F: Ja moin liebe Leute, schön dass ihr wieder eingeschaltet habt, hier bei Deutsches Geplapper. Ich freue mich, dass ihr da seid. Bevor es losgeht, nehmt euch bitte ein paar Sekunden, egal wo ihr diesen Podcast gerade hört, und bewertet ihn. Das wäre wirklich super hilfreich für mich. Also nehmt euch jetzt bitte ein paar Sekunden auf Spotify, iTunes oder Google Podcast, wo auch immer. Gebt mir eine 5 Sterne Bewertung oder schreibt auch einen Kommentar, wenn das möglich ist. Das würde mir wirklich sehr helfen, diesen Podcast weiterhin für euch zu machen. Vielen Dank dafür. Und ja, dann starten wir mal mit der heutigen Folge: Folge Nummer 26 mittlerweile und heute geht es um das Thema schneller Deutsch sprechen oder authentischer und schneller Deutsch sprechen. Und wie genau das gelingen kann. Also ich höre diesen Wunsch ziemlich häufig. Ja ich möchte schneller und authentischer sprechen. Wie kann ich das erreichen. Und genau, um dieses Thema zu besprechen, habe ich heute einen Gast bei mir in der Folge, eienn Gast bei mir im Podcast, den ihr schon kennt. Nämlich Tanja von Online Business Deutsch. Mit Tanja habe ich schon mal eine Folge zusammen gemacht. Hört euch die gerne nochmal an. Gerade wenn ihr auch so das Thema in Deutschland arbeiten und leben für euch habt. Was man da beachten muss. Nochmal gerade auch sprachlich beachten muss. War eine sehr interessante Folge, also hört da gerne nochmal rein. Tanja und ich werden heute darüber sprechen, warum es sich jetzt lohnt, schneller und authentischer zu sprechen. Was man tun kann, um das zu erreichen und wir werden euch auch so ein paar konkrete Satzbeispiele geben, anhand derer man gut verstehen kann wie sich die Sprechgeschwindigkeit steigern lässt. Ich sag erstmal nach dem ganzen Geplapper, moin Tanja.
T: Hallo Flemming, danke für die Einladung.
F: Sehr gerne. Also nach unserer damaligen Folge, die sehr Spaß gemacht, haben wir ja auch damals gesagt, wir machen das auf jeden Fall wieder und deswegen bist du heute wieder da. Erstmal die Frage: Wie geht’s? Wie stehts? Wie ist das Wetter in Madrid? Du bist in Madrid, oder?
T: Richtig, genau. Ich bin jetzt wieder in Madrid. Ich hatte zwei Wochen Urlaub und bin jetzt frisch wieder zurück. Und das Wetter ist momentan sehr sonnig und ich glaub wir haben so um die 32 Grad. Also es ist gerade relativ angenehm.
I: Wir haben hier auch 32 Grad, glaub ich. Oder um die 30, die ganze Zeit. Gut, wenn man in Madrid wohnt, ist das wahrscheinlich echt was anderes. Da kommt man so ein bisschen besser mit diesen Temperaturen klar, aber ich finde … Ich merke so ein bisschen wie mir so die Energie fehlt, wenn es wirklich über 30 Grad geht. Da bin ich so ein bisschen schwach und schlapp, oder?
T: Wir hatten sehr oft, sehr lang jetzt 40 Grad. Und da ist es, sobald es runtergeht von 40 auf 35, ist es schon eine Erleichterung. Du denkst schon so: „oh Gott“. Und jetzt 32 ist halt fantastisch, weil wir können wieder auf die Straße raus, wir können Sachen machen. Und mit 40 Grad, also ich bin hier verbarrikadiert. Ich habe die ganzen Rollos unten und versuche so wenig wie möglich nach draußen zu gehen und halt dann wirklich erst abends oder nachts, sobald die Sonne dann weg ist, dann wieder raus spazieren gehen.
F: Das ist auch so dieser Stil der Spanier oder vieler Südeuropäer. Wirklich den Sommer eigentlich in der Bude verbringen und abends dann, wenn es kühler wird, auf die Straße und trinken und essen und was auch immer.
T: Aber wegen der Hitze hauptsächlich, weil du kannst halt nichts machen. Du bekommst sonst irgendwann einen Hitzeschlag und es ist nicht so angenehm bei der Hitze und deswegen. Also momentan ist es sehr schön und mein Urlaub ist auch sehr toll gewesen. Ich war ja eine Woche in Deutschland. Da hat es auch so um die 30 bis 27 Grad gehabt, also supertoll. Und danach war ich noch eine Woche in Südspanien unterwegs und da hatten wir auch solche Temperaturen. Also derzeit alles perfekt.
F: Sehr gut. Das klingt gut. Kann man bei euch eigentlich irgendwo mal in den See hüpfen oder sowas? Also irgendwo mal sich abkühlen und baden gehen so in der Umgebung. Gibt es sowas in der Nähe von Madrid? Oder was macht man da? Es liegt ja mitten im Landeszentrum.
T: Jein. Also wir haben hauptsächlich die meisten, oder sehr viele, entweder haben sie ihren ganz normalen Pool direkt in dem Haus mit dabei. Das ist hier fast Standard schon sag ich mal. Oder eben, es gibt natürlich auch ganz normale Schwimmbäder, wo die Leute dann eben hingehen. Außerhalb von Madrid gibt es dann auch ein paar Seen, aber in viele darf man gar nicht rein. Deswegen ist es immer so eine Sache. Also man muss sich davor erkundigen, ob man da überhaupt schwimmen darf oder nicht. Das ist nicht so einfach.
F: Also Kaltwasserdusche am besten. Tanja, dass wir heute zusammen in dieser Folge sind, hat ja auch jetzt gerade so einen ganz speziellen Grund, nämlich so ein Auslöser. Also das ist so ein bisschen auch dein Verdienst, denn du hast ja vor kurzem auch so einen kleinen Post bei Instagram gemacht, der für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt oder sehr viel Aufmerksamkeit erregt hat. Und das nicht nur im positiven Sinne, leider. Magst du uns davon mal kurz erzählen? Was war da los?
T: Genau, also ich hatte einen Post gemacht und ich hatte ihn genannt „schneller sprechen“ und darum ging es einfach auch, dass man anstatt des „Hochdeutschen“ einfach die Umgangssprache benutzt, wie die meisten Deutschen eben auch sprechen und somit, dann eben auch einfacher sprechen kann, schneller sprechen in diesem Sinne, authentischer sprechen und darum ging es eigentlich. Warum habe ich diesen Post gemacht? Weil ich immer wieder meine Teilnehmer, die fragen mich: „Tanja sag mal, es werden die Wörter oft nicht so gesprochen, wie sie geschrieben werden“ oder „Tanja ich versteh meine Kollegen nicht, die sprechen nicht hochdeutsch oder auch meine Kunden“. Ich hatte eine, die hat gesagt: „Tanja ich versteh den Kunden kaum, ich spreche meistens Englisch mit ihm. Sie hatte Glück, dass er auch Englisch konnte, weil sie eben diese Umgangssprache oder teilweise eben auch den Dialekt, den man spricht, nicht verstehen. Und daraufhin hatte ich eben diesen Post gemacht und ich habe gesehen, das Problem besteht für einige Leute.
F: Und du hast aber dann glaube ich so ein paar, ich sag mal „Hasskommentare“ bekommen oder wie sollte man das nennen?
T. Ich habe sehr viel Kritik bekommen und auch Hasskommentare. Und das Witzige war, dass jetzt einfach mal eine Zahl von hundert Kritikern und Hasskommentaren, waren ungefähr 90 Prozent von Deutschen.
F: Genau, weil du bist ja Online Business Deutsch und das ist irgendwie tendenziell wahrscheinlich auch ein Thema, was einige Deutsche dann auch interessiert.
T: Richtig. Ich habe teilweise auch Deutsche, dir mir folgen. Ich hab auch, ich weiß nicht, ob die dann mit mir lernen in dem Sinne, also es kommt immer mal wieder jemand zu mir und spricht mich darauf an, was natürlich jetzt Business-Deutsch ist, ist natürlich mehr Hochdeutsch, das ist dieses Standarddeutsch, was wir auch haben. Das wird dann auch sag ich mal in der Schule gelehrt und es sollte auch auf der Arbeit gesprochen werden. Auch in der schriftlichen Kommunikation ist ja hauptsächlich das Hochdeutsch zu benutzen sowie „Emails, Bewerbungen, etc. Und daher kamen eben dann auch diese Kritiker, denn ich als Business-Deutsch sage ich, sollte ich keine Umgangssprache sozusagen lehren, das ist nicht schön, das ist unschön, ist schlechtes Deutsch. Das macht man nicht.
F: Genau und das ist der Punkt, wo sich dann wahrscheinlich so ein bisschen die Geister scheiden bzw. wo die Meinungen einfach vielleicht verständlicherweise auseinandergehen, wenn man sich mit dem Thema nicht auseinandersetzt, so wie eben wahrscheinlich viele Deutsche, die vom Sprachenlernen tendenziell eher weniger Ahnung haben und vielleicht auch davon, wie es ist, sich im Ausland zurechtzufinden. Ich denke mal, wir wissen jetzt, wissen beide und viele, oder wahrscheinlich alle unsere Hörer können das bestätigen, dass es wirklich schwierig ist oder ein großer Unterschied darin besteht in ein Land zu gehen und dort die Sprache zu verstehen und die Sprache zu sprechen, sich an diese Sprache, die dort gesprochen wird zu gewöhnen, im Gegensatz zu dem was man so im Deutschkurs an der Uni, zu Hause oder im Goetheinstitut lernt. Und das sind ja Welten teilweise. Genau, deswegen ja umso besser, dass du diesen Post gemacht hast oder umso besser, dass du eben in dieser Richtung ach aktiv bist, genauso wie ich auch, also wir haben ja vorher schon gesagt, wir versuchen wirklich den Leuten so dieses authentische Deutsch nahezubringen, auch Umgangssprache nahezubringen.
T: Das finde ich jetzt bei dir auch so toll, an deinen Videos, die du auf Instagram hast, weil das ist wirklich so, wie die Deutschen sprechen, es ist einfach so. Und in Geschäftsleben sage ich mal, im Berufsleben, ich sag immer, man sollte in Anführungsstrichen „Hochdeutsch“ sprechen, aber es macht eben kaum jemand. Also ich persönlich muss ehrlich sagen, ich persönlich kenne keine Person, die das reine Hochdeutsch spricht. Habe ich noch nicht erlebt, also mit Kollegen sprechen, mit dem Chef sprechen, etc. Da kommt immer wieder die Umgangssprache oder sogar ein Dialekt mit rein, weil dieser regionale Dialekt, den man dann eben auch hat in den verschiedenen Regionen Deutschlands, der spielt da automatisch mit rein, dann kommt es natürlich darauf an, wo spreche ich, mit wem spreche ich, bin ich bei einem Kundentermin, dann versuche ich natürlich viel mehr Hochdeutsch zu sprechen, aber ich denk mal, sehr oft rutscht dann auch wieder etwas Umgangssprachliches durch.
F: Ja ganz genau, definitiv. Das betrifft eigentlich ja, also wie du sagst, es gibt da kaum jemanden der wirklich dieses ganz klare Deutsch spricht und auch diese Standardsprache so vollkommen rein benutzt, so wie man das eben aus Deutschkursen oder sowas kennt, so wie sie da meistens unterrichtet wird.
T: Richtig. Und da will ich mich auch unterscheiden von diesen normalen Deutschkursen. Denn ich möchte wirklich, dass meine Kunden ihre Kunden, ihre Kollegen, ihre Chefs, ihr Umfeld verstehen, darum geht es mir. Weil ich habe sehr viele Spanier eben auch oder Südamerikaner, die mit mir natürlich dann den Unterricht haben und die gehen dann nach Deutschland oder sind in Deutschland und erzählen mir: „Tanja, ich habe in Spanien gelernt“ oder in Südamerika, kam jetzt nach Deutschland und ich verstehe die Leute nicht.“
F: Genau, das ist es.
T: Und mir ging es genauso. Als ich damals also Englisch in der Schule gelernt hatte. Ich bin dann nach England und nach Amerika und weder da noch dort habe ich die Leute richtig verstanden. Die haben erstens irre schnell gesprochen, dann haben sie ein Englisch gesprochen, was für mich nicht richtig war. So wie zu mir jetzt jeder sagt: „Tanja, dieses Deutsch in deinem Video ist nicht das korrekte Deutsch, ist falsch“. Das ist das falsche Deutsch und diese Gedanken sind auch mir damals mit dem Englischen gekommen. Ich habe gesagt, die sprechen doch ganz anders. Ein Beispiel: Im Englischen sagt man „I Don’t know“, ich weiß nicht. Und ich kam dann nach Amerika und da haben sie alle gesagt: „I Doknow ,I Doknow“. Nicht I Don’t know, I Doknow. Dann kam ich nach England, das gleiche, sag ich also geht nicht. Und das war halt jetzt nur ein Beispiel und so war es mit sehr vielen Wörtern und so geht es eben auch Ausländern in Deutschland.
F: Genau. Und ich finde, der Unterschied ist jetzt einfach mal wichtig zu klären, oder das richtig deutlich zu machen, dass wir ja nicht das das falsche Deutsch unterrichten, sondern wir zeigen, wie es gesprochen wird, aber ich denke in deinen sowohl als auch meinen Videos wird immer klar, wie es richtig ist. Also wie es standardsprachlich dann ausgedrückt wird oder wie es dann auch richtig geschrieben wird oder sowas. Es geht dann meistens um das Hörverstehen, um das gesprochene Deutsch, so wie es sich wirklich auf der Straße oder im Alltag eben darstellt. Also gut, wir haben, wir reden ja auch so ein bisschen heute darüber, schneller und authentischer sprechen, das ist ja etwas, was für viele einfach so ein Ziel ist für viele, die Deutsch lernen bzw. generell im Sprachenlernen. Jetzt ist die Frage, wie erstrebenswert ist denn das eigentlich? Also, wenn jetzt jemand den Wunsch äußert, ich möchte schneller sprechen. Ist schneller sprechen denn wirklich gleich authentischer? Ist schneller sprechen wirklich gleich eher wie ein Deutscher zu sprechen? Was denkst du?
T: Nicht unbedingt, es kommt immer, so ich sag mal, man kann schnell sprechen, aber man kann es auch, dann nicht verstehen, weil man dann viele Sachen verschluckt. Also man muss wirklich darauf achten, was wir unter schneller sprechen verstehen und, dass man das dann auch trotzdem auch wenn man, dann ich sag mal auch, ich nenne es jetzt einfach mal flüssiger spricht, dass man dann auch das klar und deutlich spricht, obwohl es schnell gesprochen wurde, weil das ist auch das nächste Problem, man kann schnell sprechen aber, der Deutsche, der versteht dich dann nicht, ja, weil du einfach also bestimmte Buchstaben verschluckst oder weil du die Wörter einfach anders aussprichst. Weil z.B. ein Umlaut mit dabei ist. Viele haben große Schwierigkeiten Umlaute richtig auszusprechen und ob ich ein U oder ein Ü Ausspreche ist ein Riesenunterschied, das kann alles verändern.
F: Das ist auch immer ganz witzig, wenn mir im Coaching manchmal mal meine Leute da erzählen, dass sie es einfach nicht verstehen, wenn sie ein Wort sagen und ihr Gesprächspartner hat keine Ahnung, was man gerade sagt, dann kommt ein Kollege und sagt das gleiche Wort auf die gleiche Weise, aber weil er Muttersprachler ist, wird es dann verstanden. Es ist so ein Phänomen, ich glaube, das ist auch, wenn man einfach Deutsch von Muttersprachlern hört, dann wird das immer irgendwie ganz anders wahrgenommen als das was man dann auch von einem Nichtmuttersprachler hört und das ist so finde ich immer sehr spannend einfach diese Art, dann sowas eben zu verstehen oder sowas nicht zu verstehen. Hast du das schon mal erlebt oder weißt du, was ich meine?
T: Ich hatte genau gestern mit einer Teilnehmerin darüber gesprochen und zwar, sie ist Krankenschwester und arbeitet in einem Krankenhaus in Deutschland und sie wollte ihrer Kollegin sagen, dass der Patient ein Ex-Drogensüchtiger ist.
F: Ist auch ein kompliziertes Wort.
T: Ein absolut kompliziertes Wort und dieses süchtig ist für sie wahnsinnig schwer auszusprechen und sie hat es dann eben, weil die Kollegin hat sie absolut nicht verstanden, sie hat es ein paar Mal probiert und sie sagt immer so wie „süchtik, süchtik“ und hat es dann eben umschrieben in „das ist ein Mann, der Drogen genommen hat“ und, dann hatten wir jetzt natürlich dieses süchtig immer wieder geübt ja und mehrmals wiederholt und es hat dann am Ende besser funktioniert, aber es braucht halt einfach Übung. Also es geht jetzt nicht beim ersten Mal und sagt: „So jetzt klappt es perfekt“ und das kommt dann auch mit der Routine dann auch, aber man darf dann diese Wörter, gerade die, die man schwierig aussprechen kann, die darf man dann nicht meiden, sondern genau die soll man umso öfter benutzen.
F: Genau, das ist ein ganz wichtiger Tipp. Sehr gut, dass du das sagst und lass uns mal noch so ein paar, so ein paar Tipps droppen! Droppen ist ein blödes englisches Wort. Lass uns mal noch so ein paar Tipps hier reinhauen, wenn es jetzt, wenn es hier so um schneller und authentischer sprechen geht. Also was kann man praktisch tun, um das zu erreichen? Hast du eine Idee? Was fällt dir da ein, um da jetzt irgendwie aktiv zu werden, um wirklich das auch in die tägliche Lernroutine einzubauen, wenn man dieses Ziel hat schneller und authentischer zu sprechen?
T: Also ich glaub, da hast du auch eine sehr gute Praxis mit deinen Transkripten und auch das verwende ich auch eben bei meinen Teilnehmern, Podcasts hören oder Videos hören und was ich immer gerne mache eben, dass man sich die mehrmals anhört, nicht nur einmal. Von einem Mal kann man vieles ja überhören, sag ich jetzt mal oder nicht richtig verstehen, deswegen ist es auch wichtig, dass man die Podcasts oder Videos mehrmals hört und wenn man die Möglichkeit hat, am besten auch immer mal ein Stück mitschreiben und das dann von jemandem lesen lassen und wenn ich das dann habe, also du machst z.B.: deine Transkripte, wenn ich aber kein Transkript habe, dann schreib ich mir das auf und lass das von jemanden hören und auch lesen, berichtigen und dann kann ich die selber, dann auch nochmal immer wieder wiederholen und hören, lesen und nochmal aufschreiben. Schreiben ist auch sehr wichtig.
F: Genau, schreiben ist eine ganz wichtige Übung, weil es eben darum geht und das verfestigt sich, dann in vielen Übungen, weil es eben darum geht, diese Satzstrukturen sich einzuprägen. Also du hast es richtig gesagt wiederholtes Lesen und Hören, am besten auch wirklich ja so ein bisschen kürzere Audios, ja, zwei bis drei Minuten oder so, weil die kann man eben auch häufiger wiederholen und es geht darum, sich die Satzstrukturen einzuprägen, weil wenn man die im Kopf hat, dann wird man sich viel schneller dran erinnern, dann kommt das, was man sagen will, automatisch. Und um das zu tun, gibt es verschiedene Übungen. Du hast eine sehr wichtige Grundlagen-Übung genannt. Hören, lesen, wiederholen und auch das mit dem Aufschreiben, ganz wichtig. Ich würde noch hinzufügen: Texte laut lesen bzw. das hast du auch so genau gesagt, so Texte laut lesen, mehrmals laut lesen. Wirklich sich auch an seine eigene Stimme gewöhnen, das ist ganz wichtig. Da muss man nicht unbedingt frei sprechen, aber dieses Selbstbewusstsein kommt ja auch durch das Hören der eigenen Stimme. Ich denke, ihr alle kennt die Shadowing-Übung. Wer es noch nicht kennt: Also da geht es eben darum, etwas zu hören und das dann nachzusprechen, ohne dass man das dann mitliest oder so. Also ich höre zum Beispiel einen Satz, drücke auf Pause, spreche ihn nach. Also ich versuche mich an diesen Satz genau zu erinnern und spreche es genauso nach, wie es gesagt wurde. Dadurch prägt sich eben auch diese Satzstruktur viel besser ein.
T: Was ich auch gerne mache immer, ich schreib in meinen Posts oftmals in diesen Videos noch als Kommentar rein: „imitiert mich“, weil ich versuche das relativ kurz zu machen und auf Instagram, du hast auch relativ kurze Videos und ich glaube, bei denen eignet es sich am besten, dass man das einfach mal immer wieder probiert und dieses Video aber mehrmals anhört.
F: Ganz genau.
T: Nicht nur einmal und sagt: „Okay, wieder ein Video und weg“, sondern ich höre mir das jetzt zehnmal, fünfzehnmal oder sogar zwanzigmal an. Und versuch das nachzusprechen. Beim ersten Mal vielleicht sagt man: „Oh Gott, es klappt ja überhaupt nicht.“ Wenn ich das aber dann mehrmals mache und immer wieder versuche, beim 20. Oder 30. Mal, irgendwann funktioniert es dann und dann bin ich glücklich, weil ich gesagt habe: Ich schaffe es, ich hab’s doch geschafft.“
F: Genau. Und das ist glaube ich auch so dieser eine oder der ultimative Tipp, kann man fast schon sagen, weil es ist, wenn ihr so sprechen wollt, wie die Deutschen und schneller sprechen wollt – also ja, sprechen wir wie die Deutsch ist ein gutes Stichwort, da hört euch gerne auch nochmal die letzte Folge an. Da ging es ja auch darum, habe ich mit Robin darüber geredet, wie man das schaffen kann. Aber da ging es ja eher um diese Fehler, die viele Deutsche machen – Heute geht es eben um das, was man gerne übernehmen möchte und dafür ist es ganz wichtig, wirklich, wie du sagst, zu kopieren, zu imitieren. Das sind ganz wichtige Faktoren wenn wir dieses Ziel, oder wenn ihr dieses Ziel, schneller und authentischer sprechen, erreichen wollt. Weil wie schon gesagt: Wir Deutschen sprechen nicht so, wie es in vielen Kursen gelehrt wird, das haben wahrscheinlich viele oder alle von euch schon festgestellt. Es gibt Dialekte, es gibt verschiedene regionale Färbungen, also wir machen es uns eben ziemlich leicht, schneller zu sprechen, ja, so wie wahrscheinlich, nicht wahrscheinlich, sondern so wie in jeder anderen Sprache. Im Spanischen ist das ja genauso, also die Einheimischen machen es sich möglichst leicht, schnell zu sprechen, d.h., da werden Endungen verschluckt, da verschmelzen die Worte miteinander und so weiter und sofort. Also sich anhören, wie die Deutschen es machen und das zu kopieren, ist einfach eine ganz wichtige Sache und dafür lohnt es sich, dann immer auch wieder, ja das aufzuschreiben, was man hört, das Nachzuplappern was man hört. Wir haben ja so ein paar, können mal so ein paar Beispiele hier reinhauen. Also was wäre jetzt für dich so ein typischer Satz, typisches Beispiel, was es einerseits nur in der Standardsprache oder in der Lehrbuchsprache gibt, ja und auf der anderen Seite wie hört sich das dann im Alltag an? Wir können ja einfach mal ein paar Beispiele hier bringen, ein paar Beispiele reinhauen, was jetzt so der Unterschied zwischen Standardsprache und ich nenn es mal Alltagssprache, schneller Alltagssprache, so ein bisschen konkretisiert. Ich würde einfach mal einsteigen mit dem Thema „unbestimmte Artikel“. Das ist so ein ganz häufiger Fall, also es wird euch ganz oft begegnen, dass ihr hört, das unbestimmte Artikel eben nicht komplett ausgesprochen werden. Also zum Beispiel, wenn ich sage: „Ich habe einen guten Job“, würde selten jemand so sagen in Deutschland. Also selten ein Muttersprachler. Das würde heißen: „Ich habn gutn Job, ich habn gutn Job.“ Das erleichtert die Aussprache enorm und das geht dann deutlich schneller von der Zunge. Anderes Beispiel wäre: „Hast du eine Idee? Hast du ne Idee?“ Hast du ein Beispiel?
T: Ich habe auch ein Beispiel. Ich mache jetzt z.B. meine Stories in Instagram und dann, habe ich einmal gepostet: „Einen Moment bitte, Ich verbinde Sie sofort mit Herrn Weinert“. Und da würde ich jetzt einfach sagen: „Ein Moment bitte“ also nicht „einen Moment“ sondern „ein Moment bitte, ich verbinde mit Herrn Weinert“, oder „ich verbinde Sie“. „Ich verbind Sie.“ Also ich glaube, man würde einfach sagen: „Ich verbind Sie“. „Einen Moment bitte, ich verbind Sie.“
F: Genau. Zum Beispiel ja, genau, sehr gut. Das sind so kleine, also das ist auch etwas, was man natürlich nicht so einfach lernen kann, was wirklich auch so mit der Zeit kommt, was so mit den Jahren und mit zunehmender Erfahrung einfach sich einprägt. Es sind ja auch so spezielle Wendungen einfach. Was mir noch einfällt, ist auch das Verschlucken von Endungen zum Beispiel. Wenn wir die Endung „en“ haben. Wörter die auf „en“ enden, die werden ja selten bis nie eigentlich auch wirklich so „en“ ausgesprochen. Wenn ich sage „gehen wir morgen was essen?“, das sagt niemand. Wie würdest du es sagen?
T: Gehn wir morgn was essn?
F: Genau. Und ohne das „e“ eben auszusprechen. Also gehn, nicht gehen, sondern „gehn wir morgn“ nicht „morgen“, sondern „morgn was essn?“ Nicht essen, sondern essn.
T: Das hört sich, das war ein guter Kommentar von einem meiner Follower. Der hat reingeschrieben, unter einer Kritik: „Das würde sich ja sonst total unnatürlich anhören, wenn man das auf Hochdeutsch, auf reinem Hochdeutsch ausdrückt, das würde sich total unnatürlich anhören und das finde ich auch.
F: Okay, ja genau. Okay, ich dachte jetzt andersrum, aber ja, genau, das ist genau das Ding. Das hört sich einfach so ein bisschen künstlich an, also so redet ja keiner. Man lernt es so oftmals, aber das ist eben genau der Punkt, was wir eben versuchen zu erreichen. Dass ihr lernt, das es eben nicht so ausgesprochen und benutzt wird. Wichtig ist natürlich zu sagen: Wenn ihr das so macht, dann ist es nicht falsch, dann ist es nicht so, dass es irgendwie ein Problem darstellt oder euch irgendwer nicht versteht. Aber wer von euch das Ziel hat, so ein bisschen authentischer zu klingen und vielleicht auch so ein bisschen das Sprechen sich selbst zu erleichtern, durch eben solches Verschlucken von Endungen, oder die Verkürzung von unbestimmten Artikeln, dann solltet ihr es genauso machen. Was mir jetzt noch einfällt, ist auch so in der ersten Person Singular: „Ich mache heute nichts mehr“, da lassen wir das „e“ weg. „Ich mach‘ heut nichts mehr“ oder „Ich gebe dir mal meine Nummer“, „Ich geb` dir mal meine Nummer“ .
T: „Ich geb` sie dir mal.“ „Ich geb‘ sie dir mal“, genau. Ganz genau
F: Und ich sage nicht „Ich gebe sie dir mal“. Ich geb‘ se. Oder in der Umgangssprache, so Wendungen der Umgangssprache, da haben wir so viele Dinge, also wenn ich jetzt überlege: „Lass mal heute Abend ins Kino“. „Lass mal heute Abend ins Kino“ so. Normalerweise müsste man sagen: „Lass uns mal heute Abend ins Kino gehen.“, aber wir sagen einfach: „Lass mal heute Abend ins Kino.“ Also es sind ganz viele dieser Wendungen und deswegen sag ich, ihr könnte das jetzt nicht auswendig lernen, aber deswegen, den Deutschen ganz genau zuhören und sie kopieren und imitieren.
T: Deswegen sind Podcasts auch so gut, weil man das da eben hört, also wirklich authentischen Podcasts hören. Nicht irgendwelche, wo wirklich reines Hochdeutsch gesprochen wird, sondern einfach, wo ganz normal erzählt wird. Also ich habe zum Beispiel einer Kundin, die hat gerne Podcasts gehört über Reisen, der habe ich dann einen Podcast gefunden, über eine Mama, die mit ihren zwei kleinen Kindern immer auf Reisen war. In ganz Europa oder auch außerhalb von Europa und die hat davon erzählt und die hat sehr authentisch erzählt, muss ich sagen.
F: Ja siehst du, genau. Also nicht diese „Deutschlern-Podcasts“ so wie Deutsches Geplapper.
T: Da wird ja darauf hingewiesen, wie man natürlich spricht.
F: Ich weiß, was du meinst. Vollkommen richtig, also wir reden hier ja auch in normalem Tempo, also das nicht extra langsam, damit ihr das alles versteht, sondern, wir wollen ja wirklich dieses Authentische, diese authentischen Gespräche hier führen, damit ihr das genauso auch euch einprägen könnt und im besten Fall uns auch imitieren könnt. Ja ganz genau, also ich habe jetzt noch zwei Tipps, ja, die haue ich jetzt einfach nochmal raus. Das eine wäre jetzt auch Kollokationen lernen, das sind so feste Wortverbindungen z.B.: wenn ich sage: „eine Prüfung bestehen“ oder „sich auf einen Job bewerben“. Das sind einfach so Wortverbindungen, die häufig zusammen gesagt werden. Es ist ganz sinnvoll, diese Wortverbindungen so zusammen zu lernen. Weil ihr die dann im Zusammenhang im Kopf habt, d.h. ihr könnt sie dann auch schneller abrufen und schneller spontan benutzen. Dafür empfiehlt sich „Anki“. Iist eine super App, hab ich schon öfter erwähnt. Ich werde jetzt nicht viel mehr zu sagen, also Anki, googlet das einfach! Und ein anderes Thema ist auch, weil ich das gerade hatte, muss ich das nochmal kurz sagen: Mich hat gerade eine Kundin in meinem Coaching angesprochen und gefragt, ja wie mach ich das denn, soll ich mich beim Sprechen auf Grammatik konzentrieren oder soll ich das lieber weglassen? Was würdest du sagen, Tanja, was würdest du da empfehlen?
T: Weglassen, also die Grammatik. Ich hatte mal eine Kundin, die konnte super die Grammatik, die konnte super schreiben, aber sie konnte nicht sprechen. Sie war ganz langsam, aber man hat genau gesehen und gemerkt, sie denkt während sie spricht und dadurch ist sie so langsam gewesen und das war unmöglich, das wieder aus ihr rauszubringen, weil das ist diese Gewohnheit. Man baut sich ja Gewohnheiten dann auch auf und das ist ganz schwer rauszubekommen und da müsste man von Anfang an wirklich sagen: „Ok, es ist nicht wirklich wichtig, ob ich jetzt absolut korrektes Deutsch spreche“. Ich habe das auch jetzt in Spanien, also wenn ich daran gedacht hätte nur korrektes Spanisch zu sprechen, dann wär ich ja heute noch nicht dabei, weil ich mach heute noch Fehler, also es ist einfach eine Fremdsprache und ich mache auch im Deutschen ab und zu Fehler naja, also auch die Deutschen selber machen Fehler in ihrer eigenen Sprache
F: Genau, dazu verweise ich euch nochmal auf die letzte Folge von „Deutsches Geplapper“, da reden wir ausführlich über genau das Thema. Also die Deutschen machen einen Haufen Fehler, also definitiv und also ich stimme dir vollkommen zu, Grammatik beim spontanen sprechen, so im Alltag weglassen, weil das sorgt eben dafür, dass ihr Pausen macht, dass ihr unsicher werdet, dass der Gesprächspartner genervt ist, weil ihr so lange überlegt und all sowas. Meistens hat man eben auch nicht die Zeit. Gerade bei der Arbeit nicht, da würde ich versuchen, zwingt euch ein bisschen dazu, nicht allzu sehr an Zeitformen, Konjunktive oder was weiß ich was zu denken, sondern einfach zu sprechen und das baut dann auch Selbstbewusstsein auf. Also eine andere Sache wäre es, wenn ihr die Zeit habt im Alltag, also nicht im Alltag, sondern im Privaten, alleine, wenn ihr Selbstgespräche führt, was ja immer eine super Übung ist oder eben beim Schreiben, da hat man die Zeit, da kann man lange darüber nachdenken, dann lohnt es sich auch, wirklich genau zu gucken, ob die Grammatik richtig ist oder nicht, aber wirklich in diesen spontanen Gesprächen im Alltag, würde ich das auch weglassen.
T: Absolut, bin ich dabei.
F: Super Tanja, dann glaube ich, haben wir eine ganze Menge rausgehauen heute an Tipps und Empfehlungen, wie man hier wirklich authentischeres, schnelleres Deutsch sprechen kann. Ich würde, dann auch zum Ende kommen und sag du gerne nochmal, wenn jetzt die Leute dich erreichen möchten, wenn sie hier so „Online Business Deutsch“ sprechen möchten und sich damit ein bisschen mehr beschäftigen möchten, wie kann man dich erreichen?
T: Es gibt verschiedene Wege. Und zwar einmal über Instagram, da bin ich über online _Business_Deutsch oder über meine Webseite www.tanjaschwarz.es, das „es“ für Spanien und ja, das sind die besten Möglichkeiten, mich derzeit zu erreichen und würde mich sehr freuen. Ich wollte mich nochmal bei dir recht herzlich bedanken. Es war ein ganz toller Podcast. Hab mich sehr gefreut, über das Thema mit dir zu sprechen, super interessant.
F: Schön, dass du hier warst auf jeden Fall und wie auch in der letzten Folge, die wir zusammen gemacht haben, würde ich sagen, wir halten uns erstmal hoffen, dass wir in der Zukunft irgendwann auch mal wieder eine Folge zusammen machen, zu irgendeinem hübschen Thema.
T: Natürlich.
F: Gut Leute, dann war’s das für heute wieder. Ich erinnere noch mal kurz: Nehmt euch ein paar Sekunden für die Bewertung meines Podcasts, das würde mir sehr helfen. Ansonsten wenn ihr interessiert seid an einem Deutsch-Coaching: Ich habe ab September auch wieder einige Plätze frei, also wenn das eine Option für euch ist, dann kommt da gerne auf mich zu. Wenn ihr so diese richtig flexible Variante wollt und sagt: „Ich habe keine Lust auf Gespräche mit Flemming“, dann macht gerne mein Online-Vokabeltraining. Da könnt ihr wirklich frei entscheiden, wann ihr die Zeit für eure Deutschlern-Routine investiert und die Links zu Tanja zu meinem Coaching, zum Vokabeltraining, zu allem möglichen, was wir besprochen haben, packe ich natürlich wieder in die Shownotes, in die Folgenbeschreibung und wenn ihr Fragen habt, kommt wie immer auf mich oder auch Tanja zu. Ansonsten habt zwei schöne Wochen. In zwei Wochen hören wir uns wieder und dann gibt’s ein neues, wunderschönes Thema für euch. Bis dahin habt ganz viel Spaß, seid lieb zueinander und ja, lernt fleißig Deutsch. Macht es gut, ciao.
Coaching:
Vokabeltraining:
https://elopage.com/s/flemming-goldbecher
Tanja erreicht ihr hier:
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https://tanjaschwarz.es/
Mich findet ihr hier:
https://www.instagram.com/natural.fluent.german/
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