, also es ist ja nicht alles nur positiv im Schulalltag. Manchmal ist es auch anstrengend und stressig und da kann das sein, dass das bei Lernbegleitern dann auch nicht möglich ist, 23 Kinder dann immer genau im Blick zu haben. Das ist die Gefahr dabei.
Speaker 1 (21:26)
Okay. Ja, verstehe. Und wie sieht es denn aus mit der Anerkennung später? Also ein Abschluss an einer Montessori-Schule, ist der gleichbedeutend, besser, schlechter wie ein normaler Gymnasialabschluss?
Speaker 1 (21:39)
Das kommt ja total auf die Person an, die dich einstellen möchte.
Speaker 1 (21:43)
Ja, deiner Erfahrung nach, so Arbeitgeber, wie reagieren die auf so einen Abschluss?
Speaker 2 (21:49)
Also bei uns, das wird alles sehr positiv aufgenommen. Also ja, viele von uns gehen, also viele von unseren Schülern gehen auch weiter noch auf eine Gesamtschule oder machen Abschluss auf einem Gymnasium. Ja, sie bekommen aber auch Noten bei uns jetzt am Ende. Abschlussnoten bekommen sie auch.
Speaker 1 (22:11)
Okay, also Abschlussnoten gibt es aber zwischendrin nicht für Tests oder Prüfungen, so wie man das kennt, sondern…
Speaker 2 (22:16)
Ja, wir haben mehr größere Arbeiten, die die Kinder dann selber anfertigen, Projekte, Präsentationen zu den Projekten. Was den Vorteil hat, dass du wirklich das anwenden musst. Das ganze Prinzip zu erklären, ist wirklich schwierig. Wir haben Hof-Klassen, wir haben Farben-Klassen. Ja, die Kinder, die arbeiten wirklich auf einem Hof und verkaufen ihre eigenen Produkte. Die führen die Buchhaltung dafür. Also die machen richtig Geschäfte. Und genau. Und deswegen ist es ganz praktisch angewendet. Und ja, wird dann hoffentlich auch nicht so schnell vergessen, wie wenn du für einen Test lernst und danach ist es vielleicht auch wieder weg.
Speaker 1 (23:06)
Ja, sehr gut. Ich würde… Du hast gerade gesagt, das ist ganz schwierig, das jetzt alles zu erklären. Ich glaube, dieses… Über das Konzept Montessori oder über die Montessori-Pädagogik könnten wir noch ewig reden. Das würde vielleicht hier so ein bisschen den Rahmen sprengen. Ich würde gerne noch mal auf das, auf ein anderes Thema kommen. Wir haben ja jetzt die ganze Zeit über Kinder geredet, ja? Wie stellt sich das bei Erwachsenen dar? Bzw. funktioniert die Montessori-Pädagogik auch bei Erwachsenen? Und vielleicht noch ein bisschen weitergedacht, ich stell mal eine Doppelfrage, was man eigentlich nicht macht. Trotzdem vielleicht Richtung Sprachenlernen. Ja, das ist ja unser Thema eigentlich.
Speaker 2 (23:50)
Ist ja eigentlich auch gut, weil es geht ja ums Sprachenlernen, ums Deutschlernen hier in diesem Fall in deinem Podcast. Genau. Ja, also Maria Montessori selber ist Naturwissenschaftlerin gewesen. Das heißt, also Naturwissenschaften sind ja Sachen, ja genau, also alle Fächer, die man so beobachten und beschreiben kann und dokumentieren und ganz genau weiß. Und die Sprachwissenschaft gehört ja eher in die Geisteswissenschaft.
Speaker 1 (24:25)
Genau. Danke für die Erklärung nochmal.
Speaker 2 (24:29)
Ja, also die Geisteswissenschaften, alles was der menschliche Geist, also das Gehirn, so produziert an Kulturgeschichte, Sprache und so weiter. Und genau, dafür hat sie eben gar kein richtiges Konzept entwickelt. Als sie hat ein Konzept zur Muttersprache im Prinzip entwickelt. Wie kann ich die Grammatik verstehen, also der Aspekt der Sprache, der dann auch wirklich auch wieder beobachtet und genau dokumentiert werden kann. Also dafür haben wir viel Material und auch gutes Material. Sie hat da auch ganz klare Geschichten zu entwickelt. Ja, zum Beispiel, ist das Verb immer so ein roter Ball wie die Sonne, die aufgeht und wieder untergeht. Und jeder Satz, den wir haben, der braucht ja Bewegung. Und ohne ein Verb haben wir keine Bewegung, kein Leben, kein gar nichts in diesem Satz. Ja und das sind eben so Bilder, das ist alles sehr bildlich und kann man sich auch sehr gut merken. Also diesen Aspekt gibt es. Aber zum Fremdsprachenlernen gibt es tatsächlich sehr, sehr wenig.
Speaker 2 (25:44)
Ich denke aber, dass wir das trotzdem gar nicht so schlecht anwenden bei uns und umsetzen in ihrem Sinne.
Speaker 2 (25:58)
Weil ich denke, sie. Sie hätte sich wohl gewünscht, dass man etwas Praktisches damit anfängt und dass man Kontakt hat mit anderen Kulturen zum Beispiel. Ja, weil es ihr auch immer sehr wichtig war, Dankbarkeit für das Große und Ganze zu haben. Das kommt in allen Ihren Erzählungen vor, dass… Die enden fast alle damit, dass sie sagt Kinder, wie schön ist es, dass dieses und dieses und dieses sich entwickelt hat. Und genau und deswegen ist es bei uns total wichtig, dass wir schnell wirkliche, echte Sprachkontakte haben, zum Beispiel. Ja, dass wir viel sprechen. Und genau. Und dass die Kinder merken irgendwie, sie sind selbstwirksam.
Speaker 1 (26:55)
Selbstwirksam, also sie können das, was sie erreichen wollen, aus eigener Kraft schaffen.
Speaker 2 (27:00)
Genau. Also, ich habe zum Beispiel Materialien zu Vokabeln und sie können selber kontrollieren, da ist eine Selbstkontrolle drin, ob das gut funktioniert oder nicht. Sie können aber auch Aufnahmen machen und sich selber was diktieren und hinterher anhören und vergleichen, ob das gut war. Ja, wir machen auch schnell eigene Produkte. Also schon ganz am Anfang. Jetzt habe ich mit einer Schülerin ein Kochvideo gedreht, damit du dann nicht das Gefühl hast, du lernst das irgendwie so vor dich hin und du hast kein richtiges Ergebnis. Du weißt nicht, ob du dich verbessert oder so. So hast du ein Produkt, du hast ein Video gemacht, du hast anhand dieser Tätigkeit, also sie hat jetzt Pfannkuchen, deutsche Pfannkuchen gemacht und hat dabei alle Produkte gelernt, alle Vokabeln dazu. Sie musste sich das selber raussuchen, hat die Überschriften oder Untertitel für das Video gemacht und musste dazu ein Voiceover machen, also musste auch noch sprechen. Und ich glaube, das ist total wichtig, dass du von Anfang an gleich was machst mit deiner Sprache.
Speaker 1 (28:26)
Ja, definitiv. Und ich habe jetzt, als du gerade gesprochen hast, also wirklich darüber nachgedacht, dass das eigentlich einige Parallelen beinhaltet zu der Methode, von der ich ja auch immer rede, dieser natürliche Ansatz des Sprachenlernens von Stephen Krashen, wo es ja auch darum geht, möglichst viel Input auch zu bekommen, ja teilweise durch spielerischen Umgang mit der Sprache, teilweise durch die Anwendung bzw. die Anwendung kommt bei Krashen erst ein bisschen später. Das ist vielleicht der entscheidende Unterschied, aber diesen Input eben auch dauerhaft zu bekommen und das kann man ja auf verschiedene Art und Weise machen. Erwachsene machen das dann wahrscheinlich eher durch Bücher, durch Hörbücher und so weiter, Fernsehserien.
(29:11)
Podcast.
Speaker 1 (29:11)
Podcast! Wow, wie konnte ich das vergessen? Und bei Kindern ist es dann eben eher das Spielerische. Aber der Ansatz ist der gleiche in dem Fall und da auch wieder den Bogen, kann man auch wieder den Bogen schlagen zu: lernen mit Freude ist einfach das Beste oder? Das Effektivste. Kannst du das unterstreichen?
Speaker 2 (29:34)
Na klar. Ja, genau. Aber deswegen, das ist halt auch die Überlegung und die Kritik dann immer, Montessori und Sprachenlernen, kann das funktionieren? Sitzen die Kinder nicht alleine da? Wie soll man Sprache, die gesprochen werden muss, wie soll man das alleine nur mit Kartenmaterial oder so was lernen? Natürlich, ich habe das als Ergänzung, dass ich mal eine Vokabel-Memory hab oder sowas. Aber ich glaube, es ist effektiver, wenn wir miteinander sprechen und Spaß dabei haben und ja, genau, in der Gruppe sind und gleich auch integriert sind. Also meine Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache-Schüler sind zum Beispiel auch nie isoliert nur in einer Klasse zusammen, sondern die sind zwei Stunden bei mir dann doch, also in einer separaten Gruppe und gehen dann aber zurück in die Klassen und sind dann gleich mitten im Trubel.
Speaker 1 (30:34)
Ja, ja, okay. Also die Kinder, die dann zu dir kommen, sind das…Also haben die schon Vorkenntnisse in der Sprache oder wie? Nein, noch gar keine. Okay.
(30:47)
Nein, überhaupt nicht.
Speaker 2 (30:48)
Also das ist jetzt auch… Habe ich lange nicht gemacht, aber die Kinder, die ich jetzt gerade habe, das ist wirklich ’n Null-Kurs, sozusagen. A1, ganz von Beginn, genau.
Speaker 2 (31:03)
Okay. Aber die steigern sich dann quasi auch im Laufe der Jahre, so von A1 zu B1. Oder wie ist das bei euch?
Speaker 2 (31:09)
Ja, ja, also ich ich mache da jetzt keine A1, B1, B2 Prüfung.
Speaker 2 (31:15)
Gut, sehr gut.
Speaker 2 (31:17)
Ich habe angefangen, genau vor drei Jahren glaube ich, mit einem spanischen Schüler, der hatte auch gar keine Kenntnisse und ist jetzt bei uns in der neunten Klasse und kann da den normalen Unterricht mitmachen. Am Anfang haben wir es eben so gemacht, dass ich versucht habe, also wenn jetzt in Deutsch Thema Märchen war oder Gruselgeschichten oder so was, dann habe ich mit ihm was ganz Reduziertes gemacht, also dass er schon mitarbeiten kann, aber eben auf seinem Niveau. Und mittlerweile macht er das ganz normal mit.
Speaker 1 (32:00)
Ja, okay, sehr gut. Daran sieht man ja, dass diese Entwicklung auf jeden da ist und dass es dann auch funktioniert. Und ich sagte eben sehr gut, dass du nicht diese Niveau-Prüfung machst oder so was. Ja, ich halte davon dann auch nicht viel, das in so Niveaus einzuteilen oder so was.
Speaker 2 (32:19)
Nein, es gibt ja genügend Leute, die sagen, ja okay, ich habe die B1 Prüfung oder ich habe die B2 Prüfung, aber ich kann einfach nichts sagen.
Speaker 2 (32:26)
Genau.
Speaker 2 (32:26)
Also das ist dann ja ein großes Problem. Dann steht es auf dem Papier und du bewirbst dich bei irgendeinem Arbeitgeber und er weiß, ok, er hat die B2 Prüfung, aber dann hm. Also solche Anfragen kriege ich auch. Also kannst du mit mir die und die Prüfung machen und ich sag, ne, also ich kann mit dir einen Kurs machen, aber ich bin kein Prüfer, ich kann diese Prüfung nicht machen, aber ich kann dich schon dahin bringen, dass du sprechen kannst.
Speaker 1 (32:59)
Hm, genau.
Speaker 2 (33:00)
Das ist ja eigentlich viel wichtiger. Also ich denke auch, wenn du bei einem Arbeitgeber bist und das Bewerbungsgespräch läuft gut und du kannst dich gut unterhalten, dann fragt er auch nicht mehr „Haben Sie denn Niveau B2“, oder?
Speaker 1 (33:17)
Ja, definitiv. Bei den meisten…
Speaker 2 (33:19)
Also ich hoffe, wer macht das? Das ist doch blöd.
Speaker 1 (33:22)
Ja, ich glaube. Ich glaube, es funktionierte. Genau. Genau so sehe ich es auch. So sollte es sein. Aber ich glaube, manche machen es tatsächlich immer noch. Weil es gibt ja auch. Es kommen auch so viele, wie du gesagt hast, so viele Leute dann auch zu mir und sagen, ich brauche dieses Niveau und brauche B1, B2, C2, C1.
(33:38)
Und was machst du dann?
Speaker 1 (33:40)
Dann sage ich ihnen, dass das Niveau nicht entscheidend ist, dass es vielmehr darum geht, dass sie im Alltag ihre Sprachkenntnisse ausbauen, dass Sie sich wohlfühlen, mit Ihrer Sprache selbstbewusst sind. Wer wirklich das Niveau braucht, der muss sich das dann irgendwo da holen, wo es das Niveau gibt, wo man die Prüfung ablegen kann und das offizielle Zertifikat bekommt. Aber ich finde, das ist natürlich so, im Arbeitsleben brauchst du diese Niveaus bei manchen Unternehmen, bei denen du dann anfangen willst oder einfach diese Anerkennung, diese offizielle. Aber viele streben trotzdem nach dem Niveau, weil sie glauben, dass das so der nächste Schritt wäre. Und das ist meiner Meinung nach falsch. Der nächste Schritt ist, wenn ich schon, weiß ich nicht, wenn ich ein Jahr Deutsch lerne und schon wirklich sehr, sehr viel verstehe und einen sehr hohen passiven Wortschatz habe, dann wäre der nächste Schritt für mich, diesen passiven in einen aktiven Wortschatz umzuwandeln, dass du dann das, was du verstehst, auch sagen kannst und dass du dich dann wirklich selbstbewusst und sicher mit der Sprache fühlst. Das ist der nächste Schritt. Und das sollte so das Ziel sein, glaube ich.
Speaker 2 (34:46)
Ja, also ich habe zum Beispiel, ich habe ja Arabistik studiert. Es ist total traurig. Ich habe das wirklich lange studiert und ich habe einen Abschluss mit 1,2, glaube ich. Und ich kann es nicht sprechen, also spreche wie ein Baby. Ja und das ist doch nicht das Ziel, oder?
Speaker 1 (35:08)
Definitiv nicht. Das sollte nicht so sein. Was machst du jetzt? Sprichst du hin und wieder mal Arabisch oder versuchst du es zu verbessern?
Speaker 2 (35:14)
Nein, ich bin froh, dass ich meine Schwiegermutter verstehe und die Familie meines Mannes. Also, ich verstehe sehr gut den Dialekt. Sie kommen aus Jordanien und ja, genau, also, syrisch, jordanisch, libanesisch, das verstehe ich gut. Aber nur die Alltagssprache. Und sprechen, da bin ich nicht so gut.
Speaker 1 (35:40)
Ja. Ach, ich würde…da können wir nach diesem Podcast noch mal ein bisschen drüber reden. Ich würde noch mal, ich würde noch mal auf ein kleines Thema zu sprechen kommen. Die Antwort bist du mir noch schuldig geblieben.
Speaker 1 (35:52)
Erwachsene!
Speaker 1 (35:54)
Erwachsene, genau.
Speaker 1 (35:55)
Ja, natürlich. Das macht total Sinn, dass Erwachsene genauso in ihrem Tempo lernen. Warum nicht? Also das ist nichts anderes. Ja, also natürlich haben Erwachsene auch ihre verschiedenen Bedürfnisse und Lernenvorlieben, sage ich mal, also Lerntypen gibt es ja verschiedene.
Speaker 1 (36:21)
Genau.
Speaker 1 (36:22)
Und während ein Jugendlicher zum Beispiel ganz stark das Bedürfnis hat, Gruppen zu bilden und sich irgendwie in der Jugendgruppe in ihrer Position irgendwie zu behaupten, ist es bei Erwachsenen vielleicht nicht mehr so. Ja und da muss ich dann keinen Wert mehr drauf legen. Aber ja, na klar. Also du musst sehen, dass du in deinem Tempo das Maximale für dich rausholst mit einer Motivation, die aus dir selber kommt. Und ich finde, dafür ist wichtig, dass du wirklich weißt, was dein Ziel ist.
Speaker 1 (37:03)
Ja, wow!
Speaker 1 (37:06)
Ja, weil, wenn du denkst, okay, ich muss jetzt irgendwie Deutsch lernen, weil ich bin nicht so gut in Deutsch, dann ist das wahrscheinlich noch nicht genug, damit du dich verbesserst. Würde ich jetzt mal so behaupten, sondern du musst noch mehr darüber wissen. Du musst wissen, warum stört mich das denn jetzt überhaupt, dass ich nicht so gut in Deutsch bin? Und was würde sich positiv verbessern? Wenn ich jetzt besser wäre?
Speaker 1 (37:41)
Genau. Also sich immer die Resultate vorstellen und die Auswirkungen dieser positiven Resultate auf das Leben. Ja.
Speaker 2 (37:49)
Ja, genau. Weil ich glaube, ja, also man muss sich, man muss sich das ganz, ganz klar machen. Und je klarer das Ziel ist, desto leichter wird es fallen zu lernen. Ja und dann ist es natürlich toll, wenn man einen Lehrer oder Lehrmaterial hat, was dann passt auf genau das, was ich brauche. Also ich zum Beispiel habe jetzt diesen Aussprachekurs für Menschen, die sich in der Aussprache unsicher fühlen. Vielleicht gibt es aber auch jemanden, der braucht etwas anderes, der braucht vielleicht einen größeren Wortschatz in einem bestimmten Bereich oder so, ja. Und dann muss ich mir diese Sachen holen, die ich brauche und genau und daran weiterarbeiten. Also dann bin ich vielleicht auch unglücklich in so einem Allround-Kurs. Wenn ich einfach irgendwie zum nächsten Volkshochschulkurs gehe, das kann auch toll sein, aber vielleicht bietet das nicht genau das, was ich jetzt brauche. Deswegen muss ich vorher überlegen: Was genau brauche ich und was bringt mich dahin?
Speaker 1 (39:02)
Genau. Genau.
Speaker 2 (39:04)
Und ja, ich glaube, du nennst dich auch Coach manchmal.
(39:10)
Immer eigentlich.
Speaker 2 (39:11)
Habe ich nur mal so gelesen. Und ja und du wärst dann so was wie der Lernbegleiter. Also du guckst dann, was braucht der Mensch überhaupt, der jetzt gerade zu mir kommt? Und das ist eigentlich schon auch Montessori, was du machst.
Speaker 2 (39:28)
Darüber habe ich jetzt auch schon nachgedacht. Das ist ja, bei ist es sehr, sehr ähnlich. Ich versuche dann auch, dass die, na klar, dass die Anreize von von innen heraus kommen. Und ich sage auch vor dem Coaching, dass ich dann mache, das sage ich ja auch immer, versuche auch immer herauszufinden, wo die Motivation liegt. Und jemand, der mir sagt, ja, ich weiß nicht, ja, da sage ich, mache ich dann aber auch von vornherein deutlich, dass das Coaching dann nicht funktionieren wird. Und das ist genau eins zu eins das, was du auch gesagt hast. Diese Motivation von innen heraus ist unglaublich wichtig, um das Ziel zu erreichen. Und ja, das ist auch Montessori.
Speaker 2 (40:03)
Genau. Also kann man so nennen. Braucht man natürlich nicht. Aber es macht einfach, genau, also es ist schon irgendwie eine Verbindung da, finde ich. Und ja, es ist schwierig, manchmal selbst über diese Dinge irgendwie im Klaren zu sein, dass man selbst auf die Idee kommt. Manchmal braucht es jemanden, dann zum Beispiel, wie dich, der da genau mal nachfragt, was ist es denn überhaupt, was dir fehlt? Aber vielleicht durch eigene Reflexion kommt man auch darauf, was brauche ich. Und die Zeit ist aber auch wichtig, dass man sich die Zeit dafür nimmt, wirklich zu überlegen, was hilft mir und was brauche ich wirklich?
Speaker 1 (40:48)
Ja, perfekt Kristin, das war noch mal ein super Schlusswort oder hat das Ganze richtig schön abgerundet. Wie du vorhin gesagt hast, ich glaube über das Thema Montessori-Pädagogik, da könnten wir wirklich noch ganz, ganz viel drüber reden. Das ist wirklich wahnsinnig interessant, finde ich.
Speaker 2 (41:06)
Ich habe mir ganz viel aufgeschrieben und davon habe ich nichts gesagt.
Speaker 1 (41:11)
Das sind dann immer die besten Folgen, wenn man merkt, okay, ich komme ja hier vom Thema ab, aber, beziehungsweise nicht vom Thema ab, aber es läuft nicht wie geplant, aber trotzdem intuitiv einfach war das Gespräch da und das hat hier wunderbar funktioniert, finde ich. Und ja, ich danke dir vielmals. Das war echt eine interessante Folge. Ich glaube, wir haben hier ganz viel, du vor allen Dingen, hast hier ganz viel Mehrwert liefern können für unsere Hörerinnen und Hörer. Und zum Abschluss kannst du gerne noch mal sagen, wie kann man dich jetzt erreichen, wenn man zu Kristin von MeinDeutsch möchte?
Speaker 2 (41:42)
Ja, dann, ich glaube, wenn man auf Instagram Mein_Deutsch eingibt, dann müsste das doch kommen, oder? Ansonsten, die genaue Adresse wäre @_MeinDeutsch. Ja, und genau. Wenn der Aussprache-Kurs vielleicht etwas ist, was du als Mensch dann brauchst, dann kannst du auf den Link in meinem Profil klicken und kommst dann auf den Aussprache-Kurs.
Speaker 1 (42:09)
Super. Leute, ich verlinke euch das natürlich noch mal in der Folgen-Beschreibung, wenn ihr Kristins Aussprache-Kurs, wenn euch der interessiert, natürlich auch meine Links zu meinem Deutsch-Coaching und so weiter und so fort. Ihr kennt das. Ansonsten die große, große Bitte an euch, wie immer, bewertet diesen Podcast Deutsches Geplapper bei Spotify, bei Apple Podcasts oder wo auch immer ihr ihn hört. Lasst mir eine Bewertung da, ein Like, eine fünf Sterne Bewertung oder einfach einen Kommentar. Aktiviert die Benachrichtigungen, um nichts, keine Folgen zu verpassen! Und ansonsten, Leute, vielen Dank fürs Hören. Fürs Zuhören. Wir hören uns wahrscheinlich, nein, nicht wahrscheinlich, auf jeden Fall, in zwei Wochen wieder, wenn ihr dann einschaltet. Danke, Kristin, dass du da warst. Und ja, alles Gute. Wir hören uns wieder.
Speaker 2 (42:59)
Gerne, gerne!
Hier findet ihr Kristin bei Instagram
Hier geht’s zu Kristins Aussprache-Kurs
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