#27 – Schneller Deutsch lesen und mehr verstehen – mit Peter Stonn – Teil 1

Speaker 1 (00:00)
Ja, moin liebe Leute, ich begrüße euch herzlich zur 27 Folge von Deutsches Geplapper. Heute geht es um das Thema schneller lesen und mehr verstehen. Egal ob in eurer Muttersprache oder in einer Fremdsprache. Ich weiß nicht, ob ihr es wusstet, aber es gibt mehrere sehr effiziente Techniken, mit denen man seine Lesegeschwindigkeit vervielfachen kann, ohne dass man dabei weniger vom Text versteht, sondern im Gegenteil sogar mehr versteht. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, denn ich habe gerade einen Kurs zum Thema Schnelllesen beendet und ich bin ehrlich gesagt ziemlich begeistert über meine Ergebnisse. Dazu später in dieser Folge mehr. Erst mal begrüße ich meinen heutigen Gast und Gesprächspartner. Er hat mir dabei geholfen, meine Lesegeschwindigkeit enorm zu steigern. Und er ist zudem der Geschäftsführer von WebCoached, einer Onlineplattform, die einen dabei unterstützt, schneller und effektiver zu lesen und auch zu schreiben. Also erst mal: Moin und herzlich willkommen bei Deutsches Geplapper, Peter Stonn.

Speaker 2 (01:05)
Hallo Flemming.

Speaker 1 (01:07)
Hallo Peter, ja, schön, dass du da bist. Ich habe dich ja quasi im Zuge dieses Kurses, den ich da gebucht habe, kennengelernt. Da haben wir geschrieben und ich dachte mir, das ist einfach ein wahnsinnig spannendes Thema, das ich hier auch gerne mit meinen Hörerinnen und Hörern teilen möchte. Erst mal ganz kurz die Frage: War meine Einleitung jetzt richtig, so wie ich dich vorgestellt habe?

Speaker 2 (01:30)
Absolut. Also ich bin jetzt Lesetrainer und Inhaber von Improved Reading, wobei Webcoached tatsächlich die Plattform von uns ist, auf der du trainiert hast. Und ich bin jetzt so seit 14 Jahren dabei und kümmere mich um das Thema Lesen und sehe zu, dass wir möglichst viele Menschen dabei unterstützen in Deutschland. Und es sind mittlerweile so über 38.000.

Speaker 1 (01:55)
38.000. Das ist eine ordentliche Zahl. Also so ein Bewusstsein für dieses Thema schnelles, effektives Lesen ist definitiv da, würde ich da jetzt mal daraus schlussfolgern.

Speaker 2 (02:08)
Das ist eigentlich so eine schöne Arbeit, weil wenn die Menschen damit fertig sind, dann können sie es und die freuen sich einfach so! So ähnlich habe ich das jetzt auch aus deiner Einleitung entnommen. Es ist tatsächlich etwas, was sich dann sehr, sehr schnell verändern kann. Womit man überhaupt nicht rechnet. In der Regel. Das ist eigentlich so das, was für mich das Glück an dieser Arbeit bedeutet.

Speaker 1 (02:31)
Hmmm. Da kann ich genau, das kann ich verstehen. Also das ist, ich bin auch mega euphorisiert aufgrund dieser zwei Wochen, die ich da jetzt in dem Kurs verbracht habe, weil ich wirklich, wirklich einfach gar nicht, also ich hatte schon eine gewisse Erwartungshaltung, aber ich habe jetzt nicht damit gerechnet, dass es so krass ausfällt oder dass ich mich so enorm verbessern würde. Ich habe es jetzt tatsächlich auch schon bei mir im Alltag festgestellt. Also ich war jetzt nie ein schlechter Leser, ich habe immer viel gelesen, aber viele Dinge waren mir einfach gar nicht so bewusst. Ich beschäftige mich auch sehr viel mit dem Thema Sprache, natürlich, aber viele Dinge waren mir gar nicht so bewusst und da habe ich jetzt einen enormen Wissenszuwachs gewonnen. Und auch in der Praxis spiegelt sich das wieder. Also ich habe letztens irgendwie eine Stunde im Bett gelegen und noch gelesen und habe dann mal geguckt, wie viel Seiten es waren. Das war, es war Wahnsinn. Es ist ein richtig dickes Sachbuch und es waren dann irgendwie 50 Seiten oder so, also es hat einfach, ich war mega überwältigt von meiner eigenen Steigerung und ich habe alles verstanden. Das ist ja im Endeffekt das, worum es auch gehen soll. Genau. Ganz kurz dazu Bevor wir jetzt wirklich ins Thema einsteigen, bevor wir jetzt wirklich so richtig reingehen zu diesen, in diese Techniken, wie man das alles machen kann, wie man das bewerkstelligen kann, besser, effektiver, schneller zu lesen. Hol die Leute mal ganz kurz ab! Was verbirgt sich so wirklich hinter dem Gedanken Speed Reading? Warum ist das überhaupt erstrebenswert?

Speaker 2 (04:06)
Ja, das liegt einfach daran, dass wir lesen letztendlich zweimal lernen müssen. Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an, aber man lernt ja erst einmal das Kind lesen und in der Regel sind das Techniken, die sich dazu eignen, Kinderbücher zu bewältigen. Und es ist auch schön, weil letztendlich kriegt man auch die Sprache mit. Man man bekommt auch die Melodie der Sprache mit. Man kann sich auf die Geschichte so einlassen, wie Mama ist einem auch vorgelesen hat. Letztendlich ist es genau das und auch dein Ergebnis, ich hoffe, ich darf das jetzt so offen sagen, du hast ganz normal gelesen, am Anfang des Kurses und das zeigt eigentlich nur, es ist genau das Tempo, was wir jetzt gerade so miteinander austauschen. Die meisten Menschen lesen im Tempo ihrer Sprachgeschwindigkeit, sofern sie flüssig vor sich hin lesen. Aber es ist einfach nicht notwendig, weil das Gehirn die Informationen auch verarbeiten kann, ohne sie hören zu müssen. Das kann man sich wahrscheinlich beim Stoppschild ganz gut vorstellen. Das liest sicher keiner vor. Man sieht dahin kurz, in Millisekunden entscheidet man, zack, gebremst und fertig ist es. Und genau diese Art der Verarbeitung ist für das Gehirn wunderbar möglich. Das heißt, wenn ich Wörter gesehen habe, gewöhne ich mich an die Wortbilder und wenn ich die mehr oder weniger, ohne sie zusätzlich sprechen zu müssen, ich darf, ich muss aber nicht, dann verlasse ich einfach diese Grenze, die sich durch die Sprechgeschwindigkeit ergibt und kann automatisch deutlich schneller lesen. Aber, wenn du dir vorstellst, gerade, du hast ja jetzt erzählt, dass du ein Buch gelesen hast abends. Ich hoffe für dich, es war ein spannendes Buch.

Speaker 1 (05:52)
Ja.

Speaker 2 (05:54)
Aber jetzt stell dir mal vor, du hättest jetzt so einen super spannenden Krimi. Und weil du ihn besonders genießen möchtest, liest du deutlich langsamer, als ich jetzt spreche. Und jetzt verstehst du, worauf ich hinaus will. Also es wird dann nach unten gehen, die meisten glauben langsamer heißt genussvoll. Das Mag in vielen Dingen so sein, aber beim Lesen ist es nicht unbedingt so, sondern, wenn es spannend wird, möchte man eigentlich der Geschichte folgen und dann lässt man sich hoffentlich auf diese Geschichte ein. Und dann, und das ist eigentlich das, was spannend ist, sobald du das trainiert hast, stellen sich so ein paar Automatismen ein, sodass du überhaupt mehr darüber nachgedacht hast, und das ist ja eigentlich das, was ich glaube, bei dir dann auch aus deiner Einleitung gehört zu haben. Du hast da gar nicht viel drüber nachgedacht, du hast einfach mal gelesen. Du hast das weder gesteuert, noch geplant, noch sonst irgendwie beobachtet, du hast dich auf die Geschichte eingelassen. Und die kann man dann plötzlich schneller erleben. Einfach nur deshalb, weil die Verarbeitung rein von der Technik her schneller geht. Und das können sich wahrscheinlich viele vorstellen, die schon mal mit zehn Fingern getippt haben. Ja, es wird ja nicht genussvoller, weil ich langsamer Zwei-Finger-Suchsystem habe. Es ist einfach so, dass ich einfach vor mir die Gedanken dann fließen lassen kann, indem ich einfach mit meinen zehn Fingern tippe. Und die Sekretärin, die beim Vorstand unterwegs ist, die tippt superschnell, mit zehn Fingern blind, kann dabei wahrscheinlich sich noch unterhalten und noch aus dem Augenwinkel vielleicht ein YouTube Video gucken, während der Polizist, bei dem du die Anzeige aufgibst, ja, der, der muss dann immer wieder die Taste suchen mit dem nächsten Buchstaben. Der ist total gestresst. Und das ist eigentlich das Spannende, dass die richtige Technik das Ganze viel entspannter, viel selbstverständlicher und dadurch auch letztendlich nur deshalb genussvoller macht, weil du dich auf den Inhalt einlässt, weißt du? Der Inhalt ist ja das Spannende, nicht das Lesen. Das Lesen ist ja kein Ziel, kein Selbstzweck, das Lesen ein Mittel zum Zweck, um das zu erfahren, was da steht. Und das kann man langsam machen, kann man auch schneller. Aber wenn man dann über Gehirn und solche Sachen noch mal sprechen wollte und Gedächtnis und so was, dann wird auch ziemlich schnell dann auch klar, dass langsam auch nicht besser ist.

Speaker 1 (08:12)
Ganz genau. Und das ist eigentlich meine Motivation gewesen. Also du sagst, man hat so ein bisschen dieses, wenn man jetzt einen spannenden Roman oder so was liest, da hat man das Bedürfnis, das auch so richtig zu genießen. Ich genieße es am ehesten, wenn ich wirklich der Geschichte möglichst schnell folgen kann, wenn ich auch schnell erfahre, wie es weitergeht. Weil, das löst ja Emotionen aus. Das ist ja das, warum wir lesen, das erfüllt uns dann ja irgendwie mit mit Freude oder verschiedenen Emotionen, die wir eben auch auslösen wollen in uns. Und meine Hauptmotivation war es eigentlich, noch mehr Wissen aufnehmen zu können. Ja, und das ist eigentlich das, weswegen ich mich für diesen Kurs entschieden habe, weil es gibt so viele Bücher. Ich weiß nicht, ob du das kennst. Sicherlich oder mit Sicherheit kennst du das. Mit Sicherheit kennen es auch viele Hörerinnen und Hörer hier, einfach durch so ein Buchgeschäft durch einen Buchladen zu schlendern und überall Bücher zu sehen und so ein bisschen traurig zu werden, weil man gar nicht die Zeit hat, sich das alles durchzulesen. Und das ist etwas, wo ich mir dann denke: “Verdammt, wenn es doch irgendwie besser gehen würde, wenn es schneller gehen würde. Wenn ich dieses ganze Wissen in diesen Büchern wirklich aufsaugen könnte, dann würde mir das enorm viel bringen. Dann wäre wäre mein Leben um einiges reicher.”

Speaker 2 (09:37)
Das Witzige ist ja natürlich, dass du erlebst, davon kann ich mich nicht freisprechen, je mehr du liest, desto mehr möchtest du lesen. Und das entwickelt sich zu einer gewissen Sucht. Und da spreche ich jetzt nicht nur von Romanen, sondern das eine, was du an Informationen hier auf der rechten Seite bekommen hast. Oh, das könnte auch dahin führen und das könnte da hinführen. Und plötzlich entsteht natürlich auch ein Netzwerk aus Wissen. Was dich auch noch aufnahmefähiger macht, denn letztendlich ist neues Wissen erwerben nichts anderes, als das, an der richtigen Stelle am Vorhandenen anzudocken. Ja, und je mehr du als Netz an vorhandenem Wissen hast, desto mehr Anknüpfungspunkte hast du. Du lernst auch schneller, allein schon dadurch, dass du mehr weißt. Und das ist ja eigentlich das, was letztendlich süchtig macht. Und ich muss gestehen, dass ich als Lesetrainer, allein schon deshalb, weil auch ich, ich bin ja auch Unternehmer, ich kann ja nicht den ganzen Tag lesen. Ich hoffe, dass sich das jeder vorstellen kann. Aber ich bin dazu übergegangen, tatsächlich auch Podcasts oder auch Hörbücher zu hören. Also alles, was ich nicht mehr schaffe zu lesen, will ich hören wenigsten, weil ich zu Fuß mit Kopfhörern dann ins Büro laufe.

Speaker 1 (10:46)
Ja, ich meine, das ist ja auch so ein bisschen diesem Effizienzgedanken unserer, unserer Zeit geschuldet. Deswegen sind Podcasts ja auch so unheimlich beliebt, weil man Wissen aufnehmen kann, während man andere Dinge tut. Das ist beim Lesen ja eher schwierig. Das kann man eben nicht gleichzeitig mit was anderem verbinden. Maximal auf Toilette sitzen oder sowas. Das zähle ich jetzt mal hier nicht mit rein. Genau. Aber wie, wie du gesagt hast, oder wie wir gesagt haben, es bringt eben enorm viele Vorteile, sich da eine effektivere Leseart zu anzueignen.

Speaker 2 (11:21)
Und da darf ich noch mal ganz kurz, ein schönes Beispiel gebracht, mit Podcasts und wir haben jetzt gerade über Hörbücher oder so was, aber ich habe mal einen ganz spannend Vortrag gehalten an einer Hochschule und da ging es darum, macht es Sinn für Studierende, solche Lesetechniken zu lernen? Und da hat mich eine Professorin angesprochen, hat gesagt: “Sagen Sie mal, Herr Stonn, unsere Studierenden, die haben immer mehr Hörbücher als Lehrbücher. Ist das selber Lesen überhaupt noch ein Zukunftsmodell?” Da kam ich erst einmal zu kurz ins Straucheln. Okay, vom Medium her ist es natürlich schon spannend, aber was passiert dabei? Ich kann im Vorfeld natürlich nicht entscheiden, was von diesem wissen, was dann hoffentlich kommt, brauche ich tatsächlich? Wo sind meine Schwerpunkte? Wie kann ich mich dem nähern? Kann ich bestimmte Sachen überspringen oder vielleicht etwas zügiger? Kann ich andere Sachen mehr in der Tiefe für mich? Und so weiter. Das heißt, wenn ich jetzt blättern kann oder scrollen kann, bin ich natürlich deutlich effektiver, als wenn ich wirklich eine Stunde lang einen Beitrag hör und dann daraus vielleicht zweieinhalb Minuten zu brauchen. Und das ist natürlich anders als bei Romanen, wir fanden ja den Einstieg über das Freizeitlesen. Aber der Fakt ist ja, dass im beruflichen oder schulischen oder akademischem Alltag ja Informationen, das Wissen aus den Texten kommen soll. Und da gibt es in der Regel keine Story. Dort gibt es keine schönen Spannungsbögen. Am Anfang sieben Zwerge, sieben Zwerge und am Ende haben die dann glücklich und zufrieden geheiratet und gelebt. Das gibt es ja bei Sachtexten nicht. Und genau das ist eigentlich das Schöne, warum ich glaube, dass geschriebenes Wort auch in der Zukunft für die Effizienz und Effektivität der Informationsverarbeitung eine sehr große Rolle spielen wird.

Speaker 1 (13:17)
Sehr gut. Finde ich gut, Leute, ihr habt es gehört. Also definitiv. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Gedanke, den ich auch teile. Es hängt ja auch sehr damit zusammen, was man für ein Typ ist. Es ist ja eine sehr individuelle Geschichte. Es gibt sicherlich viele Leute, die sind einfach die auditiven Typen, die hören einfach oder machen das, nehmen Informationen lieber übers Gehör auf. Und dann gibt es eben auch die, die sind eher die visuellen Typen und die lernen viel besser beim Lesen. Und ich glaube, in die Kategorie würde ich mich definitiv auch einordnen. Also wenn ich ein Hörbuch höre, schalte ich zwischendurch irgendwann auch mal ab. Beim Lesen kann ich nicht abschalten. Wenn ich beim Lesen abschalte, dann bin ich entweder eingeschlafen oder ich habe das Buch zugemacht. So, und das ist, glaube ich, in der Hinsicht auch ein entscheidender Unterschied. Ganz kurz: Wir haben jetzt kurz mal über die Vorteile des Speed Readings gesprochen. Ich würde ganz kurz noch mal zu dir kommen. Also, wie bist du überhaupt dahin gekommen, das zu machen, was du jetzt machst? Und wir haben ja schon mal miteinander geredet. Ich weiß ja auch, dass du kein Muttersprachler bist. Vielleicht kannst du da auch mal ein paar Sätze zu sagen.

Speaker 2 (14:29)
Also ich bin tatsächlich in Polen geboren. Ich bin nach Deutschland gekommen, ohne ein einziges Wort Deutsch zu sprechen. Und ich freue mich, dass ich jetzt von der Sprache sogar leben kann. Das ist ja eine ganz spannende Entwicklung. Aber ich bin kein Sprachwissenschaftler. Ich bin auch nicht aus diesem Fachbereich kommend, sondern ich bin Betriebswirt. Ich bin aus Leidenschaft Unternehmer und Unternehmensberater. Das war so mein Einstieg. Und bei mir waren es tatsächlich hauptsächlich juristische Texte. Ich weiß ja nicht, wie oft du dich mit juristischen Texten, Verträgen und ähnlichen Dingen herumschlagen muss, aber..

Speaker 2 (15:06)
Selten.

Speaker 2 (15:06)
Das ist im Geschäft halt leider nicht zu vermeiden. Und das war so, dass ich als Betriebswirt dann schon zu kämpfen hatte. Also ich weiß mittlerweile, dass auch Juristen zu kämpfen haben und ich weiß auch, dass die auch nicht talentierter, besser oder anders lesen als als ich oder du. Sondern es geht nur darum, dass man mit dieser Art von Texten so arbeiten muss, dass man zum Beispiel auf das nächste Meeting vorbereitet ist. Und ich habe einfach mal irgendwann mal den Wolfgang Schmitz kennengelernt, der zu mir als Mandant kam, der hat gesagt, ich habe ein Konzept mal gefunden, das heißt Improved Reading. Und dieses Konzept habe ich 2001 nach Deutschland gebracht. Kannst du mir helfen, als mein Unternehmensberater das ein bisschen zu regionalisieren und in die Breite zu tragen? Und das war mein Job, ganz klassisch. Und er hat aber gesagt, bevor du irgendwas für mich machst, du mir bitte einen Gefallen, mach so einen Kurs mal mit, weil du sonst überhaupt dir nicht vorstellen kannst, worüber reden wir da eigentlich? Und um da Zeit zu sparen, bin ich zum nächsten Termin gleich nach Berlin gefahren an der Uni und habe dort mit Studierenden diesen Kurs gemacht. Und am Ende war das Ergebnis: Es gibt Lebenszeit. Also das war tatsächlich mein persönlicher Eindruck und eigentlich überhaupt nicht deshalb, weil ich schnell lesen konnte. Also, du musst ich mal folgende Situation vorstellen, ich habe sehr viel auch Unternehmensnachfolgen begleitet. Das war das so, dass am Tisch saßen zwei Parteien. Einer möchte seine Firma übergeben, der andere möchte sie kaufen und ich saß dazwischen und habe überlegt, ja, wie könnte man das denn gestalten so ‘n Übergang? Und am Ende des Gesprächs hieß es, so lieber Rechtsanwalt, mach bitte einen Vertragsentwurf! Und dann bekommst du nachher, wenn du sagst, am nächsten Mittwoch um 10 Uhr treffen wir uns wieder, wenn du Glück hast, am Dienstagabend, eine Email mit vielen Anhängern, da ist ein Geschäftsführervertrag, Gesellschaftsvertrag, Übergabevertrag und so weiter und so fort. Und weil keiner gerne am Bildschirm liest, hat man sich das Zeug ausgedruckt. Jeder von uns hatte am Mittwoch dann so einen dicken Ordner vor sich. Keiner hat es gelesen, aber wir haben uns darüber unterhalten. Ja, und das ist natürlich so, ich weiß nicht, wie viele deine Hörer dann in diesem Umfeld dann auch sich wiederfinden und sagen, ja, ist mir auch schon mal gegangen, so gegangen.

Speaker 1 (17:26)
Ich denke, eine ganze Menge.

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Speaker 2 (17:29)
Das ist natürlich kein gutes Gefühl. Also man kann sich mit Berufserfahrung natürlich da durchmogeln. Aber so richtig sicher fühlt man sich ja nicht. Und nach diesem Kurs, um das wieder aufzugreifen, habe ich festgestellt Ich bin natürlich nicht derjenige, der dann über Nacht den kompletten Ordner mal durchgejagt hat, was Speed Reading damit nichts zu tun hat, dass du einfach nur schneller liest. Sondern es geht ja darum, mit einer vernünftigen Strategie die Stellen zu finden, über die wir uns morgen unterhalten werden und die so zu lesen, dass ich es nicht nur verstanden habe, sondern auch mir zumindest bis morgen behalten und merken kann. Und das ist eigentlich so der Weg bei Romanen. Damit sind wir eingestiegen, da willst du über die Geschichte, aber im beruflichen oder im akademischen Zustand, Umfeld ist es ja eigentlich nur so, dass du das Relevante verstanden haben musst. Und das Relevante ist ja etwas anderes als das Wichtige. In einem Vertrag ist ja alles wichtig. Ja, aber die salvatorische Klausel hat sich ja auch einer überlegt, das heißt, sie war ihm wichtig. Aber morgen unterhalten wir uns nicht darüber, sondern morgen reden wir über, keine Ahnung, Geschäftsführervergütung. Ja, also du musst es finden und nur das wirklich verstehen. Und das ist Lebenszeit.

Speaker 1 (18:47)
Ja sehr gut. Lebenszeit ist das tragende Stichwort hier auf jeden Fall. Genau. Und dann hast du quasi entschieden, okay, das ist das, was ich machen möchte oder wie hat es dann, wie kam es dann dazu?

Speaker 2 (19:00)
Also ich hab tatsächlich irgendwann mal gesagt, Wolfgang, ich kauf dir ein Stück Deutschland ab und habe dann vor 14 Jahren in NRW (Nordrhein-Westfalen) angefangen. Das war so mein Teilgebiet. Und irgendwann mal hat Wolfgang gesagt: “Komm, Franchise haben wir jetzt gemacht. Jetzt machen wir auch noch Unternehmensnachfolge zusammen.” Er hat sich so ein bisschen aus dem aktiven Geschäft zurückziehen wollen und ich durfte dann den Rest auch weitermachen. Und für mich war das ja so, dass ich ein unglaublicher Technikfreak bin. Und die Bedingung war für mich, ich mache nicht nur irgendwie Präsenzkurse, wo man sich dann in einem Raum zwei Tage lang mit diesen Übungen beschäftigt, sondern ich wollte das in die Breite treiben, tragen und deswegen auch die Plattform entwickelt. Und das ist ja das, womit du gearbeitet hast, ist das Ergebnis dessen, was wir seit 2015/2016 dann aufgebaut haben. Und ich liebe es, wenn es irgendwie technisch ist. Also das ist für mich der größte Spaß schlechthin. Es muss technisch sein.

Speaker 1 (19:58)
Ja, die Präsenz- und die Onlinekurse, unterscheiden sich sehr voneinander? Das ist jetzt mal so eine Zwischenfrage, die mich einfach interessiert.

Speaker 2 (20:08)
Also es gibt ja sogar noch Mischformen. Also Präsenzkurs, musst du dir wirklich vorstellen, im Raum sitzen, sagen wir mal, 12 Leute um die Tische herum und da ist vorne der Trainer, der dann die Übung erklärt, die Theorie erklärt und dann auch noch durch die, ich sage immer “Show” einfach führt. Und auf diese Art und Weise gibt es Teilnehmer, die sagen: “Ich fühle mich so besser aufgehoben.” Da ist einer, der mich nach der Pause auch wieder reinschickt und sagt, komm jetzt gibt Gas und mach mal! Und so weiter. Und das ist kompakt an zwei Tagen. Das sind so die Lerntypen, die das gerne einfach mal für sich nutzen und manchmal, um einfach schneller fertig zu sein, weil sie sagen, die zwei Tage nehme ich mir jetzt. Und dann gibt es welche, die sagen, ich bin sowieso ein sehr disziplinierter Mensch, aber ich möchte mich nicht an irgendwelche Termine wenden. Und das kann man dann inhaltlich identisch, wirklich inhaltlich identisch durchziehen und dann online über die Zeit verteilen, so wie du es jetzt erlebt hast. Einfach selbstständig machen. Aber inhaltlich sind identisch, die gleichen Tests, die gleichen Übungen. Und du hast ja auch erlebt, im Hintergrund war ich ja dein Trainer sogar. Das heißt, wir haben dann auf die Möglichkeit zu kommunizieren, und sehr individuell, dann auf deine Ergebnisse, auf deine Tests einzugehen, was in einem Präsenzkurs natürlich dann im Vorbeigehen auch möglich ist.

Speaker 1 (21:31)
Klar. Genau. Aber das war auch ein sehr, sehr wichtiger Punkt im Kurs. Einfach, dass ich auch wusste, okay, da ist jemand, der meine Ergebnisse, der sich meine Ergebnisse anschaut und der mir auch ein bisschen Feedback gibt. Und das hat dann eben auch noch mal eine zusätzliche Motivation für mich gegeben, dass du das dann auch immer so ein bisschen einordnen konntest. Also, genau, dazu gehen wir, darauf später noch mal kurz ein. Wir kennen jetzt die Motivation, das “Warum” des Speed Readings, wir wissen, was dahinter steckt, aus welchen Gründen man das tun sollte, was für Vorteile es bringt. Wir wissen jetzt auch, wie du dazu gekommen bist. Es ist ja auch immer ganz wichtig, den Werdegang zu erfahren. Jetzt soll es mal ein bisschen konkreter werden, also einfach in Bezug auf die Techniken, die man jetzt anwendet. Wenn man jetzt mal allgemein fragt, warum lesen nicht alle Leute schnell und effektiv, was ist da das Problem? Müsste man das nicht eigentlich schon in der Schule lernen?

Speaker 2 (22:30)
Es sind ja Gewohnheiten. Wie mache ich etwas? Dass ich es machen muss, ist klar. Ich muss lesen, aber wie mache ich es und man hinterfragt es einfach nicht. Man lernt es in der Schule und dort ist es auch gut so, weil du könntest das, was wir hier miteinander in der letzten Zeit mal als Übung und als Test und soweiter gemacht haben. Das hättest du ja in der Grundschule nicht machen können. Ich habe jetzt Zwillinge, die sind jetzt gerade in der dritten Klasse. Denen erzähle ich gar nichts von dem, was wir machen. Die sollen erst einmal eine gewisse Vertrautheit mit der Sprache, mit Wortbildern, mit der Art und Weise, wie eine Sprache aufgebaut ist, das sollen die erst mal gewinnen. Ja, aber irgendwann kommt dann die Situation, wo du sagst, okay, jetzt bin ich erwachsen, hab eine gewisse Lebens- und Leseerfahrung. Und das ist, also wir haben jetzt viele, viele spannende Experimente mit Schulen gemacht und da kann man ganz klar sagen, so Oberstufe, so vor dem Abitur, dann ist man definitiv so weit, dass man mit den gleichen Ansätzen arbeiten kann, wie wir das auch mit Erwachsenen machen. So, und das ist genau der Zeitpunkt, wo ich die alten Gewohnheiten die kindgerecht super waren, jetzt einfach loslassen muss und etwas Neues eindringen muss. Aber auch da, und nochmal, vielleicht erinnerst du dich an unser Vorgespräch, da ist keine Magie, da ist einfach nur eine Frage der Technik. Und ich vergleiche das deshalb so gerne mit diesem Zehn-Finger-Tippen, weil auch dort keine Magie ist, es ist einfach nur “wie mache ich es”? Und wenn ich das erfahren habe, dann so oft das Neue wiederholen, bis es automatisiert und selbstverständlich ist. Und das ist alles, was dabei passiert. Nur wie gesagt, noch mal auf deinen Ursprung: Es geht in der Schule erst ab einem gewissen Alter mit einer gewissen Leseerfahrung. Vorher macht es einfach keinen Sinn.

Speaker 1 (24:23)
Ja. Okay, gut. Jetzt, wenn man das Erwachsenenalter erreicht hat, macht aber Sinn. Und das ist eben der entscheidende Unterschied. Was wären denn so die Techniken, die man jetzt in deinem Kurs lernt? Welche Haupttechniken könntest du da jetzt so mal anführen?

Speaker 2 (24:44)
Also im Wesentlich sind es drei Aspekte und alle drei kann man eigentlich schon selber ein bisschen ausprobieren. Das ist jetzt dann vielleicht noch nicht geübt, noch nicht so richtig fest, aber man kann alles mal ausprobieren. Also das erste, definitiv, ist das flüssige Lesen. Also wie gesagt, auch mit meinem Hintergrund als nicht Muttersprachler ist es ja so, dass man in einer neuen Sprache, die einem noch nicht so vertraut ist oder auch als Muttersprachler in einem fachlichen Thema, was einem noch nicht vertraut ist, ich bin wieder bei meinen juristischen Texten. Da gibt es einfach Dinge, die einen überraschen, aber sie sind scheinbar wichtig. Und weil sie so unglaublich wichtig und bedeutsam für mich sind, dann bin ich vorsichtig. Und wenn ich vorsichtig bin, dann gucke ich nach. Das heißt, ich…bisschen jetzt mal vorwärts mit meinen Augen, gucke mir die Wörter in einer Reihenfolge an, aber, “oh, das habe ich nicht verstanden, gehe wieder zurück und geh wieder vorwärts.” Und im Kurs habe ich ja immer so einen eintrainierten Satz: “Lass mich zuerst, zuerst über die unabsichtliche, unabsichtliche Regression, Regression sprechen.” Regression ist eben dieses Zurückspringen. Das bringt einfach die Wörter vollkommen durcheinander. Aus dem vernünftigen Wunsch, sicher zu sein, genau zu sein. Aber du bekommst nur Kauderwelsch. Und da ist der erste Tipp, denke ich jedem einfach auch ohne Training geben kann: Versuch erst einmal vorwärts zu lesen. Und das Schönste, was man dafür machen kann, ist wirklich laut vorlesen. Ja, zum Beispiel Kindern. Oder irgendjemandem. Oder einfach vor sich hin. Einfach laut vorlesen, so dass man im ersten Schritt tatsächlich eine flüssige Aussprache der Wörter in der richtigen Reihenfolge bekommt. Und je selbstverständlicher das passiert, desto mehr wird man merken, dass man sich selber zuhören kann und dem folgt und das, was…Kannst du mir folgen? Und das ist ja diese Aussage, die letztendlich auf Verständnis hinausläuft. Kannst du mir folgen? Der Autor, hat er sich was dabei gedacht, die Wörter in einer bestimmten Reihenfolge zu setzen.

Speaker 1 (26:53)
Die Logik des Autors.

Speaker 2 (26:55)
Und bei mancher Email glaubt man das vielleicht nicht, aber tatsächlich ist es so, dass dieses Zurückspringen, was unwillkürlich passiert, aus dem vernünftigen Wunsch, genau zu sein, dass das etwas ist, was man sich bewusst abtrainieren sollte. Ja.

Speaker 1 (27:12)
Das habe ich auch festgestellt, als ich jetzt oder wenn ich, wenn ich jetzt im Privaten einfach lese, dass ich dann, dass diese Regression, dass ich das ein bisschen abgestellt habe. Aber vorher war es wirklich so, ich bin oft zurück gesprungen, ein, zwei Zeilen zurück. Mir wurde aber so richtig bewusst, dass ich einfach gar nicht mehr Informationen rausgekriegt habe, wenn ich zurück gesprungen bin. Und das ist ja auch etwas, was du ansprichst. Man springt zurück, man hat den Wunsch, das alles genau zu verstehen, aber man versteht es im Endeffekt gar nicht viel besser, wenn man zurückspringt.

Speaker 2 (27:49)
Ja, und ich glaube, dass deine Zuhörerschaft, das sogar noch besser nachvollziehen kann als alle anderen. Denn, wenn ich einen Text nicht in meiner Muttersprache lese, dann kommt es halt oft vor, dass da ein Begriff auftaucht, den kenne ich nicht. Ja, jetzt mal ganz im Ernst, schlage ich wirklich sofort nach? Ach komm, es ergibt sich aus dem Kontext. Und dann lese ich erst einmal weiter. Und wenn ich das in einer fremden Sprache gut hinkriege, dann kann ich das wohl in meiner Mutterspracher umso besser. Und das Gute an Fachtexten ist, es geht doch eben darum, neue Dinge zu erklären. Wenn ich also da, wo was Neues kommt, stocken und zurückgehe, dann gebe ich dem Autor gar keine Chance zu erklären, was er meint. Ich bin da immer noch ein Unternehmensberater. Ich bin immer auf Effizienz. Und kann man über Wahrscheinlichkeiten reden. Ich hoffe, dass es okay ist, wenn ich da einfach mal so kurz aushole, aber vielleicht würde es den ein oder anderen, der so ein bisschen technisch an solche Sachen rangeht, auch mal interessieren. Du musst dir mal vorstellen, du hast ja als Erwachsener zwei große Vorteile, du hast immer ein Vorwissen, denn selten arbeitest du mit etwas in einem Fachbereich, wo du noch nie unterwegs warst. Das ist ja der Vorteil von Spezialisierung. Du hast Vorwissen und es gibt immer einen Kontext. Du liest ja nicht das eine Wort und du liest im Kontext des Satzes, des Absatzes. Es ergibt sich ja etwas. Das heißt, diese beiden Dinge, Vorwissen und Kontext erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass es sich am Ende des Satzes oder Absatzes ergeben hat. Wenn du da erst mal unsicher bist, am Ende ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich ergeben hat, höher, als dass sie sich nicht ergeben wird. Und deswegen macht es rein von der Mathematik her eher Sinn, weiterzugehen. Weil, hat es sich nicht ergeben, darf ich ja noch mal nachgucken. Ich darf nachschlagen. Ich habe das nochmal. Ich meine, das ist ja nicht verboten. Aber in der Summe der ganzen Fälle wirst du gewinnen, weil du in der Summe aller Lesevorgänge dann doch weitergekommen bist. Das istso das Thema Regression. Das kann sich jeder wirklich… Es geht ja nicht um Glauben, es geht wirklich um reine Mathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung. Das ist ein Punkt, Regression. Der andere Punkt ist, wir haben eine ganz bestimmte Sichtspanne, also aufgrund der Anatomie, wenn ich jetzt davon ausgehe, dass ich zum Beispiel auf Papier lese, dann habe ich einen Abstand von etwa 35-40 Zentimeter zum Blatt. Und mein scharfes Sehen, ich will das jetzt nicht zu weit ausführen, aber einfach nur ganz platt, fünf Grad. Bei fünf Grad, in dieser Entfernung habe ich am Ende eine Sichtspanne von, sagen wir so, etwa dreieinhalb Zentimeter. Wenn du das Wörtchen “in” oder das Wörtchen “der” und das Wörtchen “Stadt” nimmst, in einer normalen Größenordnung, dann sind alle viel kleiner als meine Blickspanne. Aber ich lese doch Wort für Wort “in der Stadt”. Dabei ging es ja überhaupt nicht um der oder jene oder Stadt, das eine Wort, sondern um dieses Bild, was du vielleicht sofort im Kopf hast, in der Stadt. Die drei Wörter passen aber wunderbar in meine Blickspanne, ergeben aber gleichzeitig witzigerweise aber auch einen Sinn. Ja, das ist eine Sinneinheit. Und das heißt, wenn ich mich davon löse, Wort für Wort zu lesen wie ein kleines Kind und versuche solche Sinneinheiten zu bilden, die auch noch in meine Blickspanne, die anatomisch vorgegeben ist, reinpassen, dann komme ich natürlich deshalb schneller voran, weil die Anzahl meiner Stopps sich verringert. Jetzt sind wir wieder bei der Mathematik. Du merkst, ich bin eigentlich ein Techniker.

Speaker 2 (31:37)
Aber. Ja, aber du hast es gut, du hast es sehr gut veranschaulicht. Mit “in der Stadt”, das war glaube ich, auch im Kurs das Beispiel oder diese Erklärung zur Theorie. Ja, einfach, dass wir diese drei Wörter haben. Wir gucken einmal rauf und wir sehen, wir haben die Bedeutung erfasst. Es entsteht ein Bild im Kopf. Und wir haben es eigentlich. Und so machst du es dann eben mit weiteren Sinngruppen bzw. du bist hier der Erklärbär.

Speaker 2 (32:06)
Ich meine, der Punkt ist ja letztendlich nur, es gibt ja diesen, diesen Spruch “Bilder sagen mehr als 1000 Worte”. Also wenn du, wenn du die Dinge anders kopierst, die Wörter anders kopierst, dann hast du mehr große Elemente, aber davon weniger. Wenn du ein Puzzle hast mit 100 Teilen oder mit 20 Teilen, was ist schneller gebaut? Das heißt, du reduzierst die Anzahl der Elemente, mit denen sich dein Gehirn beschäftigen muss. Aber das viel, viel Spannendere, und jetzt sind wir beim Tempo, was quasi als Abfallprodukt dabei entsteht, also du musst dich überhaupt nicht beeilen beim Schnellenlesen. Das ist ein Abfallprodukt, weil, du musst dir mal vorstellen, du guckst etwas, um ein scharfes Bild auf der Netzhaut zu bekommen, von zum Beispiel einem Wort oder eine Wortgruppe, brauchst du mindestens 1/8 Sekunde, dann müssen die Augen zum nächsten Bild gehen. Also gehen sie wieder und das ist auch etwa wieder Achtelsekunde. In der Summe kalkulieren wir immer pro Blickstopp mit einer Viertelsekunde. Hast du eine Zeile mit zwölf Wörtern, dann muss ich zwölf mal eine Viertelsekunde gucken. Gucke ich aber drei Wörter auf einmal, dann muss ich nur viermal eine Viertelstunde gucken. Das heißt statt drei Sekunden eine Sekunde. Ich bin also dreimal so schnell, ohne etwas wegzulassen, aber lese in Bildern, in viel schöneren Zusammenhängen und verstehe dadurch leichter.

Speaker 1 (33:42)
Das ist ganz, ganz wichtig, dass du das so deutlich noch mal sagst. Also es geht hier beim schnellen Lesen nicht darum, einfach sich mehr abzuhetzen oder einfach noch mehr Leistung zu erbringen, sondern im Endeffekt ist es ja genau das Gegenteil. Du vereinfachst dir diesen ganzen Prozess, indem du Bilder entstehen lässt und indem du den ganzen Prozess wirklich entspannter für dich selbst machst. Und dadurch kommt eben diese Geschwindigkeit zustande. Und das Verständnis. Genau, also ich kann das zu 100 Prozent bestätigen, was du gesagt hast. Nicht, dass ihr jetzt denkt hier, das ist ja alles nur Theorie. Nein, ist es nicht. Ich habe es in der Praxis erfahren. Es funktioniert. Man muss es erst mal ausprobieren. Das ist, bevor man es wirklich glauben kann, dann vielleicht. Aber das sind ja schon zwei Sachen, die man definitiv auch jetzt ohne intensives Training testen kann. Also diese Regression, dieses Zurückspringen und diese Blickstopps ja quasi zu reduzieren, also in Sinngruppen zu denken und zu lesen.

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Zu Peters Kurs kommst du hier:
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www.naturalfluentgerman.com

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