#6 – So verbessert ihr euer Hörverstehen

Deutsches Geplapper Folge 6

So verbessert ihr euer Hörverstehen!

[00:00] – Speaker 1
Moin Benjamin!

[00:02]
Moin Flemming!

[00:04]
Wir kriegen ja beide immer ganz viele Zuschriften von Leuten, die fragen, wie sie ihr Hörverstehen verbessern können und was sie tun können, um deutsche Muttersprachler besser zu verstehen bzw. ich. Kriegst du die auch?

[00:20] – Speaker 2
Ja, wir kriegen sie ja beide unter dem Podcast, aber ich hab sie auch schon bevor wir mit dem Podcast angefangen haben, immer wieder bekommen. Das ist ja auch so das, was ich sehr viel oder worauf ich sehr viel fokussiere in meinen Videos und Beiträgen. Auf das Hörverstehen. Und darum soll es heute gehen. Genau und wir wollen ein bisschen darüber sprechen, weil wir ja selbst auch Fremdsprachenlerner sind, wie wir denn unser Hörverstehen in unseren Fremdsprachen verbessert haben und verbessern, was wir tun, um die entsprechenden Muttersprachler besser zu verstehen.

[00:52] – Speaker 1
Genau, also das wird heute keine Checkliste, was ihr alles tun müsst, um euer Hörverstehen zu verbessern, sondern wir reden einfach über unsere Erfahrung, sodass ihr vielleicht anhand unserer Beispiele und Erfahrungen etwas für euch mitnehmen könnt.

[01:07] – Speaker 2
Ganz genau. Also wenn euch das interessiert, dann bleib dabei und freut euch auf die Folge.

[01:13] – Speaker 1
Viel Spaß!

[01:14] – Speaker 2
Viel Spaß!

[01:55] – Speaker 2
Ok, Femming, ich würde vielleicht so anfangen, falls jemand vielleicht unsere erste Folge noch nicht gehört hat, wo du ja gesagt hast, welche Fremdsprachen du sprichst. Ich sage ganz schnell ich spreche Englisch und Tschechisch als Fremdsprachen. Welche Fremdsprachen sprichst du?

[02:13] – Speaker 1
Ich spreche Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch.

[02:21] – Speaker 2
Ok, also ich zwei du vier und würdest du sagen, dass du diese Fremdsprachen relativ fließend sprichst, sag ich jetzt mal?

[02:30]
Englisch, Spanisch, Italienisch auf jeden Fall! Französisch…ja, da bin ich auf einem sehr guten Weg. Relativ. Was fehlt dir da noch? Die Praxis ehrlich gesagt, also mich, mich da selbst so ein bisschen mehr, ein bisschen mehr zu testen. Deswegen kann ich da momentan schwer so eine richtig vernünftige Aussage treffen.

[02:54] – Speaker 2
Ich hab schon auf Französisch gesprochen. So im letzten Jahr z.B. war ich im Urlaub in der Bretagne und habe mich dort auch auf Französisch gut verständigen können. Das hat sehr gut funktioniert, aber seitdem fehlt mir einfach so ein bisschen die Zeit, mir wirklich ein Tandem-Partner zu suchen, mit dem ich regelmäßig reden kann. Und ich hatte den Versuch auch hin und wieder gestartet. Aber leider habe ich dann auch nicht…leider habe ich dann auch niemanden gefunden. Also wir hatten ja auch über Conversation Exchange schon geredet, diese Plattform, wo man Tandem-Partner findet. Aber das hat bei Spanisch und Italienisch immer besser geklappt als bei Französisch. Und ja, falls hier ein Zuhörer ist, der Französisch mit mir sprechen möchte und ein bisschen Deutsch lernen möchte, meldet euch gerne. Vielleicht klappt das ja.

[03:44] – Speaker 2
Okay. Und du sagst, dass du also eigentlich wenig diese Praxis hast, also wenig Gelegenheit hast, Französisch zu sprechen. Im Moment lernst du trotzdem weiter Französisch.

[03:57]
Ja, auf jeden Fall, genau.

[03:58]
Also okay, sprechen kannst du nicht. Oder du hast keine Gelegenheit zu sprechen. So meine ich das. Also du kannst sprechen. Du hast die Fähigkeit, aber nicht die Gelegenheit. Genau. Aber hören? Wie sieht es mit dem Hörverstehen aus bei Französisch, also verstehst du mehr, als du selbst sagen kannst? Oder fühlst du dich da wohler, wenn du irgendwelche Beiträge, Podcasts… Du bist ja auch ein leidenschaftlicher Podcast-Hörer. Leidenschaftlich.

[04:27]
Auf jeden Fall. Das Hörverstehen ist ziemlich gut mittlerweile. Also ich merk das auch anhand eines Buches, was ich mir gekauft habe. Es ist ein französisches Buch. Es heißt „Juste avant le bonheur“, also „Kurz vor dem Glück“, so auf Deutsch übersetzt, kurz vorm Glück und…also es ist kein Buch…

[04:53] – Speaker 2
Ich hab gerade überlegt, was „avant“ heißt. Ich hatte ja auf Französisch in der Schule. Also „Juste“ und „la bonheur“ oder „le bonheur“? „La bonheur“, eh „le bonheur“

[05:04]
Okay, also das Glück, das wusste ich auch noch. Aber „avant“…vor, okay.

[05:08]
Genau. Und ich hab mir das Buch tatsächlich schon vor über einem Jahr gekauft. Und ich hab damals angefangen und hab’s dann relativ schnell wieder weggelegt, weil ich gemerkt habe, dass mir das einfach noch zu schwer ist, weil das kein Buch ist, was ich an Französisch-Lernen richtet, sondern eben an Muttersprachler. Und ja, ich merke, dass sich meinen Hörverstehen so sehr verbessert hat, weil ich heute wirklich ja so gut wie alles verstehe oder ich sag mal 90, 95 Prozent verstehe. Also wenn ich mir ein Buch in der Fremdsprache kaufe, dann kaufe ich mir das auch gleichzeitig immer als Audiobuch. Das muss man jetzt wissen.

[05:41] – Speaker 2
Ja genau, wollte ich gerade sagen. Wie hast du mit einem Buch dein Hörverstehen verbessern können?

[05:45] – Speaker 1
Das war vielleicht ein bisschen verwirrend. Genau. Also ich hab das immer gleich als Hörbuch, damit ich das Buch habe und gleichzeitig das Hörbuch dazu, sodass ich mein Hörverstehen trainieren kann und das Lesen. Auch das lässt sich wunderbar kombinieren, das kann ich nur jedem empfehlen, sich dann Buch und Hörbuch gleichzeitig zu kaufen.

[06:02] – Speaker 2
Und ist es so, weil ich hab mir auch mal dieselbe Methode, wollte ich auf Tschechisch mal probieren und hab mir einen Roman gekauft, den ich auf Tschechisch zuerst gelesen habe und dann wollte ich mir das nochmal anhören und quasi mitlesen. Das hat aber nicht geklappt, weil das nicht exakt dieselbe Version war. Also es gab dann leichte Unterschiede und dann hab ich das abgebrochen und hab nicht mehr weiter diese Methode mit Hörbüchern und den entsprechenden geschriebenen Büchern verfolgt.

[06:34] – Speaker 2
Wie ist da deine Erfahrung damit?

[06:37]
Bitte?

[06:37]
Wie ist da deine Erfahrung damit? Kommt das öfter vor, dass sich diese Versionen unterscheiden oder ist es eigentlich eher eine Ausnahme und im Normalfall ist das schon gleich?

[06:48] – Speaker 1
Im Normalfall ist das gleich. Also wenn du darauf achtest, dass es jetzt das gleiche Format ist bzw… Also es steht ja in den meisten Fällen auch dann dabei, wenn es wirklich irgendwie unterschiedlich ist. Wenn es da Unterschiede gibt, dann steht auch gekürzte Fassung oder irgendsowas. Normalerweise ist das gleich so, meiner Erfahrung nach. Genau.

[07:14] – Speaker 2
Gut. Ja und was hast du noch gemacht, um deinen Hörverstehen auf so ein hohes Niveau zu bringen? Du hast gesagt, du kannst 90 prozent dessen verstehen, was französische Muttersprachler so von sich geben. Wie hast du das noch geschafft? Nur mit Büchern und Hörbüchern?

[07:32] – Speaker 1
Nicht nur mit Büchern und Hörbüchern, aber im Prinzip mit Audios und Texten. Ja, so das entspricht ja auch der Methode, die ich so sehr vertrete, den Natürlichen Ansatz des Sprachenlernens oder Natural Approach of language learning. Und das ist…

[07:50]
…Ist die Methode von Stephen Krashen, ne?

[07:54]
Von Stephen Krashen, genau. Sei hier gerne nochmal erwähnt. Dabei geht es eben wirklich darum…Er macht eben einen Unterschied zwischen…um ganz kurz nochmal in die Theorie zu gehen, aber nur ganz kurz. Er macht einen Unterschied zwischen lernen einer Sprache und aneignen, sich aneignen einer Sprache. Und das Lernen einer Sprache bezieht sich dann auf dieses aktive, bewusste, aktive Grammatik-Lernen vor allen Dingen, so was wir aus Schulzeiten kennen und es sich aneignen, besteht dann darin, sich etwas und unterbewusst anzueignen und aufzunehmen, sodass es dann nachhaltig und natürlich und automatisch in den Sprachgebrauch einfließt.

[08:35]
Also sich die Sprache zu eigen zu machen.

[08:37]
Ja, sie zu erwerben.

[08:40] – Speaker 2
Genau, dass sie in Fleisch und Blut übergeht.

[08:44] – Speaker 1
Ah, herrlich! Und genau das ist das Prinzip dahinter. Und so mache ich es vor allem mit dem Hörverstehen. Ich erwähne ja immer wieder, dass das Hören das Wichtigste ist, meiner Meinung nach, beim Sprachenlernen. Und wenn man eben dann ein Buch und das Audio dazu hat oder auch einen Podcast und das Transkript dazu bieten wir ja bei unserem Podcast auch an. Oder was gibt es noch?

[09:15] – Speaker 2
Wo findet man denn in unserer Transkripte? Hab ich schon wieder vergessen.

[09:19] – Speaker 1
Ich auh Mensch! Ja, stimmt. Auf meiner Website tatsächlich. www.Naturalfluentgerman.com. Also der Link steht auch unter jeder Folge. Wenn ihr… Wenn euch das interessiert, klickt da einfach mal drauf. Da findet ihr alle Transkripte zu unseren Podcast-Folgen. Die könnt ihr euch da kostenlos anschauen und dann könnt ihr mit diesen Transkripten eben auch sehr gut euer Hörverstehen trainieren und zwar, wenn ihr euch diese Audiodateien anhört, wenn ihr euch unsere Podcast-Folgen anhört. Ihr werdet nicht alles verstehen. Mit ziemlicher Sicherheit. Es sei denn, ihr seid schon sowas von gut. Dann seid ihr eigentlich schon so gut wie wir. Wenn ihr wirklich jedes einzelne Wort versteht. Aber wenn das eben nicht so ist, dann ist dieses Transkript ideal. Oder eben das Buch dazu. Oder eben die Untertitel in einem Youtube-Video oder einer Netflix-Serie. Und das ist so… das ist so dieser, dieser entscheidende Punkt, darüber haben wir ja auch schon geredet. Sich eine Sache anzuhören, den Kontext zu verstehen, das mehrmals. Und im Endeffekt das dann aber auch, mit Unterstützung des Textes oder des Transkripts zu kontrollieren und noch zu verfeinern. Dann die Wörter auch nachschlagen zu können, wenn man sie nicht genau versteht. Und das immer wieder zu wiederholen. Und das ist so dieser Schlüssel zum Erfolg. Viele Leute hören sich nämlich ein Audio an oder eine Podcastfolge an und gehen dann zur nächsten Folge über. Und für mich ist dieser Schlüssel zum Erfolg beim Hörverstehen, der liegt eben in der Wiederholung.

[10:49]
Definitiv!

[10:49]
Genau und das ist eben auch dieser Schlüssel bei dieser Methode der Natural Approach. Wenn ihr eine Sache immer wieder macht und immer wieder wiederholt, also seien es in 10 bis 20, vielleicht auch mehr Male, dann wird sich das wirklich in euren Sprachgebrauch…dann werdet ihr euch das wirklich richtig intensiv einprägen und diese Sprache erwerben. Automatisch. So viel dazu.

[11:17]
Aber was kann man denn alles sich anhören oder was hörst du dir dann auf Französisch an z.B. außer Podcasts und Hörbüchern?

[11:29] – Speaker 1
YouTube ist wie gesagt immer immer eine super Variante, unter anderem. Ich finde es immer sehr hilfreich, mir auch so kleine Ausschnitte von Nachrichten-Sendungen anzugucken. Also es gibt in jeder Sprache bzw. mittlerweile auf jeder Website einer größeren Landeszeitung, gibt es Video-Ausschnitte. Da gibt es Interviews, die immer sehr hilfreich sind. Die kann man sich…die gehen dann meistens 2, 3, 4 Minuten oder so. Es sind kurze Videos und gerade solche kurzen Audios eignen sich ideal, um sie mehrmals zu wiederholen. Ihr habt ein Audio von 3 Minuten, dann hört es euch zehnmal an. Ja, dann habt ihr ’ne halbe Stunde Französisch gehört oder bzw. Deutsch gehört und habt wahrscheinlich ziemlich viele neue Wörter und Wendungen gelernt. Und die verfestigen sich dann in eurem Sprachgebrauch.

[12:21] – Speaker 2
Genau das ist mir auch nochmal ganz wichtig hervorzuheben, dass man sehr gut mit so kurzen Audios arbeiten kann. Also es macht vielleicht keinen Spaß, wenn ich mir jetzt z.B. eine Podcast-Folge anhöre, die 50 Minuten dauert. Dann natürlich höre ich die mir dann nicht noch zwei, drei, viermal an. Also dann hätte ich ja vier Stunden dasselbe gehört. Das mache ich natürlich nicht. Natürlich sollte ich auch dann oder wäre es auch dann sinnvoll, sich dann das eben das Transkript anzugucken. Vielleicht gleich. Also ich kann ja sagen, dass ich das gleich mir dazu lege, parallel höre und dieses Transkript dabei habe. Und je nachdem, auf welchem Niveau man ist. Also ich z.B. würde so machen, ich würde erst einmal nur hören, ich würde erstmal nicht ins Transkript reingucken. Und nur wenn ich eine Stelle finde, die ich entweder sehr interessant finde oder wo viele unbekannte Wörter vorkamen oder die einfach sehr schnell war und ich konnte einfach dem Ganzen nicht folgen, dann würde ich ins Transkript gucken und mir das irgendwie, also mir die Stelle raussuchen, mir das anstreichen gucken, warum hab ich denn das jetzt nicht verstanden? Woran lag denn das jetzt? Also hab ich jetzt tatsächlich deshalb nicht verstanden, weil da so viele unbekannte Wörter drin waren? Oder kenne ich die Wörter alle und es war einfach viel zu schnell? Oder vielleicht die Aussprache war mir nicht so richtig bewusst. Oder ich hab das einfach nicht so richtig aufnehmen können. Genau, also so würde ich das machen. Aber sehr ideal oder sehr ideal sagt man überhaupt „sehr ideal“?

[13:56]
Ideal ist eigentlich schon die Steigerung, oder?

[14:00]
Ist ja schon die höchste Form. Also ideal oder optimal sind dann tatsächlich eben solche kurzen Ausschnitte. Das habe ich sehr gerne gemacht, dass ich mir auch kurze Ausschnitte entweder oder direkt Audios, die von vornherein schon kurz sind oder Videos, genommen habe und damit gearbeitet hab dann. Genau, weil dann kannst du wirklich das eine Stück, diesen einen Beitrag nehmen und kannst den wirklich drei, vier, vielleicht sogar fünfmal anhören, wenn der nur zwei Minuten dauert.

[14:28] – Speaker 2
Ja und kannst…Immer wieder wirst du mehr verstehen. Was ich auch sehr gerne mache, sind Transkriptionen zu schreiben. Kannst du dir da drunter etwas vorstellen?

[14:37] – Speaker 1
Ja, natürlich. Also super effektive Übung. Die wird auch… Jetzt mache ich Werbung in eigener Sache. Wollte ich gar nicht. Aber ich arbeite gerade an einem Deutschkurs, der in den nächsten ein, zwei Wochen erscheinen wird. Und da gibt es eben auch diese Transkriptions-Übung, die ein zentraler Bestandteil davon ist, gerade um das Hörverstehen zu verbessern. Ich halte das für eine super effektive Technik. Und genau darum…dabei geht es eben darum, dass ihr wirklich aufschreibt, was ihr hört. Satz für Satz, Wort für Wort und ihr achtet wirklich im Detail auf die Aussprache. Und da ihr eben im Optimalfall auch das Transkript oder den Text dazu habt, könnt ihr das im Endeffekt auch kontrollieren und so.. So arbeitet ihr wirklich so intensiv mit der Sprache, mit den Worten, dass euch das…dass sich das wirklich in euer Gehirn einbrennen wird und dadurch, dass ihr eseben auch aufschreibt, merkt ihr euch das eben noch viel besser. Also das ist, ja, eine der besten, einer der hilfreichsten Übungen beim Sprachenlernen generell.

[15:43]
Genau! Bin ich völlig einverstanden. Und ja, was?

[15:49]
Wolltest du noch was zum Transkript sagen?

[15:51] – Speaker 2
Ja, wollte ich. Ich wollte sagen, es sieht jetzt so aus, als wäre es so geplant gewesen. Das war so nicht geplant. Dass du jetzt Werbung machst. Kannst du aber. Kannst gerne Werbung machen. Und ich empfehle auch den Leuten auf jeden Fall, die jetzt alle zuhören und zuschauen, mal dann zu gucken bei dir auf die Webseite, weil…naja, wirklich, weil ich meine, mir gefällt deine Art und Weise sehr, wie du das alles beibringst und Transkriptionen sind einfach wahnsinnig effektiv. Und wenn du einmal Werbung machst, mache ich auch Werbung.

[16:23]
Auf jeden Fall. Schieß los.

[16:24] – Speaker 2
Dann machen wir beide Werbung. Dann sieht es nicht so aus, als wärst du hier der Sponsor. Nee oder ich? Nee. Ja, wie auch immer. Und zwar wollte ich sagen, dass es sehr viele Materialien zum Thema Transkriptionen auch in meiner Online-Akademie gibt. Und ich hab auch neulich auf meinem YouTube-Kanal ein Video gemacht, wo ich diese Methode vorstelle und eigentlich zeige, wie sie funktioniert, warum sie so effektiv ist. Also schaut euch gerne dieses Video an, findet ihr auf meinem YouTube-Kanal Deutsch mit Benjamin.

[17:00]
Links alle in der Folgenbeschreibung. Das wollte ich noch erwähnen.

[17:01] – Speaker 2
Genau, richtig. Und ein weiteres Video gibt’s auch noch, wo ich eine Transkription, die ich von einem Schüler bekommen habe, korrigiere und zeige, wie man dann damit weitermachen kann. Also wie man diese Transkription eigentlich nutzen kann. Und das kann man auf der einen Seite machen, wenn man einen Lehrer hat, der die Transkription korrigiert. Aber man kann es natürlich auf der anderen Seite auch selber machen, wenn man beispielsweise einen Podcast sich angehört hat und das Transkript dazu irgendwo verfügbar ist, so wie bei uns das ja der Fall ist, dann kann man das ja selber vergleichen und guckt ganz genau, wo hab ich was nicht verstanden, warum hab ich das nicht verstanden? Und beispielsweise, wenn ich Wörter nicht verstanden hab, weil ich sie nicht kenne, na dann lerne ich diese Wörter doch, oder? Ist doch eine super Gelegenheit, diese Wörter zu lernen. Hab ich meinen Wortschatz erweitert und wenn vielleicht nicht die Wörter das Problem waren, sondern die Aussprache, also einfach weil es zu schnell war oder man dem nicht folgen konnte, aus welchem Grund auch immer, dann guck ich mir das, also dann höre ich mir vielleicht eben dieses Stück mehrmals an, fünfmal, zehnmal, vielleicht mit verlangsamter Geschwindigkeit. Auf YouTube kann man übrigens, einen Live-Hack gebe ich euch. Wusstest du das? Also du vielleicht, aber die Zuhörer und Zuschauer vielleicht nicht. Man kann auf YouTube immer, bei jedem Video ist das möglich, auf das kleine Zahnrad unten rechts klicken und die Geschwindigkeit des Videos ändern. Ja, weil ich auch viele Nachrichten bekomme. Warum ich so schnell rede. Ich rede eigentlich gar nicht schnell, sondern einfach nur ganz normal. Weil ich will, dass ihr alle die authentische deutsche Sprache lernt und nicht irgendeine verlangsamte unechte Sprache, die niemand so benutzt. Und wenn euch das aber zu schnell ist an einer bestimmten Stelle, dann ändert einfach die Geschwindigkeit. Also hab ich auch gemacht. Mit Englisch muss ich sagen jetzt nicht unbedingt, weil ich Englisch schon seit meiner Kindheit logischerweise lerne. Wie du wahrscheinlich auch, aber mit Tschechisch hab ich das gemacht. Einfach meistens 0,75 reicht schon und manchmal auch 0,5, also im Notfall sozusagen, wenn es wenn 0,75 immer noch zu schnell ist und dann versteht man meistens schon und dann merkt man vielleicht auch diese ganzen Verbindungen von Lauten und was auch immer, was da alles passiert.

[19:18] – Speaker 1
Und das geht im Übrigen auch auf Spotify und iTunes zumindest auch. Also ich weiß nicht, wie es in anderen Podcast-Apps ist. Ich höre immer über Spotify meine Podcasts, aber da geht es auf jeden Fall auch. So gewisse Nachrichten-Podcasts oder sowas höre ich z.B. dann in höherer Geschwindigkeit, weil wenn ich ein Thema nur mal oberflächlich anreißen will, also anreisen heißt in dem Fall nur mal etwas, ja, ganz schnell behandeln möchte oder ganz schnell mir einverleiben möchte, ja etwas ganz schnell hören möchte, dann mach ich die, stelle ich die Geschwindigkeit hoch, damit ich schnell informiert bin. So wie es in der hektischen Zeit heutzutage ist.

[20:01]
Ja, mach das gerne mit Sprachnachrichten.

[20:06]
Geht das?

[20:07] – Speaker 2
Also das geht nicht auf WhatsApp, aber das geht auf Telegram. Und wenn ich Sprachnachrichten kriege, da gibt’s ja so Kandidaten, die schicken… Ich meine jetzt so z.B. aus meiner Familie und aus meinem Freundeskreis, die schicken fünfminütige Sprachnachrichten und wenn ich dann einfach keine Zeit hab, mir 5 Minuten das anzuhören und ich weiß genau, das ist jetzt nicht 5 Minuten, was Hochakademisches, sondern einfach was aus dem Leben, dann höre ich mir das in doppelter Geschwindigkeit an und statt 5 Minuten brauche ich dann nur zweieinhalb Minuten zu hören.

[20:38] – Speaker 1
Finde ich super. Finde ich klasse. Das wäre auch für WhatsApp mal eine sehr sinnvolle Maßnahme. Ja genau, ne super Tipp mit mit den Geschwindigkeiten. Ich wollte noch irgendwas sagen, was Wichtiges. Hattest du zum Thema Transkripte erst mal beendet, oder?

[20:56] – Speaker 2
Ja. Ich würde sagen, ichh hab das…Was heißt beendet? Ich würde jetzt dazu nichts mehr sagen…müssen.

[21:01] – Speaker 1
War da noch irgendwas offen oder irgendwas und ungeklärt? Nee, nee. Also wichtiges Thema. Aber war da noch irgendwas ungeklärt?

[21:08] – Speaker 2
Vielleicht was man transkribieren kann. Aber das erkläre ich alles in dem Video. Also kann man sich gerne dieses Video einfach anschauen. Das müssen wir vielleicht jetzt nicht alles nochmal…Aber vielleicht ganz kurz einen Satz dazu. Man sollte und ich denke, das betrifft nicht nur Transkriptionen, sondern generell, was man hört. Also was soll ich überhaupt hören? Also stellt euch immer vor, was ist für euch wichtig, was braucht ihr, oder? Und ja, z.B. was versteht ihr vielleicht noch nicht so gut, aber möchte es gerne verstehen? Also weil wenn ich z.B. jeden Tag die Tagesschau auf Deutsch angucke und dort alles verstehe, weil mein Wortschatz wahnsinnig breit ist und dort spricht man ja sehr deutlich. Aber dann habe ich eher das Problem, dass ich in meiner Arbeit in Deutschland meine Kollegen in der Mittagspause nicht verstehe, weil die Dialekt sprechen oder weil die extrem schnell plappern. Ja, dann ist ja bei mir nicht das Problem Wortschatz, sondern bei mir ist dann eben eher das Problem dieser Umgangssprache, dieser schnellen Sprache. Und dann sollte ich vielleicht ein bisschen öfter sowas hören und entsprechend auch transkribieren.

[22:16]
Genau. Ein guter Punkt dazu noch, was eben auch der Methode, dem Natürlichen Ansatz von Stephen Krashen so entspricht bzw. was er in einer seiner fünf Hypothesen auch sagt, dass es ungemein wichtig ist, dass ihr euch das, was ihr euch anhört, auch mit einem Niveau sucht. Nochmal ich fang mal an, das war gerade ein bisschen verwirrend. Das, was ihr euch anhört, sollte immer ein bisschen schwerer sein als euer eigenes Niveau. Also es sollte euch immer ein bisschen mehr herausfordern als das Niveau, was ihr eigentlich habt. Also dann,

[22:55]
Wenn ihr aktiv lernen wollt, würde ich jetzt ergänzen, oder?

[22:58]
Ja genau. Also genau. Also wenn wenn ihr euer… Im Endeffekt kann man so sagen.

[23:04] – Speaker 2
Weil wenn ich jetzt einfach nur Bock hab, was zu hören und so… Ich will einfach nur was hören. Mich interessiert was und ich sag mir, ich mach das jetzt in der Fremdsprache, um gleichzeitig eben die Sprache nicht zu vergessen und da ein bisschen fitter zu werden, dann muss ich mir nicht unbedingt was Schwierigeres anhören. Aber wenn ich aktiv an meinen Hörverständnis arbeiten will oder…ne, dann.

[23:29]
Also genau mit mit „was Schwierigeres“ meine ich eben auch, das muss nicht unbedingt jetzt ein hochakademischer Text sein. Wenn ihr schon fortgeschrittene Deutschlerner seid, dann müsst ihr euch jetzt keinen wissenschaftlichen Aufsatz anhören. Es geht einfach darum, dass ihr immer wieder neue Wörter lernt. Dass ihr jetzt keinen, mal blöd gesagt, Text für Anfänger euch anhört, wenn ihr schon Fortgeschrittene seid. Weil da kennt ihr das ganze Vokabular, da wird nichts Neues mehr für euch dabei sein. Und deswegen sollte es immer euch ein bisschen fordern und eurem Gehirn so ein bisschen, euer Gehirn ein bisschen herausfordern. Das ist ja auch immer sehr wichtig beim Lernen, dass ihr immer dabei seid, auch wieder etwas Neues zu lernen und eure Gehirnstrukturen ein bisschen zu erweitern. Und was ich noch sagen wollte mit Blick auf die Wiederholung, die wir vorhin hatten ja, das war dann ein bisschen untergegangen, weil du auch gesagt hattest, so ähnlich, es kann ja auch ein bisschen langweilig sein, wenn man sich dann ein Audio irgendwie 20 Mal anhört. Kann ein bisschen…

[24:44]
Ja, ich meinte, wenn das Audio an sich schon eine Stunde geht, dann würde man wahrscheinlich nicht die ganze Stunde 20 Mal anhören, dann hätte man ja 20 Stunden gehört.

[24:53]
Das wäre ein bisschen heftig.

[24:54] – Speaker 2
Ein bisschen zu viel.

[24:56] – Speaker 1
Ne, aber genau. Trotzdem ist es so. Ich sage ja, die Wiederholung ist unheimlich wichtig. Und trotzdem solltet ihr es machen. Aber, weil wir das Thema hatten, es hilft dann eben auch, sich bestimmte Themen herauszusuchen oder. bzw. auch bestimmte Autoren herauszusuchen. Weil man merkt e, wenn ihr mal ein Buch von einem Autor oder mehrere Bücher von einem Autor z.B. gelesen habt, dann werdet ihr merken oder werdet ihr gemerkt haben, dass der auch gewisses Vokabular immer wieder verwendet. Und das ist eben auch eine gute Methode, um da auch Vokabular sich besser einzuprägen. Also wenn ihr z.B. einen Autoren habt, den ihr einfach mögt, der eine Sprache hat und Themen hat, die euch sehr interessieren, dann bleibt auch bei dem Autoren! Das heißt nicht, dass sie keine anderen hören sollt, aber dann hört auf jeden Fall ihn. Weil dann werdet ihr das, was er sagt viel viel besser lernen bzw. seine Art zu sprechen oder zu schreiben viel besser in euer Gehirn aufnehmen. Und genauso ist es eben, was du eben auch mit den Themen meintest, also sich da ein bisschen thematisch auf das zu stürzen, was einen wirklich interessiert. Wenn ich mich über Fußball informieren möchte oder über Fußball oder das Vokabular im Fußball aufbauen möchte, dann gehe ich da eben auch ins Thema rein. Dann kann ich mir auch fünf verschiedene Interviews zu Fußball, über Fußball anhören. Fußballerinterviews. Da wird immer wieder das gleiche Vokabular verwendet. Da wird immer wieder vom Rasen geredet, vom Schiedsrichter geredet, vom Tor geredet. Das sind so Vokabeln, die dann immer wiederkehren. Macht nicht möglichst viel in möglichst wenig Zeit, sondern macht am besten umgekehrt möglichst wenig in viel Zeit. Also möglichst sich auf gewisse, wenige Audios ausrichten und auf wenige Themen ausrichten, insofern, dass ihr euch eure Sparten, eure Themen sucht, die euer Deutsch dann voranbringen. Ich hoffe, das habe ich auch gut erklärt.

[27:12] – Speaker 2
Ja, sehr gut erklärt. Also der Punkt ist, glaube ich, dass man fokussiert bleiben sollte. Genau. Also es bringt vielleicht wenig, wenn man sagt, okay, ich höre mir jeden Tag tausend verschiedene Sachen auf Deutsch an, aber ich verstehe dann trotzdem immer nur die Hälfte, weil ich damit a) nicht weitermache. Also das nicht wiederhole, sondern ich höre mir das einmal an und das war’s. Und b) weil ich so viele verschiedene Sachen einfach höre, dass mein Gehirn gar nicht mehr weiß, worauf es sich jetzt eigentlich konzentrieren soll, also auf Wörter oder auf ein bestimmtes Thema. Ständig ist es wieder was anderes. Und viele sagen z.B., dass sie mich gut verstehen, in meinen Videos, aber andere nicht. Warum verstehe ich dich so gut, Benjamin, aber die anderen nicht? Naja, das liegt eigentlich genau daran, wenn du eine Person immer wieder hörst, dann gewöhnst du dich an die Aussprache. Du gewöhnst dich an die Melodie, Sprechmelodie von dieser Person.

[28:10]
Genau so ist es.

[28:10]
Ich z. B. ich benutze eben auch dann immer wieder dieselben Wörter oder Formulierungen. Genau. Und so entsteht es einfach, dass man, je länger jemanden zuhört oder je öfter man jemanden sich anhört, desto besser versteht man diese Person dann. Genau, richtig. Das kann einem auf jeden Fall helfen sein. Sein Hörverstehen zu verbessern, wenn man bei einer Person oder vielleicht bei einem Thema bleibt, weil dann hat man vielleicht…man denkt vielleicht immer, naja, aber ich will ja nicht nur die eine Person verstehen oder nur das eine Thema. Ich will ja alle verstehen. Aber das ist das Problem, generell fürs Leben. Also egal was man im Leben erreichen will, man muss fokussiert bleiben. Also ich kann ja jetzt auch nicht sagen, ich will eigentlich alles können. Also werde ich jetzt jeden Tag surfen, schwimmen, Pilze sammeln, Straßenbahn fahren, das ist mein Hobby und dies und das und alles machen und Deutsch lernen, Englisch lernen und nähen und stricken und kochen. Also dann, dann werde ich in dem allen wahrscheinlich überhaupt nie besser. Ja, aber wenn ich heute fokussiere auf Stricken und morgen auf Surfen oder vielleicht noch besser ein Monat auf Stricken und dann einen Monat auf Surfen, dann kann ich am Ende nach zwei Monaten besser stricken und besser surfen. Und genau dasselbe gilt fürs Hörverstehen. Also fokussiere ich eben mal einen Monat auf einen bestimmten Sprecher oder eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Thema. Und im nächsten Monat mache ich dann, wenn ich mich dann gut fühle und das Gefühl habe, ich verstehe jetzt deutlich besser als am Anfang, dann widme ich mich einer anderen Sache, einem anderen Thema, einer anderen Person usw.

[29:56] – Speaker 1
Genau so, ja, super! Okay, haben wir eine ganze Menge erklärt, glaube ich, oder?Ich fand das auch.

[30:02]
Denke ich auch. Ja, denke ich auch. Hat mir auch wieder sehr gefallen diese Folge.

[30:07]
Auf jeden Fall! Es macht immer wieder Spaß. Wenn ihr Fragen dazu habt, Leute, dann schreibt uns einfach gerne nochmal ein paar Nachrichten. Wenn ihr jetzt irgendwie unsere Techniken und unsere Methoden nicht so ganz verstanden habt, da erklären wir dann euch gerne mal im Detail, wie es funktioniert. Ansonsten probiert es einfach aus! Ja, gerade so das mit den Transkriptionen. Super hilfreiche Technik, die wir beide in unseren Kursen benutzen. Und ja, erzählt uns von euren Erfahrungen.

[30:38]
Genau und schaltet auch beim nächsten Mal wieder ein, hoffentlich.

[30:42] – Speaker 1
Auf jeden Fall. Gut, Leute, macht’s gut! Schöne Woche. Bis bald.

[30:45] – Speaker 2
Macht’s gut. Tschau!

[30:46]
Tschau!

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