#31 – Deutschland im Alltag: Das umstrittene 49-Euro-Ticket – mit David von Linguathor

Deutschland im Alltag: Das umstrittene 49-Euro-Ticket – mit David von Linguathor Ja moin! Moin, David, wir sind auf Sendung, würde ich sagen. Moin Flemming, ja, das hoffe ich! Das wird heute mal eine ganz spezielle Folge, weil wir hier ein Video und gleichzeitig eine Podcastfolge aufnehmen – also Podcast für meinen Podcast Deutsches Geplapper, Video für deinen YouTube-Kanal. Richtig. Beziehungsweise auch für deinen. Ja. Vielleicht belebe ich den mal wieder. Wann hast du das letzte Mal was für YouTube gemacht? Das ist schon ein bisschen her. Ich glaube, das war so irgendwann Anfang letzten Jahres. Wow, okay. Hast du gleich die Gelegenheit, würde ich sagen. Eigentlich schon, ja. Da wird sich wahrscheinlich der eine oder andere freuen, aber ich habe tatsächlich entdeckt, dass das Thema Podcasts mir viel mehr liegt und ich das viel lieber mache. Und sich auf beide Sachen gleichzeitig zu konzentrieren, ist sehr, sehr zeitintensiv. Aber gut, geben wir dem vielleicht mal einen neuen Versuch. Ja. Sonst tagge ich dich da einfach. Können wir auch so machen. Sehr gut. Ich weiß gar nicht – ich denke mal, wenn ich so für den Podcast spreche: Meinen Hörerinnen und Hörern ist wahrscheinlich sehr klar, wer du bist. Wir haben ja schon mal eine Folge zusammen gemacht oder eigentlich eine Doppelfolge sogar, wo es um das Thema Sprachen lernen im Allgemeinen ein bisschen ging; um deine Methode auch und auch so um die Frage, wie man mehrere Sprachen gleichzeitig lernen kann. War richtig cool. Ja, danke nochmal, dass ich dabei sein durfte. Bis auf die Tonqualität… Ja, auf jeden Fall. Immer wieder gerne. Danke, dass ich heute bei dir dabei sein darf oder du bei mir oder wie auch immer. Dass wir beieinander sind, dass wir beisammen sind. Genau. Beisammen. Und wir haben ja heute auch uns was schönes ausgedacht. Willst du mal sagen, was wir uns vorstellen für die heutige Folge oder für das heutige Video? Ja, supergerne. Heute wollen wir uns über das 49€-Ticket unterhalten, und zwar ist das der Nachfolger von dem 9€-Ticket. Das 9€-Ticket, da warst du noch in Deutschland, oder? Genau, das hatte ich noch miterlebt. Du hattest das auch gekauft, hattest du gesagt? Genau. Aber für diejenigen, die das halt nicht kennen: Das war ein zeitweise verfügbares Angebot, also vorübergehend – Juni, Juli und August, also drei Monate – und das jeweils 9€. Dann konnte man unbegrenzt mit dem öffentlichen Personennahverkehr, also ÖPNV, fahren. Genau, ja. Hast du das alle drei Monate gekauft, Flemming? Ich glaube, zwei Monate lang hatte ich es. Irgendwie im Juli und August hatte ich es – hat sich bei mir dann definitiv auch gelohnt. Hattest du es? Ja, alle drei Monate. Hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ja, definitiv. Das habe ich benutzt, um zum Flughafen zu fahren im späten August, um dann nach Kalifornien weiter zu fliegen, und weil ich das Ticket zum Flughafen gar nicht kaufen musste, habe ich das auch vergessen auf dem Rückweg und dann wurde das halt ein bisschen teuer. Verdammt. Wenn man nicht mindestens eine Woche im Voraus sein Zugticket kauft in Deutschland, wird das Ganze viel teurer innerhalb der letzten Woche. Stimmt. Da kann man manchmal richtig zusehen, wie die Preise nach oben schießen. Aber dieses 9€-Ticket – wir können ja vielleicht mal für alle, die es nicht wissen, nochmal erklären, was eigentlich das Ziel dahinter war oder der Zweck dieser ganzen Geschichte. Es ging ja im Endeffekt… ich habe mich auch nicht allzu tiefgründig damals mit dem Thema beschäftigt , aber ich hab es gerne genutzt, natürlich, aber darüber hinaus dann nicht mehr so viel. Trotzdem klar, die Ursache waren natürlich die gestiegenen Energiepreise, richtig? Genau, aber nicht nur deswegen, sondern auch, um den Leuten wieder ein bisschen Bock auf die Öffis zu machen. Das heißt, viele Leute, die nie oder selten mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren oder fuhren, die sollten ein bisschen dazu motiviert werden, öfter damit zu fahren. Hatte ich zumindest den Eindruck. Ja, definitiv. Wie ging es dir denn da? Warst du jemand, der auch keinen Bock mehr hatte oder wie oft hast du die Bahn und die Öffis benutzt? Ja, gute Frage. Wie ich vorhin schon gesagt habe, ich war im ganzen Aprilmonat in Portugal und bin nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren in Deutschland. Im Mai war ich eigentlich dast nur in Hannover und bin gar nicht so viel gefahren. Dann war ich im Juni in Polen, also erst Mitte Juni hatte ich überhaupt die Gelegenheit, das zu benutzen. Aber sobald man das Ticket hat, dann ist man schon motiviert gewesen. Man hat sich nicht mehr zweimal überlegt, ob man irgendwo hinfährt, sondern man fährt einfach hin. Ganz genau. Und wann wurde es – ich glaube, im August oder im September – wann wurde es abgeschafft? Im August. Letzter Monat des 9€-Tickets. Und direkt im Anschluss beziehungsweise schon bereits im August haben sie gesagt, oder haben alle gefragt: Wird es einen Nachfolger geben? Im Prinzip haben sich ja auch ein bisschen zwei unterschiedliche Lager gebildet. Also wirklich die krassen Befürworter, unter denen natürlich auch sehr viele Klimaaktivisten waren, die gesagt haben: Das ist doch die Lösung, endlich haben wir eine für die Energiewende, endlich passiert hier mal was, endlich wird mal was von unseren Forderungen hier wahr gemacht!, und auf der anderen Seite dann die Gegner, zu denen dann natürlich verständlicherweise auch viele Bahnmitarbeiter:innen gezählt haben, die dann sich im Endeffekt auch darüber beschwert haben, wie die Zustände in den Zügen sich entwickelt haben mit diesem 9€-Ticket. Du sagst, du hast es oft genutzt – das heißt ja auch, du hast mitgekriegt, wie proppenvoll die Bahnen waren, oder? Tatsächlich. Vor allem – wann war das – Anfang Juli, das war ein Freitag und zwar spätnachmittags, also sagen wir mal: Verkehr nach der Arbeit, alle wollten halt nach Hause beziehungsweise zu den Eltern, zur Familie, zur Freundin übers Wochenende – und vollere Züge hatte ich noch nie erlebt. Es gab wirklich keinen, ob sitzend oder stehend, gar keinen Platz mehr. Es war verrückt. Und es kamen ja