Moin Benjamin!
Moin Flemming!
Sag mal, was ist eigentlich dein Lieblingsgericht, dein Lieblingsessen?
Oh, das ist so schwer. Ich ess so Vieles so gerne. Ich mag italienische Küche sehr gerne. Ich mag vietnamesische Küche sehr gerne oder generell asiatische Gerichte. Ich kann aber nicht ein einziges Lieblingsessen nennen.
Aber du hast jetzt italienisch und asiatisch erwähnt. Was mit denn mit unserer Küche, was ist mit der deutschen Küche?
Mag ich auch. Aber würde ich jetzt…Also da könnte ich auch eine längere Zeit drauf verzichten, sag ich mal. Aber da gibt’s auch viele Gerichte, die ich sehr gerne esse.
Okay, ich auch. Geht mir ähnlich. Und genau darüber reden wir heute mal in dieser Folge. Heute geht es mal nicht ganz so viel um die deutsche Sprache, sondern einfach mal um die deutsche Küche. Also wenn ihr euch dafür interessiert, Leute, dann bleibt auf jeden Fall dran.
Genau.
Ja, hey Benjamin, wie geht’s dir?
Ja, heute geht’s. Und dir?
Heute geht’s. Mir geht’s auch gut. Ich hoffe, du bist gut gesättigt. Dein Bauch ist voll. Was gab’s heute morgen zum Frühstück?
Wie immer eigentlich. Brötchen mit Wurst, Käse, Marmelade.
Das klingt aber sehr deutsch, oder?
Würde ich… Ja, würde ich auch sagen. Oder mitteleuropäisch vielleicht.
Ja. Wobei Brötchen ist ja auch, das hatten wir doch in der der Dialekt-Folge schon mal, das ist ja auch eine Sache, die man so mehr oder weniger nur in Deutschland kennt, oder? Oder vor allem in Deutschland.
Hm ja…
Sehr zur deutschen Küche zählt.
Also wenn ich jetzt an Tschechien denke, da gibt’s auch Brötchen. In Frankreich gibt’s diese Baguettes. Baguettes sind dann länger als Brötchen. Genau. In Österreich gibt’s Brötchen. Also die sagen glaub ich nicht Brötchen. Die sagen glaub ich auch Semmeln oder Semmerl oder so. Aber ja. Aber ja. Ist schon typisch. Ich würde, weiß ich nicht, ist typisch deutsch, vielleicht typisch europäisch, oder? Amerikaner zum Beispiel kennen Brötchen glaub ich gar nicht. Die essen das nicht, die essen entweder Brot oder Toastbrot. Aber keine Brötchen in dem Sinne oder Baguette, vielleicht Croissants, aber keine Brötchen.
Aber so dieses, was du gerade beschrieben hast, dieses Brötchen mit Marmelade und Schinken und so weiter. Dieses typische Frühstück, dieses deftige Frühstück auch, das kenne ich vor allem aus Deutschland. Weil ich z.B. weiß: die Franzosen, die Italiener, die Spanier, also das kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber die essen viel weniger so ein reichhaltiges, energiehaltiges Frühstück wie wir Deutschen. Ich glaube, das ist ein großer Unterschied. Ja, da gibt es einen großen Unterschied zwischen unserer Küche und der Küche anderer Länder. Schon alleine, wenn man aufs Frühstück guckt. Aber eben auch mit Blick auf ganz viele andere Dinge. Also du hast gerade gesagt, du magst die italienische Küche sehr gerne. Das geht mir genauso. Ich würde sagen, die italienische Küche ist meine Lieblingsküche. Asiatische Küche auch wunderbar. Ich mag z.B. indisch sehr gerne. Ich liebe scharfes Essen. Das gibt es ja in der deutschen Küche eigentlich… Gibt es scharfes Essen in der deutschen Küche?
So richtig scharfes Essen gibt’s glaub ich nicht. Nee, fällt mir jetzt auch nichts ein.
Senf vielleicht, Senf ist scharf.
Soljanka. Aber Soljanka ist auch nicht wirklich scharf, ne?
Genau und ja, das können wir ja vielleicht auch nochmal erwähnen. Wir haben nämlich ein, zwei Nachrichten bekommen von Hörern. Deswegen machen wir diese Folge heute über die deutsche Küche. Ja, wie essen wir Deutschen? Wie kochen wir Deutschen? Und es haben ein paar Leute geschrieben. Und die wollten eben, die haben sich gewünscht, dass wir einfach mal über dieses Thema reden. Und ich finde das auch sehr interessant. Also es gibt wirklich sehr viele Unterschiede, gerade wenn ich mir so die südeuropäische Küche angucke. Da gibt es ganz wenige Gemeinsamkeiten. Wie würdest du denn so die deutsche Küche mal in ein, zwei Sätzen, vielleicht auch drei, vier Sätzen zusammenfassen? Kannst du das überhaupt?
Nee, das kann ich nicht, weil ich glaube, dass die deutsche… Es gibt keine deutsche Küche in dem Sinne. Durch unseren Föderalismus. Ich glaube, das lässt sich auch auf die Küche übertragen. Weil Küche hängt ja ganz viel mit Tradition zusammen und es gibt ja auch nicht eine einzige deutsche Tradition. Deswegen ist auch immer schwierig zu sagen, was überhaupt typisch deutsch ist. Typisch deutsch irgendwas. Typisch deutsche Küche, typisch deutsches Verhalten. Typisch deutsche, was weiß ich, Kleidung. Typisch deutsche Mentalität. Da gibt’s so einige Dinge vielleicht. Man sagt immer, deutsche Küche ist deftig oder so. Oder man sagt immer, wir essen viel Fleisch. Aber dann denke ich z.B. an euch da oben in Meck-Pomm. Esst ihr wirklich so viel Fleisch? Also da oben ist man doch eher Fisch, oder?
Ja, wir essen vor allem viel Fisch, aber viel Fleisch auch. Also das ist glaube ich so eine Sache, die kann man schon ziemlich verallgemeinern, dass die deutsche Küche sehr Fleischhaltig ist. Die traditionelle deutsche Küche. Sagen wir mal so. Ich finde, das kann man verallgemeinern. Aber wir im Norden essen natürlich auch viel mehr Fisch als die Leute im Süden. Ganz kurz, du hast eben ein wichtiges Wort gesagt, was da in dem Zusammenhang sehr gut passt und zwar deftig. Möchtest du das mal kurz erklären?
Ja, deftig heißt eigentlich mit viel Fett und gut gewürzt. Ja, also z.B. so eine, so eine Schweinshaxe, das würde man als deftig bezeichnen, wohingegen man eben Fisch mit Kartoffeln beispielsweise eher nicht als deftig… Das wäre eher leicht. Also das Gegenteil wäre leicht, leichte Küche. Und deftige Küche, ja, sehr viel Fleisch, viel Fett, viel Gewürze.
Genau. Man kann auch herzhaft sagen. Das ist glaube ich, das ist ein Synonym für deftig auch. Herzhafte Küche.
Echt? Herzhaft ist für mich einfach nicht süß. Also Fisch und Fisch und Kartoffeln sind auch herzhaft für mich, oder?
Ja, ja. Auf jeden Fall.
Für mich. Für dich vielleicht nicht.
Ich würde es synonym verwenden bzw. deftig ist noch ein bisschen, deftig ist noch ein bisschen deftiger.
Genau, noch ein bisschen heftiger. Deftig heftig. Kann man sich gut merken.
Er sehr gute Eselsbrücke. Ja, genau.
Aber es gibt auch viele Gerichte in Deutschland, die meiner Meinung nach nicht deftig sind, z.B. die Frankfurter Soße, die grüne Soße mit Eiern ist ja gar nicht deftig. Da gibt’s auch gar kein Fleisch dazu. Dann gibt’s auch Spätzle, Käsespätzle. Das ist vielleicht wieder ein bisschen deftiger als Frankfurter Soße, aber auch kein Fleisch dazu.
Nee, das stimmt.
Also deswegen. Es gibt meiner Meinung nach wirklich nicht die eine deutsche Küche. Man kann das wirklich nicht pauschalisieren. Das, was man in München isst, das isst man nicht zwangsläufig auch in Dresden oder Kiel oder sonstwo.
Genau. Aber was zu beobachten ist, ist, das hatten wir auch schon mal angesprochen in einer früheren Folge, dass wieder diese…Ja die Kultur viel…Oder so wie man die Kultur sieht, also das wird eben viel auf Bayern reduziert.
Ja genau.
Und in Bezug auf die Küche ist das ja auch so. Also da ist ja auch die Schweinshaxe oder die Weißwurst vor allem so ein so ein typisches Gericht. Weißwurst mit Brezeln und Bier und Senf. Das ist so typisch bayerisch. Und im Ausland würde man das als typisch deutsch bezeichnen. Das ist aber Blödsinn. Das ist nicht typisch deutsch, das ist typisch bayerisch. Und wodurch sich, finde ich, die deutsche Küche sehr auszeichnet, du hast es vorhin schon gesagt, liegt in unserer Geschichte, in unserem Föderalismus begründet, ist eben diese regionale Küche. Du hast in allen… In jedem Bundesland hast du irgendwie andere Spezialitäten. Und wir in Norddeutschland, wir essen eben vor allem Fisch und Kartoffeln. Das ist so wirklich so diese, gerade so in Mecklenburg-Vorpommern, in meinem Bundesland, eine Küche die sehr durch die Landwirtschaft geprägt ist, eben auch dadurch geprägt ist, dass Menschen hier so ein bisschen…dass die Region auch ein bisschen ärmer ist im Vergleich zu anderen deutschen Regionen und dass die Küche auch sehr einfach gehalten ist. Also es sind keine ausgefallenen großen Gerichte, sondern es ist gebratener Fisch mit gebratenen Kartoffeln und noch ein bisschen Kraut dazu. Sauerkraut oder Sauerkraut vielleicht nicht, aber…
Weißkraut, oder?
Weißkraut oder sowas. Genau. Also so ganz einfache Gerichte und das prägt eben die Küche hier bei uns. Sehr fischlastig.
Ja, liegt ja auch auf der Hand, weil ihr das Meer habt um die Ecke. Weil wir das Meer haben. Genau so. Wie ist es bei dir? Also in Sachsen, ist das ähnlich oder ist das ganz anders? Wie würdest du das beschreiben?
Die sächsische Küche ist tatsächlich eher eine deftige Küche, geht also schon sehr in Richtung Böhmen und Bayern. Ich würd sagen, ist so eine Mischung aus bayerischer und böhmischer Küche. Also wir essen… oder wir essen… Also die sächsische Küche, da gibt’s viel Fleisch, Soße, Kartoffeln, Knödel, Klöße, Kraut, Sauerkraut, Rotkraut. Genau, das ist so typisch sächsischer Sauerbraten. Das wäre jetzt so ein Klassiker. Ich denke, es gibt auch viele Abwandlungen. Das ist einfach sowas ähnliches wie Schweinebraten. Schweinebraten mit Soße, Sauerkraut und Knödeln z.B. Sächsischer Sauerbraten ist quasi die sächsische Form davon. Genau, sächsische Kartoffelsuppe ist noch sehr, sehr beliebt und sehr typisch. Das ist…Weißt du, was es ist? Kannst du dir was drunter vorstellen?
Sächsische Kartoffelsuppe? Vielleicht so das Kartoffelwasser, das Kochwasser mit Kartoffelnstücken drin und noch ein bisschen Gewürz oder sowas. Sowas in der Art?
Ne und püriert aber. Also das ist so ‘ne pürierte Suppe. Das heißt, es ist nicht so wie ein Eintopf mit Brühe. Also du kochst es erst ganz normal mit Brühe logischerweise. Und dann pürierst du das aber und hast dann diese, die ist dann so sämig, die Suppe. Ja und traditionell wird das mit Wiener Würstchen gegessen, oftmals vor allem in Schulküchen, Kantinen und so. Und wenn man faul ist, dann legt man einfach nur ein ganzes Wiener in den Teller rein. Das habe ich früher immer gehasst in der Schule z.B. wenn… Weil das lässt sich total blöd essen, wenn du einfach in der Suppe dieses Wiender im Ganzen drin ist und du musst dann… Du bekommst dann keine Gabel dazu. Du musst dann mit dem Löffel des Wiener kleinmachen, das ist so blöd. Dann spritzt immer alles. Aber zu Hause macht man dann meistens eigentlich so kleine Stückchen. Also schneidet man das Wiener in Scheiben, kleine Scheiben und die schmeißt man dann da rein in die Suppe.
Aber sag mal, sagst du das Wiener?
Das Wiener, ja. Was sagst du?
Das ist ja… Die Wiener.
Die Wiener, echt? Ne ich sag das Wiener. Das Wiender Würstchen.
Das ist ja lustig. Okay, ja, genau. Das Wiener Würstchen. Aber ich würde, ich würde trotzdem nicht das Wiener sagen, keine Ahnung.
Ich ess noch schnell ein Wiener. Doch ich würde nicht sagen, ich erst noch ne Wiener. Ich esse ‘n Wiener.
Doch genau. Ich würde noch ‘ne Wiener essen. Ja, ja genau. Ja interessant, ne aber ich esse kein Fleisch. Deswegen ist mir das eigentlich egal.
Ach du bist Vegetarier?
Ich würde keine Wiener essen. Ich bin Vegetarier, ja.
Echt? Okay, wusste ich noch gar nicht.
Deswegen ist es sowieso ein bisschen schwieriger für mich, mich so an diese Küche auch zu halten oder ich sag mal, an die Küche zu halten nicht, aber so diese traditionellen Gerichte zu essen.
Und isst du Fisch?
Ganz selten Fisch, ganz selten. Das heißt, wenn ich mal irgendwo, wenn meine Eltern mal einlade, es eine große Feier gibt und da wird dann Fisch gemacht, dann esse ich auch mal ein Stück Fisch mit. Aber eigentlich nicht. Eigentlich nur vegetarisch. Also ich esse Milchprodukte, ich ess Eier, aber ich esse kein Fisch und kein Fleisch normalerweise. Und genau, deswegen halte ich mich da auch eher an die südländische Küche, die italienische Küche z.B., die kochen auch viel mit Fleisch, aber gerade Pasta, Nudeln, das sind so…da kannst du ganz viel mit Gemüse und mit Käse arbeiten. Und das ist dann…Kommt mir da sehr entgegen und ich mag es auf jeden Fall sehr gerne. Oder Reis, ganz viel mit Reis und Tofu hin und wieder auch. Das sind alles so Sachen, die eigentlich nicht traditionell der deutschen Küche entsprechen.
Aber das wird ja auch immer weniger. Also immer weniger Menschen halten sich wirklich genau an diese deutsche Küche. Also das meine Erfahrung, dass viele eigentlich das auch gerne essen, weil ich meine, damit ist man groß geworden bei Oma und Opa. Da gab’s halt in der Regel nicht Tofu oder sowas, sondern dann gab’s bei dir wahrscheinlich dann da oben Fisch mit Kartoffeln und bei uns, also meine Oma, die hat diese Kartoffelsuppe oft gemacht, oder ja, eben diese traditionellen Gerichte. Bei uns gab’s auch oft saure Eier, z.B. Kennst du das? Verlorene Eier nennt man das auch. Das ist so Eier mit Senfsoße, kann man das auch nennen.
Seinfei nennen wir das.
Senfeier, ja genau, kann man auch sagen. Richtig. Also so ‘ne Senfsoße. Ist also eine dicke, sämige Sauce auf Senfbasis und man schlägt die Eier da rein. Also die Eier verlieren sich dann sozusagen in der Soße. Deswegen nennt man die auch verlorene Eier. Ich weiß jetzt nicht, warum saure Eier. Ich glaube man kann in die Soße Essig reinmachen. Oder traditionell wird auch Essig in die Soße mit eingerührt. Deswegen saure Eier. Oder eben Verlorene Eier, weil man die Eier nicht gekocht… Also nicht vorher kocht und dann in die Soße legt, sondern man schlägt sie roh in die Soße rein. Genau, dazu Kartoffelpüree oder Kartoffeln oder Reis. Sowas gab’s ganz, ganz oft früher bei uns. Aber was ich sagen wollte, in der heutigen Zeit wird das immer weniger. Also ich ess schon manchmal sowas auch noch, weil mir das schmeckt, z.B. diese sauren Eier, das mag ich. Also hin und wieder mache ich das auch mal. Aber das ist eher die Ausnahme, sage ich mal. Also so ein traditionelles Essen esse ich vielleicht einmal im Monat, wenn’s hoch kommt und sonst eher, ja, richte ich mich dann nach…Oder ich richte mich gar nicht nach einer speziellen Küche, sondern ess dann einfach, eher so auch ein bisschen leichter. Ich ess Fleisch, definitiv. Also ich könnte kein Vegetarier sein. Ich esse kein Schweinefleisch, aber aber sonst ess ich alles und genau. Aber, dass ich mich jetzt an Traditionen halte und immer wieder dieses… Also das ist ja auch so dieses vielleicht typisch Deutsche, dass man immer Fleisch, Gemüse, Soße und noch irgendeine Beilage, Kartoffeln, Kroketten, Knödel oder so was. Na, das ist ja auch, genau genau. Aber das machen wir so in dieser, in dieser Kombination immer wieder Fleisch, Gemüse, Kartoffel oder so.
Kartoffel, Soße, Fleisch ist so dieses Typische. Kartoffel, Soße, Fleisch. Das ist, na wie du gerade sagst, es ist immer weniger so, dass diese Gerichte dann auch so gegessen werden, gekocht werden. Das ist natürlich einerseits dann auch eine Generationenfrage. Es gibt…Ja, die Menschen leben immer klimabewusster, gerade so jüngere Generationen oder immer umweltbewusster. Und das geht…Das passt nicht so super zusammen. Diese deutsche Küche, diese fleischhaltige Küche mit einem, ja, strengen Umweltbewusstsein, das ist nicht so, das passt einfach nicht zusammen. Und deswegen geht das immer mehr in andere Richtung. Aber da vermischt sich einfach auch sehr viel.
Das passt auch nicht so gut zu einer gesunden Ernährung.
Und das genau so. Auch der Trend ist ja so. Wir leben ja immer, werden immer älter, wir leben immer gesundheitsbewusster. Fitness ist so ein ganz großes Thema, gerade bei vielen jüngeren Generationen. Da schließe ich mich selbst auch mit ein. Also abgesehen davon, dass ich kein Fleisch esse, aber auch so diese dicken Soßen und so weiter. Ich mag das gerne oder hab das früher, als ich noch Fleisch gegessen habe, auch sehr gerne gegessen. Und manchmal, wenn ich jetzt Leute, Freunde, Familie dann so einen fetten Braten essen sehe, dann denke ich mir auch: Es sieht schon verdammt geil aus. Aber es fällt mir…In den meisten Fällen fällt es mir nicht schwer. Aber manchmal ist es nicht so leicht, das so mit anzusehen. Dann würde man auch gerne mal so ein Stück, so eine Entenkeule haben. Aber gut…genau das wollte ich noch sagen. Es ist eben…Es liegt eben auch, weil du vorhin bei dem Thema Geschichte warst, es liegt eben auch so ein bisschen darin begründet, diese deftige Küche, dass wir wirklich ja auch über Jahrhunderte hinweg, so, wenn man in die Geschichte zurück guckt, Deutschland immer ein Land, es war sehr kalt. Es war gerade im Norden…Ziemlich harte Winter für die Menschen, ne? Und das ist eben, trägt eben auch dazu bei, dass du dir… Dass du etwas isst, was sehr energiehaltig ist, sehr fettreich ist, damit du wirklich diese Kälte auch überstehst, durch die Nahrungszufuhr. Und das kann man ja in vielen Regionen beobachten. In Skandinavien ist die Küche der deutschen Küche z.B. ja in vielen Punkten viel ähnlicher als die italienische oder die spanische Küche der deutschen Küche ist. Es ist eben natürlich auch temperaturbedingt. Klimazonenbedingt. Auf jeden Fall.
Ja, sicherlich, weil wenn’s heiß ist, dann hat man ja auch nicht unbedingt Appetit auf Braten und fettige Soße. Genau, dann… Im Sommer zum Beispiel isst man in der Regel auch weniger als… Oder leichter. Im Winter, dann gönnt man sich vielleicht doch mal so einen Entenbraten oder sowas. Hat dann Appetit drauf. Aber im Sommer z.B. hätte ich gar keinen Appetit, auch nicht auf saure Eier. Das ist so, das ist zu fettig, einfach oder zu, ja zu deftig. Saure Eier würde ich jetzt gar nicht sagen, dass die unbedingt fettig sind. Oder saure Eier sag ich. Wie sagst du das? Senfeier?
Senfei.
Genau, würde ich gar nicht unbedingt sagen fettig. Da passt echt deftig ganz gut. Also, auch wenn die Soßen so dick sind, so viel mit Sahne. Und genau, nochmal zu dem Wort deftig einfach.
Ja, aber wir haben auch viele Süßspeisen, die auch sehr…Dafür ist Deutschland glaub ich auch berühmt. Ne? So bisschen. Für Kuchen, Torten, Gebäck allerlei…Aller Art. So, das ist eben auch so. Das können wir auch sehr gut. Also in beide extreme, das deftige Extrem und das süße Extrem, das ist so etwas, was die deutsche Küche auf jeden Fall auch auszeichnet, glaube ich.
Ja, das stimmt.
Das deutsche Brot ist…das deutsche Brot ist weltberühmt oder weltberühmt weiß ich gar nicht.
Das stimmt tatsächlich. Also ich habe schon oft Schwierigkeiten gehabt, im Ausland ein gutes Brot zu finden, was mir dann ja auch wirklich geschmeckt hätte. Entweder gibt’s sowas gar nicht, es gibt dann…Deswegen war ich vorhin ein bisschen irritiert, als du meintest, Brötchen sind total typisch deutsch, weil es gibt eigentlich Brötchen in vielen Ländern. Es gibt auch in Kroatien z.B. Brötchen, was ja ziemlich weit weg von Deutschland ist. Aber Brot haben die z.B. nicht. So richtig dunkles, vor allem. Brot. Also die haben dann nur Weißbrot, immer dieses Weißgebäck.
Genau und das eben auch bei Brötchen. Das auch bei Brötchen, weil die meisten, wenn sie Brötchen haben, dann ist es auch Weißmehl.
Alles immer aus Weißmehl.
Genau. Also wir haben in Deutschland Brot in allen unterschiedlichen Farben und Formen…
Wir können ja mal eine Extrafolge machen….
Genau. Ich wollte sagen, wir können ja mal eine Extrafolge machen, wo wir drüber reden, was wir im Ausland sozusagen an Deutschland vermissen.
Ja, ja, auf jeden Fall. Also Brot wäre da eine Sache.
Genau, genau. Ja und auch, also nicht nur Brot, sondern generell Essen. Da gibt’s bestimmt das eine oder andere oder auch Getränke, die einem vielleicht fehlen oder Produkte, die man täglich im Supermarkt sozusagen kauft. Genau, die mir dann hier fehlen, die ich…oder vielleicht jetzt nicht so fehlen, dass ich sie unbedingt brauche, dass ich sie so vermisse und am Boden zerstört bin. Aber worauf ich mich dann immer freue, wenn ich nach Deutschland fahre.
Ja, auf jeden Fall sehr gerne. Das ist eine gute Idee. Da lernt man ja auch viel über die deutsche Kultur, ja. Können wir gerne mal machen.
Genau. Was ich unbedingt noch sagen wollte in dieser Folge ist, was glaube ich richtig typisch deutsch ist, das hab ich in wenigen anderen Ländern gesehen. Gibt’s auch in anderen Ländern, aber wenig. Das ist, dass wir rohes Fleisch essen, also das wir Hackepeter oder Mett essen. Weil viele können das gar nicht nachvollziehen, dass man in Deutschland ganz normal beim Bäcker oder Fleischer, die bieten das teilweise an, ne? Belegte Brötchen ganz normal, kennt man. Und eben auch Hackepeter-Brötchen oder Mettbrötchen. Bei uns heißt’s Hackepeter. Bei euch? Wie heißt’s bei euch da oben?
Beides. Wir sagen auch Hackepeter oder Mett.
Genau, also rohes Schweinehackfleisch. S
Stimmt.
Und das können viele gar nicht begreifen, dass man einfach zum Fleischer geht und kriegt ein Brötchen mit Butter und rohem Hackfleisch drauf. Und das kann man einfach so direkt essen. Zwiebeln gehören auch noch drauf.
Das ist schon…Das ist schon ein bisschen, wenn man das als Ausländer das sieht, das erste Mal, kann das schon sehr befremdlich wirken.
Genau, denkt man erst mal “Wo bin ich hier gelandet? Die essen einfach rohes Fleisch.” Das hab ich schon oft gehört, dass Leute das gesagt haben. Was? Ist das überhaupt erlaubt? Sind da nicht Salmonellen drin oder sowas? Aber es schmeckt supergut. Und ich empfehle, wenn man nicht Vegetarier ist natürlich und wenn man sich jetzt nicht total davor ekelt. Aber wenn man einfach, wenn man, ja, schon offen ist, dann sollte man es auf jeden Fall probieren, weil es einfach wahnsinnig lecker schmeckt. Und man braucht sich da keine Sorgen zu machen. Ich meine, in Deutschland braucht man sich echt keine Sorgen zu machen, dass jemand gegen die Regeln verstößt und was verkauft, was man nicht verkaufen sollte. Deutschland ist das Land der Regeln und keiner, also zumindest keine öffentlichen Stellen brechen solche Regeln. Das würde sofort verboten werden. Wenn es dann noch so eine ganz kleine Gefahr gäbe, dann wäre das nicht erlaubt, das da an jeder Ecke Hackepeterbrötchen verkauft werden würden.
Auf jeden Fall. Das denke ich auch. Da kann man absolut sicher sein.
Genau. Und es ist echt lecker.
Ja, früher mochte ich das auch.
Und magst du es heute nicht mehr oder willst du es einfach nicht mehr essen?
Ich will es nicht mehr essen.
Du willst es nicht mehr essen. Aber du würdest es essen, wenn du… Also es würde dir schmecken, wenn du es essen würdest. Oder hat sich der Geschmack auch verändert?
Ja, ich denke schon. Nee, das nicht. Ich denke, es würde mir schmecken. Aber ne…also es ist einfach so eine…Ich kann es mittlerweile auch gar nicht mehr so richtig. Jetzt so wieder anfangen, Fleisch zu essen, auch wenn ich manchmal denke, das sieht lecker aus. Aber so wieder richtig anzufangen, das wäre, das könnte ich glaub ich nicht mehr. Und finde ich auch vollkommen in Ordnung.
Ja, ich auch. Machst du auch mal eine Ausnahme? Du hast gesagt, bei der Familie zum Beispiel, oder? Bei Fisch, genau dann. Und Ausnahmen insofern, wenn ich mal z.B. im Ausland bin und da es einfach so Dinge gibt, die es in Deutschland nicht gibt, also z.B. importiert, klar, aber im Ausland etwas original zu essen, original zubereitet ist nochmal was ganz Anderes. Und ich bin ein großer, großer Fan von Jamón Serrano. Dieser spanische Schinken.
Serranoschinken.
Serranoschinken. Und als ich das letzte Mal in Spanien war, da einen Freund besucht habe, da…Der wusste das auch schon und da hat er mir dann auch so ein bisschen was mitgebracht. Und da hab ich dann auch mal wieder ein Stück probiert.
Ja, das ist echt lecker.
Und es gibt eben auch andere Sachen, vielleicht auch Dinge, die ich überhaupt nicht kenne, ja, von denen ich jetzt gar keine Ahnung habe, dass ich sie mögen würde oder so. Es gibt immer mal wieder was. Das hat ja auch viel damit zu tun, ein Land und die Menschen und die Kultur kennenzulernen. Und deswegen mach ich da hin und wieder mal eine Ausnahme.
Ja, so geht’s mir auch mit dem Schweinefleisch. Also ich versucht darauf zu verzichten. Aber was ich z.B. auch nicht mache ist, wenn jetzt jemand, beispielsweise meine Oma, was vorbereitet, ich besuch die und die hat nicht…Also eigentlich weiß die das, ja, aber dann, vielleicht hat sie irgendwie was Gemischtes gemacht. Gulasch z.B. ist ja auch so teilweise gemischt Schweinefleisch, Rindfleisch und hat vielleicht nicht dran gedacht oder es ist ne große Feier und ja, was weiß ich, dann ess ich das einfach, weil ich mir denke, okay, ich bin mein Leben lang, bin ich immer konsequent und in meinem Privatleben kann ich das immer machen und ich mache es auch immer. Und wenn ich dann jetzt einmal in 5 Monaten sowas esse, dann schadet das niemandem. Dann macht es das Kraut nicht fett.
Ja, dann macht es das Kraut nicht fett.
Schöne Redewendungen.
Dann macht es den Kohl nicht mehr fett. Das würden wir sagen.
Echt?
Dann macht es den Kohl auch nicht mehr fett.
Wir sagen, dann macht es das Kraut nicht mehr fett. Genau. Also das macht auch nichts mehr aus, heißt das. Ne, das hat gar nicht so viel mit Essen zu tun, diese Redewendung. Passt aber hier sehr gut. Heißt einfach, das stört dann auch nicht mehr. Das macht dann auch kein größeres Problem oder das macht das Problem nicht mehr größer.
Genau. Jetzt wenn du beim Einkaufen bist und du hast schon alle möglichen Produkte eingepackt, dann kannst du sagen: Kauf ich mir jetzt dieses kleine, dieses kleine Produkt hier, dieses kleine Getränk hier auch noch? Dann kann man sagen: Ja, mach doch, das macht den Kohl jetzt auch nicht mehr fett. Ich hab schon so viel eingekauft. Dann… Das macht das Kraut oder das macht den Kohl auch nicht mehr fett.
Genau. Ob ich jetzt 99 Euro bezahle oder 102, das ist dann auch egal.
Ja, genau.
Gut.
Ja, sehr schön. Schöne Folge. Hat mir gefallen. Das war mal was ganz Anderes. Ich hoffe, euch hat es auch gefallen, oder? Wir hoffen, euch hat es auch gefallen. Da würden uns natürlich eure Kommentare auch mal oder eure Meinung auch mal interessieren. Sollen wir sowas dann öfter machen? Auch mal ein bisschen mehr Bezug auf die deutsche Kultur nehmen?
Einfach darüber plappern?
Über deutsche Küche oder andere? Genau, einfach mal plappern.
Genau, schreibt uns das gerne.
Schreibt uns gerne, schreibt uns auch gerne, was ihr an der deutschen Küche mögt oder nicht mögt. Und ja, ansonsten Leuute, bewertet uns bei iTunes und habt eine schöne Woche bis zur nächsten Folge!
Genau. Und mich würden noch ein paar Tipps vielleicht aus euren Heimatländern interessieren, was ihr gerne esst von eurer, aus eurer Küche. Vielleicht könnt ihr uns was empfehlen. Ich würde mich sehr, sehr freuen. Ich probier gerne immer neue Sachen aus und ich esse auch Fleisch, wie gesagt. Also schreibt gerne eure vegetarischen, aber auch fleischhaltigen Gerichte, die ihr liebt aus eurer Küche gerne uns in unsere, ja, in die Kommentare, unter das Video, unter den Podcast, wo auch immer ihr das euch angehört bzw. angeschaut habt!
Genau, macht das so! Alles klar Leute, bis dann!
Bis dann. Tschau!