#61 – Ich beantworte Hörerfragen

Sprecher 1 (00:00)
Moin liebe Leute, ich freue mich, dass ihr wieder eingeschaltet habt, bei einer neuen Folge Deutsches Geplapper dabei seid. Und ja, ich bin gerade mitten in den Vorbereitungen auf meinen kleinen Frankreichurlaub, der nächste Woche startet. Ich freue mich schon tierisch darauf, in den nächsten drei Wochen dann in Frankreich, in der Bretagne zu sein, am Meer zu sein und hoffentlich, hoffentlich richtig gute, schöne Wellen zu haben. Wie ihr ja vielleicht wisst, bin ich Surfer, also Wellenreiter. Das muss man natürlich klar spezifizieren. Und ich liebe es zu surfen, ich liebe es am Meer zu sein. Das gibt mir einfach unheimlich viel. Und ich glaube, es gibt selten oder wenige Momente im Leben, in denen ich glücklicher bin als im Wasser mit meinem Surfbrett. Und wie gesagt, deswegen freue ich mich unheimlich drauf. Der letzte Surftrip ist schon sehr lange her und deswegen wird’s langsam Zeit. Aber nichtsdestotrotz soll es immer wieder eine weitere Folge von Deutsches Geplapper geben. Jede Woche geht es weiter. Deswegen auch diese Woche. Und diese Woche habe ich mir überlegt, ein paar Fragen zu beantworten. Ich habe ja bei Instagram dazu aufgerufen, mir eure Fragen zu stellen und ich werde jetzt hier einfach mal querbeet durchgehen, also ein bisschen durcheinander die Fragen einfach beantworten, ohne festgelegte Reihenfolge, ohne festgelegte Struktur. Einfach plappern, was das Zeug hält. Einfach klappern und nach bestem Wissen und Gewissen alles beantworten, was ihr mich gefragt habt. Insgesamt muss ich sagen, es waren zu viele Fragen. Alle kann ich hier nicht beantworten. Aber ich habe mir die häufigsten Fragen hier mal herausgepickt und werde jetzt versuchen, hier alles so zu beantworten, dass es euch möglichst weiterhilft.

Sprecher 1 (01:47)
Und die erste Frage, die hat mir richtig gut gefallen: „Mir fehlen viele Grundlagen. Was soll ich tun?“ Also man muss wissen, die Frage kam von einer Person, die schon ein B2 oder C1 Niveau hat, ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Also eine Person, die schon ein richtig gutes Deutschniveau hat, aber sie sagt von sich selbst, ich habe viele Lücken. Ich habe am Anfang des Deutschlernens einfach vielleicht gewisse Dinge nicht so gut gelernt, nicht so gut verstanden oder einfach verpasst. Gerade mit Blick auf die Grammatik sind mir noch Dinge unklar und ich weiß nicht, was ich tun soll. Und das ist ein Phänomen, das betrifft nicht nur dich, keine Angst, sondern es betrifft wirklich viele Leute. Viele Leute haben beim Sprachenlernen das Gefühl, dass sie am Anfang etwas verpasst haben und nicht so richtig mitgekommen sind bzw. jetzt auf fortgeschrittenem Niveau einfach gewisse Lücken haben. Das ist überhaupt kein Problem. Man kann etwas dagegen tun, das ist die gute Nachricht. Und es ist auch wichtig, das zu erkennen und zu merken, dass man vielleicht an seinen Schwächen arbeiten sollte, um dann eben diese kleinen Fehler, die man zu Anfang eben schon lernt, zu vermeiden, jetzt auch auf fortgeschrittenem Niveau vermeiden kann. Grundlegend sei gesagt, es gibt jetzt kein Patentrezept, um hier wieder diese Lücken zu schließen. Aber es ist wichtig zu wissen, wo ist das Problem? Also was ist die Lücke? Wo ist die Lücke? Was genau kannst du nicht? Und genau dich auf dieses Problem dann zu fokussieren. Also nehmen wir mal ein Beispiel: Du hast Probleme mit den Zeitformen. Die lernt man ja relativ am Anfang A1, A2, da lernt man die ersten Vergangenheitsformen, kommt mit dem Futur in Kontakt und so weiter und so fort. Konjunktiv kommt dann meistens ein bisschen später. Und genau hier ist es dann wichtig, dich auf dieses Problem zu fokussieren. Also das jetzt nur als Beispiel. Fokussiere dich darauf und mach wirklich Übungen in diesem Bereich. Es gibt online so viele Möglichkeiten, dich in diesem Bereich weiterzubilden. Also nimm dir wirklich ein, zwei Monate, um dich nur auf dieses Problem zu fokussieren. Und wenn du neben diesem Fokus auf die Grammatik auch weiterhin deine Übungen machst, Texte liest, Audio hörst und so weiter, dann werden dir immer wieder auch diese Zeitformen begegnen. Dann wirst du auch immer wieder in diesem Bereich, ja, Input erfahren und das wird definitiv dann auch zum Output führen. Also zu einem Output, bei dem du dir sicher bist, dass du in der Lage bist, diese Formen jetzt richtig zu nutzen. Das, wie gesagt, bezieht sich jetzt gerade auf die Zeitformen. Ich erlebe immer wieder, dass es da gewisse Unsicherheiten gibt, wo die Leute dann einfach nicht ganz sicher sind, wie man diese Zeitformen bildet. Gerade die unregelmäßigen Formen im Perfekt, ja die Partizipien machen oft Probleme, sorgen oft für Probleme. Aber wie gesagt, wenn der Fokus dann für ein, zwei Monate auf diesem einen Problem liegt, dann wirst du definitiv auch diese Lücke schließen können. Ich sage ja eigentlich immer, nicht so viel Fokus auf die Grammatik. Aber wenn du schon ein fortgeschrittenes Niveau hast und wie gesagt, diese Problematik erkennst, ist es vollkommen okay, wenn du einen Teil deiner Lernroutine, einen Teil deiner Lernzeit einfach auch diesem Problem widmest. Es gibt unheimlich viele Bücher, unheimlich viele Onlineseiten zu diesem Thema, zu allen Themen im Übrigen. Das müssen nicht die Zeitformen sein, es können die Präpositionen sein, die Deklination, Personalpronomen, egal was es ist, fokussiere dich wie gesagt für einen längeren Zeitraum nur auf dieses Problem. Und wenn du das getan hast und das Gefühl hast, jetzt verstehst du es besser, dann widmest du dich dem nächsten Problem. Ich kann hier ein Buch empfehlen, das auf jeden Fall sehr hilfreich ist in diesem Kontext, und zwar es heißt: „Weg mit den typischen Fehlern“. Das nimmt jetzt nicht jede grammatikalische Problematik oder jedes grammatikalische Phänomen in den Blick. Aber sehr, sehr viel wird durch dieses Buch abgedeckt und du wirst da definitiv auch profitieren, wenn du dir dieses Buch kaufst. Ich mache hier keine Werbung oder sowas, ich kriege hier kein Geld dafür. Es ist einfach ein wirklich hilfreiches Buch, meiner Erfahrung nach. Weg mit den typischen Fehlern. Ich glaube, da gibt es auch verschiedene Versionen. Also das wäre so eine kleine Empfehlung, ein paar Lücken zu schließen, die du vielleicht haben könntest.

Sprecher 1 (06:47)
So, nächste Frage: Wo wohnst du? Ganz einfach und schnell beantwortet: in Rostock. Rostock ist eine richtig schöne kleine Stadt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Und diese Stadt liegt an der Ostsee, also ich sage mal, oder sehr nah an der Ostsee, sehr nah an der Ostseeküste. Ich weiß nicht, ob du die Ostsee kennst. Die meisten Leute wissen mit der Ostsee nicht viel anzufangen. Deutschland liegt ja an zwei Meeren. Das ist einerseits die Ostsee und das ist andererseits die Nordsee. Genau. Also das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist eines der ärmsten Bundesländer Deutschlands. Was nicht heißt, dass wir arm sind, aber nur im Vergleich zu anderen Bundesländern. Hier gibt es nicht so viel Industrie, die Infrastruktur ist außerhalb meiner Heimatstadt Rostock relativ, ja, relativ schwach, ist vielleicht das falsche Wort, aber nicht so gut ausgebaut, nicht so stark. Und ja, es ist einfach ein Unterschied zu anderen Bundesländern, die weiter im Süden liegen, beispielsweise Bayern oder Baden-Württemberg. Da gibt es ganz, ganz andere Strukturen. Aber um’s kurz zu machen, meine Heimatstadt oder meine Stadt, in der ich lebe, ist Rostock. Wenn man von Heimatstadt spricht, stimmt das auch nicht so ganz. Ursprünglich komme ich aus einem Dorf in der Nähe von Rostock oder eine Stunde entfernt von Rostock. Aber hier will ich mal nicht zu genau werden, also ich wohne seit über zehn Jahren hier und genau. Es ist eine sehr schöne Stadt, kann ich auf jeden Fall nur empfehlen, wenn du mal in Deutschland Urlaub machen willst und so ein bisschen den nordostdeutschen Raum kennenlernen möchtest.

Sprecher 1 (08:29)
So, nächste Frage: Warum fokussiere ich mich beim Sprechen meistens auf meine Fehler? Sehr interessante, sehr gute Frage. Das liegt vor allem daran, dass wir Menschen immer irgendwie Angst vor Bewertung haben und immer irgendwie auch schauen, wie unsere Mitmenschen auf uns reagieren. Reagieren sie mit Anerkennung, reagieren sie böse oder lachen sie uns aus? Das sind ja immer die Ängste, die wir haben, egal was wir tun, egal was wir sagen. Man hat immer Angst vor Bewertung. Und deswegen fokussieren wir uns oft auf unsere Fehler und nehmen weniger wahr, wenn wir etwas richtig machen und wenn wir etwas gut machen, sondern der Fokus liegt immer erst mal auf dem Schlechten. Das ist natürlich eine sehr nervige Sache und das kann ziemlich frustrierend werden. Also es bleibt einfach immer die Frage im Kopf: war das jetzt richtig, was ich gesagt habe? War das richtig oder war das blöd oder war die Aussprache gut? Habe ich einen Grammatikfehler gemacht? Das ist etwas, was sehr natürlich ist, aber es kann auch sehr schnell frustrieren und kann dich in deinem Sprachlernprozess auch hemmen. Deswegen ist es sehr, sehr wichtig, regelmäßiges Feedback zu erhalten. Also Feedback von Muttersprachlern, idealerweise auch von professionellen Deutschlehrern bzw. Tutoren, Coaches, wie auch immer, dieses Feedback zu erhalten, weil du dich dann im Prozess oder beim Sprechen nicht so sehr auf Fehler konzentrieren musst, weil du weißt, wenn du etwas falsch sagst, dann wird ein guter Coach dir auf jeden Fall auch sagen, was du falsch gemacht hast. Und wenn er nichts sagt, dann hast du auch alles richtig gemacht. So würde das dann funktionieren. Also dieses Feedback ist da enorm wichtig. Das gibt dir einfach Sicherheit und es gibt dir die Möglichkeit, dich weniger auf deine Fehler zu konzentrieren und dich mehr aufs flüssige Sprechen zu konzentrieren und dich auch dann zu freuen über das, was du richtig machst.

Sprecher 1 (10:40)
Nächste Frage: Was kann ich machen, um meine Motivation zu steigern oder zu halten? Ja, also ich habe in diesem Podcast ja schon sehr häufig über das Thema Motivation gesprochen. Es gibt kurzfristige Motivationen, wie: ich möchte in den nächsten Wochen ein… oder fahre in den nächsten Wochen in den Urlaub und möchte dort mich flüssig auf Deutsch verständigen. Und es gibt natürlich langfristige Motivationen, wie ich möchte mich in Deutschland niederlassen, ich möchte dort leben, langfristig eine Familie gründen und Karriere machen. So, wichtig für dich ist auf jeden Fall, dir deine Motivation immer klar vor Augen zu führen. Ich hab vor einigen Wochen eine Folge gemacht zum Thema Vision. Das es ein ganz, ganz entscheidender Faktor, ein Gamechanger für dich sein kann, wenn du eine klare Vision vor Augen hast. Wenn du eine Situation in der Zukunft nimmst, du stellst dir eine Situation vor und versuchst so konkret wie möglich mit allen Details dir vorzustellen, was in dieser Situation passiert. Also ich sage immer wieder das Beispiel, ich sitze im Restaurant mit deutschsprachigen Freunden, in deinem Fall deutschsprachige Freunde. Ja, du hast dich gut integriert, ihr alle habt einen richtig schönen Abend zusammen, du sprichst fließend auf Deutsch, kannst alle Gespräche der Leute verstehen, du bekommst Komplimente, die Leute staunen wirklich, wie gut dein Deutsch ist und du fühlst dich richtig geil dabei. Das ist so eine, so eine richtig schöne Motivation. Versuch mal, dir das so ein bisschen vorzustellen. Wenn ich mir das vorstelle in meinen Fremdsprachen, kommt bei mir natürlich auch immer so eine richtige, so ein richtig positives Gefühl zu mir. Also es steigt in mir ein richtig positives Gefühl auf, weil es einfach eine unheimlich befriedigende Vorstellung ist, so weit gekommen zu sein, dass man wirklich an einem Gespräch so teilnehmen kann wie in der eigenen Muttersprache und noch Komplimente für die Leistung bekommt, die man hier erbracht hat. Also das ist wirklich eine richtig tolle Vision. Aber es gibt noch sehr viele andere Situationen, die du dir vorstellen kannst. Ich will nur sagen, diese Vision, sich selbst, diese Vision von sich in der Zukunft zu erschaffen, in einem Jahr, in zwei Jahren, wann auch immer, das ist wirklich ein sehr, sehr starkes Mittel, um deine Motivation zu steigern, um dir das immer wieder vor Augen zu rufen, warum möchtest du das eigentlich erreichen? Also warum möchtest du eigentlich besser werden? Warum möchtest du besser sprechen, schreiben, hören und so weiter? Genau. Ich finde auch immer, die meiste Motivation bekommt man eben durch die eigenen Erfolge. Also wenn man die eigenen Fortschritte sieht, auch das ist ganz wichtig. Also auch da solltest du immer versuchen, regelmäßig Gespräche zu führen. Nicht nur mit Arbeitskollegen oder Freunden, sondern eben auch, wenn du dich weiter steigern möchtest, mit Coaches, Tutoren und so weiter, damit du auch dieses professionelle Feedback erhältst. Kollegen und Freunde werden dir möglicherweise schneller mal sagen „Okay, das klingt alles super und das ist alles toll“, weil sie dich nicht verletzen wollen, wenn es eben nicht so ist. Es kann natürlich trotzdem sein und es wird oft so sein, dass ihr Feedback oder ihr Kompliment auch ehrlich ist. Aber ein professioneller Coach oder Tutor wird dir klar und deutlich aufzeigen, was gut war und was eben nicht gut war. Und dieses Feedback ist natürlich deutlich mehr wert. Und wenn du selbst aber auch merkst, dass du Fortschritte machst, dass du immer flüssiger sprichst, dann ist das eine super Motivation. Deswegen sind diese regelmäßigen Gespräche mit Lehrern, Tutoren, Coaches einfach sehr wichtig. Aber natürlich auch mit Muttersprachlern im Alltag, keine Frage.

Sprecher 1 (14:43)
So, nächste Frage: Welchen Sport machst du? Das ist relativ einfach. Ich habe gesagt, schon am Anfang, ich bereite mich gerade auf einen Surftrip nach Frankreich vor. Also ich surfe. Das ist natürlich ein Sport, wobei manche sagen würden, dass es viel mehr als ein Sport. Es ist eigentlich ein Lebensgefühl, eine Leidenschaft. Ja, das Surfen gibt mir unheimlich viel. Ich kann’s leider nicht so häufig machen, weil ich eben nicht am Atlantik wohne und hier an der Ostsee sind die Wellen nicht gut, einfach nicht gut. Hier kann man an einer Hand abzählen, wie oft es hier gute Wellen gibt bzw. gute Wellen gibt es eigentlich nie so wirklich. Aber man kann die Tage, die man im Wasser verbringen kann, an einer Hand abzählen. Das bedeutet viel mehr als vier, fünf Wellentage im Jahr werden es eigentlich nicht. Und leider, wie gesagt, kann ich den Sport also nicht so oft machen. Dafür mache ich allerdings sehr viel Fitness-Sport, also Calisthenics heißt diese Sportart. Ich weiß nicht, ob du die kennst. Es geht darum, funktionelles Training zu machen. Es besteht viel aus Liegestützen, Klimmzügen, anderen Übungen. Übungen wie Kopfstand oder Kopfstandliegestütze, alles Mögliche, was mit Ziehen und Drücken zu tun hat. Und dabei kann man auch noch ein paar zusätzliche Gewichte verwenden. Also es gibt sehr viele Möglichkeiten. Es hat viel auch mit Technik zu tun und nicht nur mit Kraft. Es ist ein sehr anspruchsvoller Sport, aber es macht mir unheimlich viel Spaß und ich kann mich da auch sehr, sehr gut weiterentwickeln. Ich habe lange Zeit Fußball gespielt. Momentan mache ich das nicht mehr, aber ich bin natürlich auch sehr fußballbegeistert. Und auch wenn ich die aktuellen Entwicklungen im professionellen Fußball nicht so toll finde, ist es für mich, also bezüglich der ganzen Kommerzialisierung, WM in Katar und so weiter, das ist nicht mehr so richtig mein Sport, mein Fußball. Aber natürlich interessiert mich das Spiel und der Sport an sich immer noch sehr. Mein Verein ist der FC Hansa Rostock, der Verein aus meiner Heimatstadt hier. Die spielen in der zweiten Bundesliga in Deutschland und den verfolge ich noch sehr, sehr regelmäßig und sehr leidenschaftlich.

Sprecher 1 (17:00)
So. Wie kann man sich besser integrieren? Ist die nächste Frage. Ja, wie kann man sich besser integrieren? Das ist natürlich sehr, sehr komplex, dieses Thema. Also das kann ich jetzt auch nicht in aller Komplexität beantworten, aber es hängt natürlich immer von dir ab. Also es gibt verschiedene Arten, sich zu integrieren in eine Gesellschaft. Natürlich ist es nicht so leicht, wenn man neu ist in einem Land, in einer Stadt, egal. Also das ist natürlich schon in der Muttersprache nicht immer einfach, aber dann auch in einer fremden Sprache mit fremder Kultur und so weiter. Das ist wirklich schwer. Aber es gibt natürlich Dinge, die du tun kannst. Wichtig ist natürlich, du wirst es ahnen, die Sprache zu sprechen und wirklich keine Angst vorm Sprechen zu haben. Also viele Leute halten sich dann zurück, wenn sie in Gesprächen in Gruppen sind, in Gesprächen auf der Arbeit oder so. Viele Leute haben dann Angst zu kommunizieren, auch wenn es nur einzelne Gespräche beim Bäcker sind. Aber genau da ist es wichtig eben, sich zu trauen und rauszugehen aus der Komfortzone. Das habe ich schon oft gesagt in diesem Podcast. Einfach weiterzumachen. Und auch wenn es sich erst mal nicht gut anfühlt, aber es wird mit der Zeit besser. Also wirklich viel sprechen, sprechen, sprechen, sich einfach trauen. Und dadurch kommt man schon viel in Kontakt mit den Menschen. Ansonsten wie gesagt, ich will auf dieses Thema nicht zu sehr eingehen, weil es sehr viele Möglichkeiten der Integration gibt. Ich finde aber, die Onlinewelt bietet heute unheimlich viele Chancen. Ich weiß nicht, ob ihr oder du die App Meetup kennst. Meetup ist eine sehr hilfreiche App, gerade für größere Städte, wo man verschiedene Veranstaltungen finden kann, die alle möglichen Themen abdecken. Wo du Sportveranstaltungen besuchen kannst oder Infoveranstaltungen oder einfach Treffen mit einheimischen Leuten oder mit Leuten, die neu in die Stadt gekommen sind und sich miteinander vernetzen wollen, miteinander sprechen wollen, die ein Bier zusammen trinken wollen. Das ist eine sehr tolle Möglichkeit. Als ich in Lissabon gewohnt habe im vergangenen Jahr, habe ich das auch genutzt und das wäre ein Tipp für dich. Ansonsten gibt es auch natürlich die bekannten kostenlosen Dating Apps, wo man immer Leute kennenlernen kann. Es gibt Tinder oder Bumble. Da geht’s dann natürlich teilweise auch um Freundschaften, um Vernetzung. Gerade bei Bumble gibt es diese Einstellung, dass man diesen Freundschaftsmodus einstellen kann und dort eben auch Leute kennenlernen kann. Das wäre natürlich auch ’ne Möglichkeit, um schnell Kontakte zu knüpfen. Ja, genau. Viel weiter würde ich auf das Thema erst mal nicht eingehen, weil das ist eben sehr, sehr vielfältig und komplex. Wir gucken mal, welche Frage wir hier noch machen können.

Sprecher 1 (19:59)
Ja, mir wurde auch die Frage gestellt: Ich würde gerne mehr über das deutsche Schulsystem wissen. Diese Frage kann ich jetzt so nicht beantworten in einer Folge, da würde ich zu dem Thema vielleicht noch mal eine Extrafolge machen. Ich habe allerdings auch in der Vergangenheit im letzten Jahr eine Folge zu diesem Thema gemacht, mit Robin, Robin Meinert von Auf Deutsch gesagt. Vielleicht kennst du den. Da haben wir auch so ein bisschen über das deutsche Schulsystem gesprochen. Also wenn dich das interessiert, hör noch mal in diese Folge rein. Ich weiß nicht mehr genau, wie diese Folge heißt, aber da müsstest du mal ein bisschen suchen. Du wirst sie auf jeden Fall finden. Vergangenes Jahr, ich glaube Anfang des vergangenen Jahres, haben wir diese Folge zusammen aufgenommen.

Sprecher 1 (20:43)
So, und genau, diese Frage würde auch noch mal passen, weil ich gerade schon beim Thema Online war: Wie kann man sein Deutsch verbessern, wann man nicht in deutschsprachigen Ländern wohnt? Ja, das ist natürlich auch eine häufige Frage. Und es existiert leider immer noch dieser Irrglaube, dass man in dem Land wohnen muss, um die Sprache wirklich richtig gut zu lernen und zu sprechen. Und das ist mittlerweile, man muss wirklich mittlerweile sagen, vollkommen falsch. Früher war das mal so. Früher, als es diese unheimlich vielfältigen Möglichkeiten des Internets noch nicht gab, da war es definitiv von sehr, sehr großem Vorteil, im Land, in dem jeweiligen Land zu wohnen, weil man dort direkt in Kontakt mit den Leuten gekommen ist. Aber heute haben wir so eine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten, die das Internet, die die Onlinewelt einfach bietet. Deswegen kannst du alles, was du lernen möchtest, eben auch online machen. Natürlich ist es schöner, rauszugehen, mit Leuten zu sprechen, direkt in Kontakt mit den Einheimischen zu kommen. Aber wenn du eben nicht in dem Land wohnst, dann kannst du auch online mit Muttersprachlern reden. Tandempartner, Coaches, ja, diese Möglichkeit gibt es natürlich immer. Also dieser Kontakt, diese Möglichkeit zu sprechen, die hast du online in unheimlich großer Fülle. Und des Weiteren ist es natürlich immer sehr, sehr ratsam, sich komplett mit der Sprache zu umgeben. Das heißt, kauf dir ein Buch, das dich interessiert auf Deutsch. Höre Podcasts auf Deutsch, höre Hörbücher auf Deutsch, schau Netflix auf Deutsch oder irgendwelche Filme auf Deutsch. Stell dein Handy auf Deutsch, dass die deutsche Sprache dort angezeigt wird. Schreibe mit deutschen Bekannten oder Freunden, wie auch immer, wenn du welche hast. Ich will einfach sagen, es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, wirklich in die Sprache einzutauchen. Das nennt man Immersion, also sich komplett mit der Sprache zu umgeben. Und das Internet bietet einfach diese Möglichkeiten. Es ist voll von gutem Lernmaterial, es ist voll von hilfreichen Übungen. Es gibt natürlich auch viel Mist, der da geschrieben wird, der dir vielleicht nicht weiterhelfen wird. Aber insgesamt hast du einfach unglaublich viele Möglichkeiten, dich dort weiterzuentwickeln und die Sprache auch bis zu einem sehr, sehr hohen Niveau zu lernen. Natürlich auch immer durch die Unterstützung von professionellen Coaches dann, die dich in deinem Prozess begleiten können, die dir eben auch Feedback geben können.

Sprecher 1 (23:34)
So, letzte Frage: Warum ist es mir peinlicher, im Deutschen Fehler zu machen als im Englischen? Ja, das ist schwierig zu sagen, das ist natürlich sehr individuell. Also meine Vermutung wäre, dass du Englisch wahrscheinlich besser sprichst als Deutsch. Deswegen bist du dir im Englischen sicherer als im Deutschen. Wenn das nicht so ist, kann ich jetzt auch nur mutmaßen. Also es ist, wie gesagt, ’ne sehr individuelle Sache. Viele Leute sprechen einfach Englisch oder viel mehr Leute sprechen einfach Englisch. Englisch ist ja die Sprache, die uns immer umgibt, im Fernsehen, im Radio, in Podcasts oder in Zeitungen, wie auch immer. Auch die deutsche Sprache wird mittlerweile sehr stark von der Englischen beeinflusst. Also es ist sehr, sehr omnipräsent einfach diese Sprache. Und wir alle haben uns daran gewöhnt. Man hört eben viel mehr Englisch, so im globalen Kontext gesehen, als Deutsch. Ich weiß nicht, aus welchem Land du kommst, aber das ist definitiv ein wichtiger Faktor. Wir haben uns einfach dran gewöhnt und wir haben uns eben auch dran gewöhnt, Leute auf Englisch sprechen zu hören und Leute auf Englisch Fehler machen zu hören. Also diese Toleranzgrenze ist einfach dann viel höher. Ich kann Fehler eher tolerieren und deswegen ist es beim Sprechen dann auch so, wenn ich Fehler auf Englisch mache, ist das relativ normal, weil die anderen das ja auch alle machen. Aber wenn ich auf Deutsch spreche, so viele Leute sprechen dann nicht Deutsch, also komme ich mir irgendwie komisch vor. Dann ist es irgendwie merkwürdig für mich, hier Fehler zu machen in diesem Bereich und deswegen ist es mir vielleicht eher peinlich. Das wäre jetzt so eine mögliche Begründung, aber wie gesagt, das ist eine sehr, sehr individuelle Frage. Generell muss ich aber sagen, dir muss es überhaupt nicht peinlich sein, Fehler auf Deutsch zu machen. Es ist überhaupt keine Schande, Fehler zu machen beim Sprachenlernen. Es ist sogar gut, weil wenn du dann auch das entsprechende Feedback bekommst, dann wirst du dadurch eben noch viel lernen. Und Fehler selbst auch zu merken oder zu bemerken oder zu merken, okay, da war irgendwas nicht richtig, ist auch immer ein gutes Zeichen. Es ist ein Zeichen für Entwicklung und für Fortschritt. Also bleib entspannt.

Sprecher 1 (25:51)
So weit, so gut. Das sind erst mal die Fragen, die ich heute beantworte. Ich werde wie gesagt auch demnächst mal wieder so eine Folge machen. Dann hast du auch noch mal die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Ich hoffe, es hat dir auf jeden Fall gefallen. Und ja, ich werde jetzt noch ein, zwei Videos machen für meine Lernplattform. Ich habe ja vor ein paar Tagen, Wochen eine Umfrage gestartet für euch, also die ihr ausfüllen solltet, mir dabei zu helfen, die ideale Lernplattform für euch zu erstellen. Und ich habe schon viele, viele Ergebnisse. Ich habe schon viele, viele richtig schöne Antworten erhalten, sodass ich schon weiß, in welche Richtung es geht. Und ich werde definitiv einen Videokurs innerhalb dieser Lernplattform anbieten. Also es wird ein Teil dieser Lernplattform sein. Und genau, dafür werde ich jetzt mal ein paar Videos aufnehmen. Dann geht’s weiter in die Vorbereitung auf meinen Frankreichurlaub. Und ja, nächste Woche gibt es natürlich wieder ’ne neue Folge von Deutsches Geplapper. Dann auch wieder mit einem Gast, sei gespannt. Zur Lernplattform werde ich demnächst auch noch ein paar mehr Infos geben, die wird im Herbst erscheinen. Auch da kannst du dich definitiv drauf freuen, das wird richtig toll. Ansonsten wünsche ich dir ’ne schöne Woche, genieß den Sommer. Sei nett, sei positiv. Bleib gesund und wir sehen und hören uns ganz bald wieder. Mach’s gut. Ciao.

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