Moin, liebe Deutschlernerin! Moin, lieber Deutschlerner! Schön, dass du wieder dabei bist, hier bei Deutsches Geplapper. Und ich habe ja gerade in der Einleitung schon gesagt, ich komme quasi gerade frisch aus dem Krankenhaus. Heute wurde ich entlassen. Und ja, die letzten, die vergangenen Tage waren nicht so richtig schön. Ich habe wirklich krasse Schmerzen gehabt, muss ich sagen. Und ich bin jetzt einfach umso glücklicher wieder einigermaßen schmerzfrei zu sein, immer noch so ein bisschen mit Hilfe von Schmerztabletten. Ja, aber zumindest wieder zu Hause zu sein, das ist schon ein schönes Gefühl. Gerade Krankenhausessen ist überhaupt nicht mein Ding, aber ich glaube, niemand mag das so wirklich. Und das letzte Mal, dass ich im Krankenhaus war, ist wirklich schon, ich glaube, über 20 Jahre her. Also, es ist einfach keine schöne Erfahrung gewesen, aber es war notwendig, da ich unter extremen Rückenschmerzen gelitten habe, aufgrund einer Sportverletzung. Und ja, deswegen hatte ich keine andere Wahl und zumindest war ich in der glücklichen Position, dass mir sehr schnell geholfen wurde. Dazu werde ich gleich mehr in meiner kleinen Kurzgeschichte von heute präsentieren.
Du wirst gleich so ein bisschen mehr über diese Erfahrung lernen und eben auch Wortschatz kennenlernen, den du vielleicht so auch noch nicht kanntest. Vorher noch eine kleine Ankündigung für dich. Und zwar, mein Sprachgarten für fließendes Deutsch ist fertig. Ich habe jetzt monatelang an diesem Sprachgarten gearbeitet. Ich habe Anfang des Sommers eine Umfrage gestartet und dich bzw. alle Deutschlernenden hier, die deutsches Geplapper hören, gefragt, was sie denn für so eine Online-Lernplattform interessant oder wichtig finden würden, was sie gerne nutzen würden, welche Elemente so eine Lernplattform enthalten sollte. Und mithilfe dieser Umfrage, mithilfe der Ergebnisse habe ich diese Lernplattform jetzt erstellt. Und ich möchte sie dir hier ganz, ganz kurz vorstellen. Im Wesentlichen enthält sie vier Elemente. Erstens ist das Element Wissen. Das heißt, du solltest erst mal wissen, wie man wirklich effektiv eine Sprache lernt. Was gehört alles dazu? Thema Mindset, Thema gezieltes Üben, Thema Übungen, Thema Sprachanwendung im Alltag. Also eine Mischung aus Theorie und Praxis. Und das alles habe ich komprimiert in einem großen Videokurs, der dir wirklich sehr viel Wissen geben wird, mit dem du im Prinzip alles hast, was du brauchst, um dann zu starten. Der zweite Punkt ist das Thema System bzw. Struktur. Wenn du zu den Lerntypen gehörst, die Schwierigkeiten haben, wirklich im Alltag organisiert zu lernen und wirklich einen Plan zu haben, Welche Übung mache ich heute? Welches Material nutze ich heute? Auf welchen Bereich fokussiere ich mich heute? Aussprache, Satzbau, Vokabular, Schreiben, Sprechen im Allgemeinen. Ja, wenn dir das noch ein bisschen schwerfällt, dann ist auch dieser Punkt sehr, sehr wichtig für dich. Denn hier erhältst du Übungspläne, Challenges für Wochen und Monate.
Also du kannst wirklich sehr, sehr lange mit diesen Challenges arbeiten. Ich werde sie auch regelmäßig erweitern, so dass du immer wieder neue Übungspläne bekommst. Ja, und wichtig ist hier einfach für dich zu wissen, du hast wirklich eine klare Struktur. Du weißt jeden Tag, was du machen sollst, welches Material du nutzen sollst, welche Übungen du machen sollst. Wirklich so, dass du ein richtig gutes System hast, um jeden Tag routiniert zu lernen. Dritter Punkt, Thema Spaß und Interesse am Lernen. Das sage ich ja immer wieder. Ich gebe dir ganz, ganz viel authentisches, unterhaltsames Material. Also Videos, Texte, Audios. Ich gebe dir ganz, ganz viel authentisches, unterhaltsames Material. Das heißt Kurzgeschichten, Dialoge, Audios, Texte. Ja, das heißt Material, das wirklich aus dem Alltag herausgeschnitten wurde sozusagen und dir dabei helfen soll, authentisches umgangssprachliches Vokabular kennenzulernen, authentische Satzmuster dir einzuprägen und einfach mit interessanten Alltagstexten zu lernen. Ja, wie gesagt, gerade vorrangig Kurzgeschichten und Dialoge, aber auch andere Infotexte, die dir dabei helfen werden, wirklich mit Spaß zu lernen. Dieses Material ist das dritte Element in diesem Sprachgarten. Und der vierte Punkt, ganz, ganz wichtig, Feedback und Mindset. Das heißt, du kommst in diese Gemeinschaft, die wir in diesem Sprachgarten bilden. Du kannst dich mit anderen Mitgliedern austauschen. Es geht darum, sich gegenseitig zu motivieren, über Erfahrungen zu reden und Fragen zu stellen. Fragen, die du beantwortet bekommst von anderen Mitgliedern, aber auch von meinem Team und mir. Das heißt, du wirst auch dauerhaft die Möglichkeit haben, Feedback zu bekommen, so dass du wirklich auch regelmäßig Expertenberatung hast.
Und als kleiner Bonus noch zusätzlich, wir werden auch regelmäßige Live-Calls mit allen Mitgliedern veranstalten, wo es auch darum geht, sich auszutauschen und Fragen zu stellen. Also, das sind die wichtigsten Elemente dieses Sprachgartens. Wichtig für dich ist jetzt, die Anmeldung startet am 20. September und geht dann nur sieben Tage. Also bis zum 27. September, dann schließt die Anmeldung wieder. Also merke dir einfach das Datum, der 20. September, wenn du dabei sein willst. Du hast dann ein Jahr lang Zugriff auf diesen Sprachgarten. Und ich werde dir in den nächsten Tagen und Wochen auch im Podcast hier über meinen Newsletter und über Instagram noch ein paar Infos zukommen lassen, damit du auch noch ein bisschen mehr Hintergrundwissen dazu hast, damit du dir gut überlegen kannst, ob du dabei bist oder nicht. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du ein Teil des Sprachgartens von Natural Fluent German wirst. Wenn dein Ziel ist, wirklich fließend Deutsch zu sprechen, dann kann ich es dir nur empfehlen. Und wie gesagt, den Link zur Anmeldung bekommst du direkt am 20. September über diesen Podcast Deutsches Geplapper und auch über meinen Newsletter und über Instagram. Ich freue mich drauf, würde mich freuen, wenn du dabei bist und wenn du Fragen hast, schreib mir einfach. So, und jetzt zur Kurzgeschichte von heute. Ich musste ins Krankenhaus. Ich habe die Zeit genutzt, habe mich inspirieren lassen von den Geschehnissen dort und den Gedanken, die ich in diesem Krankenhaus eben hatte. Ich lese diese Geschichte heute aus der Ich-Perspektive. Und ich empfehle dir, wirklich auch wieder das Transkript zu nutzen, das du gratis auf meiner Website zur Verfügung gestellt bekommst, gratis nutzen kannst. Es ist wirklich ganz, ganz wichtig, wirklich das volle Inhaltsverständnis zu erreichen, mitzulesen und nicht nur zu hören. Das wird dir helfen, wirklich dein Vokabular effektiver zu erweitern. Also, los geht’s. Ich wünsche dir ganz viel Spaß.
Her mit der verdammten Diagnose!
Am frühen Montagmorgen steht plötzlich dieser Mann in weißem Kittel vor mir, redet auf mich ein, fragt mich Dinge. Völlig verdattert versuche ich mich aufzurichten und reibe mir den Schlaf aus den Augen. Urplötzlich spüre ich, wieder dieses Stechen in meinem Rücken und beginne mich zu erinnern. An die vergangenen Tage, höllische Schmerzen gefolgt von Phasen der Benommenheit in Folge mehrerer Cocktails aus flüssigen und festen Schmerzmitteln. Ich liege im Bett der Orthopädischen Notfallklinik in Rostock. Es riecht nach Desinfektionsmittel, Mullbinden und Kunststoff. Gegenüber und rechts von mir liegen meine beiden Zimmergenossen. Auch sie sind durch den nächtlichen Überfall des Mannes in weiß wach geworden und ich glaube, von einem der beiden ein leises, schmerzerfülltes Stöhnen zu vernehmen, während er sich von einer Seite auf die andere dreht, fast schon ein Wimmern. Dann spricht erneut der Arzt zu mir. „Wie fühlen Sie sich heute? Haben die Schmerzmittel gewirkt?“ „Ehm…ja, ein wenig“, stammele ich, ohne mir meiner Aussage wirklich sicher zu sein. Noch immer kann ich nicht klar denken. Die Nacht war unruhig, der Schlaf bescheiden. Mein geschundener Rücken ließ mir nur wenige angenehme Liegepositionen zur Auswahl. Und einer meiner Zimmerkollegen schien während der Nacht einen ganzen Wald nieder sägen zu wollen. Zumindest dem Klang nach zu urteilen, der aus seiner schlafenden Nase donnerte. Ich vernehme ein paar weitere Sätze des Arztes, die ich noch immer nicht ganz einordnen kann, bevor er unser Zimmer wieder verlässt, so unvermittelt, wie er gekommen war.
Dann schaue ich auf mein Handy. 5.24 Uhr. Was zur Hölle?? Vor 7 Uhr sollten wir nicht geweckt werden, hieß es gestern Abend. Ein Irrtum? Ein Spaß? Oder viel wahrscheinlicher: eine medizinische Notwendigkeit, weil sich Nacht- und Frühschicht abwechseln und die Übergabe ordnungsgemäß erfolgen soll. Aber in diesem Moment habe ich keinen Nerv für rationale Erklärungen. Ich rutsche in meinem Bett hin und her, bis ich eine Position gefunden habe, in der sich der Schmerz auf ein Minimum reduzieren lässt und falle nach gut 20 Minuten in einen leichten Schlaf.
Rückblende: Es ist Sonntagnachmittag. Ich beuge mich über das massive Metallgeländer, das an der Außenmauer des Hamburger Fußballstadions die Menschenmassen, die sich vor und nach dem Spiel nach oben und unten quetschen, vor dem Sturz in die Tiefe bewahren soll. Die zweite Halbzeit des Spiels hat gerade begonnen, ich höre die Gesänge aus tausenden Kehlen von drinnen, vermischt mit einzelnen hektischen Schreien, Gelächter und Trommeln. Mein Team, Hansa Rostock, liegt 0:1 hinten. Normalerweise würde ich ihnen jetzt beistehen auf der Tribüne, würde in die Gesänge und die empörten Schreie einstimmen, meinem Ärger Luft machen, jede gute Aktion unserer Spieler beklatschen und bejubeln, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt als dieses eine Spiel. Doch in diesem Moment, von heftigen Rückenschmerzen in eine gekrümmte Haltung gezwungen, mich am kalten Metallgeländer festklammernd, verspüre ich nur eins: den Wunsch, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Schmerzen! Noch dazu ist mein linkes Bein bis zum Knie taub. Seit einigen Tagen habe ich diese Beschwerden, glaubte mich jedoch auf dem Weg der Besserung. „Träum weiter, Junge!“, schreit mir mein verzweifelter Körper in diesem Moment entgegen.
Die Rückfahrt nach Rostock, eingequetscht in eine überfüllte Regionalbahn, ist eine einzige Qual. Meine Mannschaft hat das Spiel 0:2 verloren, trotz unablässiger Anfeuerungen ihrer treuen Fans, die ihr Team jedes Wochenende durch die ganze Republik begleiten. Doch all das interessiert mich derzeit weniger als umgekippte Reissäcke in China. Ich will nur nach Haus, alle Schmerzpillen einwerfen, die ich finden kann und liegen.
Am nächsten Tag ist keine Besserung spürbar. Ich werde von meiner Ärztin in die Notaufnahme geschickt und dort stationär aufgenommen. „Sie müssen hier sicherlich zwei bis drei Tage bleiben, Herr Goldbecher“, teilt mir mein behandelnder Arzt mit. Krass! Das letzte und einzige Mal im Krankenhaus war ich mit neun Jahren. Okay und kurz nach meiner Geburt. Ich bin überfordert mit der Situation, dem Schmerz, der Ungewissheit. Was habe ich falsch gemacht? Eine Sportverletzung? Ich habe doch immer auf meinen Körper acht gegeben, mich gut um ihn gekümmert. Und jetzt das?
Die Untersuchungen, die ich an jenem Tag über mich ergehen lasse, geben wenig Aufschluss über meine Lage. Das mag vor allem an der bestenfalls schleppenden Kommunikation unter dem Krankenhauspersonal liegen. Zu meinem ersten behandelnden Arzt gesellen sich im Verlauf des Tages eine weitere Ärztin, eine Physiotherapeutin, zwei Ärzte in Ausbildung. Jeder von ihnen stellt mir die gleichen Fragen, testet mit den gleichen Übungen meine Beweglichkeit. Redet ihr denn eigentlich auch miteinander, Leute? Zumindest auf die Schmerzmittel ist Verlass. Ich bekomme die volle Dröhnung, hänge am Tropf. Irgendwas gegen die akuten Beschwerden, einen Entzündungshemmer und präventiv noch etwas gegen die Übelkeit aufgrund der hohen Dosierung der Medikamente. Eine Krankenschwester kommt gegen Nachmittag vorbei und jagt mir eine Spritze in den Bauch. „Gegen Thrombose, weil Sie den ganzen Tag liegen“, erklärt sie mir. Ich lasse es über mich ergehen, einfach nur froh, dem Schmerz vorerst entkommen zu sein.
Wenig später erscheint die nächste Schwester, eine junge Frau ostasiatischer Herkunft, und kümmert sich Franz, meinen älteren Zimmergenossen rechts von mir. Er leidet eindeutig mehr als ich, kennt die Klinik bereits in- und auswendig. Multiple Sklerose! Als er seine Geschichte erzählt, höre ich schlagartig auf, mich selbst zu bemitleiden und fühle stattdessen seinen Schmerz. Als er die junge Krankenschwester bittet, ihm beim Toilettengang zu helfen, wird’s kompliziert. Alleine ist er machtlos. Doch sie versteht ihn nicht und wiederholt nur ein paar Mal das Wort „Toilette“, während sie unsicher lächelt und mit dem Finger auf die Tür deutet, hinter der sich die erlösende Schüssel verbirgt. Dann verschwindet sie und lässt Franz allein auf der Bettkante zurück. 20 Minuten später ist immer noch nichts passiert. „Das hat sie wohl nicht so ganz verstanden, oder?“ Meine Frage ist rhetorischer Natur. Franz winkt nur resigniert ab und schüttelt den Kopf. „Ne, aber langsam wird’s echt ernst bei mir.“ Zu seiner Erlösung erscheint kurz darauf eine andere Schwester, die ihn genau versteht. Von seinem dringenden Bedürfnis hatte sie keine Ahnung. Hm! Die Kommunikation ist hier mindestens ausbaufähig.
Etwa 24 Stunden später steht erneut ein Mann in weißem Kittel vor mir. Er hält ein buntes Modell einer Wirbelsäule in der Hand und erklärt mir ausführlich, was die Röntgenaufnahme ergeben hat und was das für mich bedeutet. „Generell sieht alles ganz gut aus. Wir haben eine minimale Verschiebung des untersten Lendenwirbels festgestellt, wodurch der Druck auf die Hüfte ein wenig stärker ist als normalerweise. Das ist wohl der Auslöser für Ihre Schmerzen. Mit einer guten Physiotherapie sollte das in einigen Wochen vorbei sein.“ Ich stelle noch einige Verständnisfragen, will mehr über die Ursachen erfahren. Das Gefühl der Verwundbarkeit, das sich in den vergangenen Tagen in mir breit gemacht hat, will mich noch nicht verlassen. Vielleicht wird es bleiben. Vielleicht werde ich meine Lehren aus dieser Erfahrung ziehen, noch mehr auf meinen Körper acht geben, als sowieso schon. Ganz sicher aber werde ich dankbar sein, sobald ich wieder genesen bin. Für meine Gesundheit und die Möglichkeit, medizinisch versorgt zu werden, wenn ich ernsthaft Hilfe brauche. Ein Luxus, den wir in unserer Wohlstandsgesellschaft schnell vergessen und als selbstverständlich betrachten. Nicht auszudenken, diese Beschwerden in einem Land mit unzureichender medizinischer Versorgung ertragen zu müssen. Noch dazu ohne entsprechende Versicherungen oder Sprachkenntnisse.
Der Mann im weißen Kittel verlässt mit seiner bunten Wirbelsäule unterm Arm bald wieder unser Krankenzimmer. Läuft ja doch einigermaßen mit der Kommunikation!
Willst du gleich weiterhören? Hier ein paar Vorschläge:
- Deutsch lernen mit Kurzgeschichten – Trockene Kehle
- Wie wichtig sind Pausen beim Deutschlernen? – mit Dr. Martin Krengel
- Dein Deutschcoach ganz privat – Jubiläumsfolge – mit Amelie
Interesse am Deutsch-Coaching? Schreib mir jetzt eine Mail an:
flemming@naturalfluentgerman.com
und lass uns ein Beratungsgespräch vereinbaren!