#60 – Mehr Zeit durch Minimalismus – mit Psychologin Marijana Braune
Sprecher 1 (00:00) Moin moin liebe Leute, liebe Deutschlerin, lieber Deutschlerner, schön, dass du wieder dabei bist. Du hast sicher schon gemerkt, das habe ich ja eben in der Einleitung ein bisschen anklingen lassen schon, dass wir immer wieder hier in Deutsches Geplapper einfach auch Themen besprechen, die mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu tun haben und einfach auch so mit dem Bewusstsein für die Natur. Und deswegen ist für mich so ein bisschen diese Frage entstanden, was bedeutet eigentlich ein nachhaltiges Leben, Nachhaltigkeit im Alltag? So, und mein heutiger Gast weiß ganz genau, wie man diese Nachhaltigkeit in den Alltag integrieren kann. Jetzt habe ich selbst Probleme hier mit den Wörtern. Denn sie hat dieses Thema eben auch zu ihrem Beruf bzw. eher noch zu ihrer Berufung gemacht, würde ich mal sagen. Bevor ich zu viel plappere, erstmal herzlich willkommen, Marijana. Schön, dass du da bist. Hi! Sprecher 2 (00:56) Hello, hello! Ich freue mich sehr. Vielen, vielen Dank für die Einladung. Sprecher 1 (01:00) Gerne, gerne. Ich freue mich unheimlich, dass du da bist. Ich hatte schon länger so die Idee, ach, die würde eigentlich auch sehr, sehr gut hier in den Podcast passen. Und ich habe eben schon gesagt, Beruf oder Berufung, da war ich mir jetzt nicht ganz sicher. Was würdest du jetzt für dich wählen? Ist das, was du machst, Beruf oder eher Berufung? Sprecher 2 (01:19) Das ist eine richtig gute Frage. Ich bin mir nicht ganz sicher, ehrlich gesagt. Ich glaube, ich würde es irgendwo einordnen zwischen meine Passion, meine Leidenschaft und das, was ich einfach wirklich gut kann, so einen Beruf gemacht zu haben und eins damit zu sein. Also ich glaube, das trifft’s ganz gut. Sprecher 1 (01:36) Sehr gut, okay. Auf deiner Website liest man ja, du bist Mentorin, du bist Coach, du bist Diplompsychologin. Also das ist das, was man so jetzt erfährt, wenn man auf deiner Website ist. Was können sich die Leute darunter vorstellen? Was machst du genau? Sprecher 2 (01:57) Ja, das ist auch wieder eine sehr, sehr gute Frage, weil da spielt wahnsinnig viel rein. Also wenn du auf meine Homepage kommst und generell zu mir liest, meine Arbeit liest, dann ist glaube ich die Basis, die sich alles dreht, das Thema mehr Zeit statt Zeug. Das bedeutet einfach mehr Zeit für das, was dir wirklich am Herzen liegt. Mehr Zeit für das Wesentliche, mehr Fokus auf das, was du wirklich willst im Leben, statt das Zeug im Außen. Und damit ist auf der einen Seite das ganze Zeug im Sinne von Konsum gemeint, also physischen Gegenständen, die wir permanent kaufen, um uns irgendwie glücklicher und besser zu fühlen, vermeintlich. Und aber auch das Zeug in dir. Weil, was ich festgestellt habe entlang der Jahre, die ich das jetzt mache, mich um die Themen Minimalismus, Nachhaltigkeit, persönliche Weiterentwicklung zu drehen, ist eben, dass wir häufig im Außen anfangen, Dinge verändern zu wollen und denken „Okay, ich muss jetzt irgendwie minimalistischer leben, weil dann wird mein Leben einfacher und geordneter und dann fühle ich mich besser“ und das stimmt auch auf eine Art und Weise. Und das macht auch wirklich einen großen Unterschied. Aber dass es natürlich auch ganz, ganz, ganz viel mit dir zu tun hat und du letztendlich das, was du versuchst im Außen zu verändern, minimalistischer zu leben, nachhaltiger zu leben, dass es auch ganz viel mit dir selber zu tun hat, was du dir eigentlich wirklich für dein Leben wünscht. Und da verbinde ich ganz toll irgendwie meine neue gefundene Passion. Als ich Mama wurde, fing das ja an vor jetzt mittlerweile sieben Jahren, das Mini-mädchen, wie ich sie nenne in der Öffentlichkeit, wird jetzt in ein paar Wochen sieben. Und als ich Mama wurde, habe ich dieses Thema Nachhaltigkeit für mich entdeckt und verbinde das jetzt eben heute einfach mit dem, woher ich eigentlich komme, nämlich der Psychologie, dem Coaching. Und das zusammen bringt den Fokus auf mehr Zeit statt Zeug. Sprecher 1 (03:46) Richtig cool! Also die Geburt deiner Tochter war sozusagen der Auslöser dafür, dass du, ich sage mal, die Erkenntnis hattest, wir müssen nachhaltiger leben als Gesellschaft oder ich muss erst mal anfangen nachhaltiger zu leben. Oder kannst du da noch mal ein bisschen reingehen? Also wie konkret ist das entstanden? Gab es da ’nen Auslöser, dass du gedacht hast okay, jetzt muss ich irgendwas ändern? Sprecher 2 (04:11) Ja, total. Ich glaube, das kennen viele Eltern tatsächlich. Und so diese Situation, wenn du plötzlich dieses kleine Wunder im Arm hältst und klar kriegst, was du für eine riesige Verantwortung hast und möchtest nur das aller, aller, aller Beste für dieses kleine Mini Wesen in deinen Arm und möchtest, dass es in einer wunderschönen Welt aufwächst ohne Krieg, in einer vollen, tollen Natur mit Ressourcen ohne Ende und irgendwie in absoluter Harmonie in dir. Und dann so diese wahnsinnige Verantwortung zu spüren von „Ich möchte das für sie, also in dem Fall meine Tochter erreichen“, war der eine Punkt. Ich möchte, dass sie genauso aufwächst, wie ich aufwachsen durfte in der Natur und eben ja, so in dieser kompletten Glückseligkeit. Also ich hatte eine wahnsinnig schöne Kindheit und auch ihr noch die Möglichkeit bieten zu können, zu reisen und die Welt so schön zu erleben, wie sie wirklich ist. Das Ausland zu erleben, ganz viele tolle Länder mit tollen, spannenden Kulturen kennenzulernen. Das auf der einen Seite und auf der anderen Seite ist was ganz Spannendes passiert. Und wie gesagt, auch das kennen alle Eltern, die jetzt zuhören, Mamas oder Papas, dass durch die Tatsache, dass wir Eltern werden, wahnsinnig viel Zeug in unser Leben wandert. Und dass, also dieses Zeug, nicht nur nicht dazu gedient hat, dass es mein Leben vereinfacht hat, was es eigentlich sollte, diese ganzen Goodies, sondern auch noch dazu geführt hat, dass ich total überfordert war, weil ich umgeben war von diesem ganzen Zeug. Da waren so viele Klamotten da war… Also man hat das geschenkt bekommen, man hat ein bisschen selber gekauft.