Ist das noch Deutsch? – Der Bayerische Dialekt

Griaß God und servus!

I werd dia heid zoang, warum dea bayerische Dialekt so schwer zu verstenga is und af wäiche sprachlichen Feinheiten du achten musst, wenn du moi mid den Bayern zu dean host. Des werd a Mordgaudi!

Hast du irgendwas verstanden? Wenn ja, sehr gut. Wenn nicht, kein Problem. Ich habe nämlich gerade wirklich in bayrischem oder boarischem Dialekt gesprochen. Wobei, ein Bayer würde wahrscheinlich sagen: „Das war nicht bayrisch.“ Aber egal. Es diente einem Zweck. Nämlich dir zu zeigen, wie das Bayrische so ungefähr klingt. Denn in diesem Video geht es um den Unterschied zwischen hochdeutsch und bayrisch. Ich werde dir die wichtigsten Unterschiede erklären, damit du die Bayern besser verstehen kannst, wenn du mal mit ihnen zu tun hast. Und keine Angst, ich werde in diesem Video auf jeden Fall hochdeutsch sprechen.

Bevor wir anfangen, kleiner Hinweis: du kannst die Untertitel für dieses Video aktivieren, damit du wirklich jedes Wort verstehen kannst. Und wenn du es noch nicht getan hast, gib mir am besten jetzt gleich ein Like für dieses Video und abonniere auch meinen Kanal, falls du neu bist. Wenn du das Transkript für dieses Video brauchst, dann geh auf meine Website www.naturalfluentgerman.com, dort findest du alle Transkripte zu meinen YouTube-Videos und Podcastfolgen gratis. Also lass uns loslegen.

Fangen wir mal an. Ganz kurz zur Einleitung. Was ist überhaupt der bayrische Dialekt? Es geht hier nicht nur um einen Dialekt, sondern um einen ganzen Dialektverbund. Also es gibt ungefähr 60 verschiedene Sprachvarietäten des Bayrischen, die im Südosten des oberdeutschen Sprachraums zu Hause sind. Ja, und die oberdeutschen Dialekte werden vor allem in Süddeutschland gesprochen. Und zu diesen Dialekten zählen neben dem Bayrischen auch das Fränkische, das Alemannische und das Schwäbische. Dann hätten wir noch den mitteldeutschen Sprachraum. Dazu zählen Thüringisch, Hessisch und auch Sächsisch. Und ganz zuletzt gibt es dann noch den niederdeutschen Sprachraum. Dazu zählen das Ostfriesische, Holsteinisch oder Mecklenburg-Vorpommersch. Ja, und damit die Verwirrung komplett ist, unterscheiden wir nochmal zwischen Nordbayrisch, Mittelbayrisch und Südbayrisch. Und ganz genau aufpassen, denn nicht überall in Bayern wird Bayrisch gesprochen, sondern es gibt eben auch sehr, sehr wichtige Mundarten wie Alemannisch oder Fränkisch. Und da musst du ganz besonders aufpassen, sag niemals zu einem Franken, dass er Bayerisch spricht. Dann gibt es auf jeden Fall einen Streit. Generell kann man sagen, dass der Unterschied zwischen Bayerisch und Hochdeutsch größer ist als der zwischen Dänisch und Norwegisch. Und genau deswegen ist es für viele Deutschlernende auch so unglaublich schwer, Bayrisch wirklich zu verstehen. Also keine Sorge, wenn du damit noch Probleme hast. 

I hoff, bis hierher host ois verstanden, wos i gsogt hob.

Na, verstanden? Ich hoffe, bis hierher hast du alles verstanden, was ich gesagt habe. 

Kommen wir jetzt mal zu den wichtigsten Unterschieden zwischen Hochdeutsch und Bayrisch. 1. Es gibt keinen Genitiv im Bayerischen. Gute Nachricht für dich. Im Bayerischen gibt es nur den Nominativ, den Dativ und den Akkusativ. Der Genitiv wird im Bayerischen mit der Präposition „von“ plus Dativ oder dem Pronomen „sein“ und „ihr“ plus Dativ gebildet. Ein Beispiel: „D` Bruin vo da Muadda is hi.“ „Mamas Brille ist kaputt.“ Oder. „Des is da Mare ihr Auto.“ „Das ist Marias Auto.“ 

Des is da Mare ihr Auto. Des is da Mare ihr Auto. D` Bruin vo da Muadda is hi. D` Bruin vo da Muadda… D` Bruin vo da Muadda… D` Bruin vo da Muadda…

Zweiter Unterschied: Es gibt kein Präteritum im Bayerischen. Ja, richtig gehört. Die Bayerische Sprache verwendet nur vier Zeiten. Das Präteritum existiert nicht. Ich erkläre das mal am Beispiel „ich meine“: Im Präsens würde man „ich meine“ auf Hochdeutsch sagen. Im Bayerischen wäre es „i moan“. Im Perfekt würde man sagen „ich habe gemeint“. Im Bayerischen „i hob gmoant“. Im Plusquamperfekt würde man sagen „ich hatte gemeint“. Im Bayerischen „i hob gmoant gehabt“. Und dann wäre da noch das Futur. Da würde man sagen „ich werde meinen“ im Futur 1. Im Bayerischen wäre das „i wea moana“. 

Dritter großer Unterschied zwischen Hochdeutsch und Bayerisch. Der veränderte Konjunktiv. Ja, der Konjunktiv besteht im bayerischen Dialekt meistens aus dem Konjunktiv 2 der Hilfsverben „haben“, „sei“ und „doa“. Also „haben“, „sein“ und „tun“, sowie dem Infinitiv des Verbs. Ja, hier wieder ein paar Beispiele: Ein Bayer würde nicht sagen „Ich möchte gerne bezahlen“, sondern ein Bayer würde sagen „I hätt gern zoit“, also „Ich hätte gerne bezahlt“. Ein weiteres Beispiel wäre: „Ich bin fertig“. Im bayerischen Dialekt wäre das „I waar fertig“, also „Ich wäre fertig“. Und das letzte Beispiel hier: „Ich würde meinen“ – „I dat moana“ – „Ich täte meinen“. 

I dat moana. I daat, i dat moana. I dat moana. I dat moana. I hätt gern zoit. I waar… I waar fertig. I war fertig. Was für eine Sprache!

Und viertes Beispiel, vierter großer Unterschied: Die Verneinungen. Im Bayerischen nutzt man ganz, ganz häufig doppelte Verneinungen. Der Altbayer würde nicht sagen, „Ich mag keine Suppe“. Sondern er würde sagen: „I mog koa Suppn ned“. „I mog koa Suppn ned“. Will er komplett auf Nummer sicher gehen, dann würde er sogar sagen „A Suppn mechad i gar nia ned!“ – „Eine Suppe würde ich gar nie nicht mögen“. Das würde man auf Hochdeutsch natürlich nie so sagen. Eine weitere ebenso intensive Form der Verneinung wäre „I daad nia koa Suppn ned essn!“, also „Ich würde nie keine Suppe nicht essen.“ 

Es gibt zwischen dem Hochdeutschen und dem Bayerischen auch noch weitere kleine Unterschiede. Zum Beispiel die unterschiedlichen bestimmten Artikel für einige Nomen. Auf hochdeutsch sagt man beispielsweise „die Butter“. Auf bayerisch wäre es „der Butter“. Auch „der Teller“ wird im Bayerischen

zu „das Teller“. Und manchmal hört man auch „das Monat“ statt „der Monat“. 

Ein paar kleine Besonderheiten noch zur Bayerischen Aussprache. Aber darauf möchte ich in diesem Video

nicht allzu detailliert eingehen. Das Personalpronomen „ich“ wird ganz oft zu „i“. Und das „a“ wird oft zum „o“. So wird aus „ich habe es dir gesagt“, „i hobs dir gsogt“. Und auch das „ei“, also -ei verändert sich häufig und wird zum „oa“. So wie in „bayrisch“ und „boarisch“. Oder man könnte auch sagen, „Es ist ganz schön heiß hier“ auf hochdeutsch. Im Bayrischen wäre es dann „Es is gonz schee hoaß do.“

Oft werden im Bayerischen auch die Endungen weggelassen, wie du eben am Adjektiv „schön“, also „schee“, erkannt hast. 

Das waren nur ein paar Details zur bayrischen Aussprache. Wenn dich das Thema noch mehr interessiert, dann schreib mir gerne einen Kommentar unter dieses YouTube-Video und sag gerne, dass du Lust auf ein weiteres Video zur bayrischen Aussprache hättest und dann mache ich eins. Ansonsten hoffe ich, dass dir dieses Video gefallen hat und dass du dich jetzt mit dem bayrischen Dialekt ein bisschen besser auskennst und ihn vielleicht in Zukunft auch ein bisschen besser verstehst. Wenn es dir gefallen hat, gib mir ein Like, hilf mir weiter, indem du meinen Kanal abonnierst und auch allen anderen von diesem Video erzählst. Ich hoffe, du schaltest nächste Woche wieder ein und wünsche dir bis dahin eine richtig schöne Zeit. Mach’s gut und bis bald! 

I werd… I werd dia heid zoang, warum dea bayerische Dialekt so schwer zu verstenga is. A Suppn mechad i gar… i gar nia ned. i gar nia ned. A Suppn mechad i gar nia ned. A Suppn mechad i gar nia ned. Griaß God, schee, doss du wieda da bist. I hobs dir gsogt. I hobs dir gsogt. I hobs dir gsogt. I hobs dir gsogt. I hobs dir gsogt. I werd dia heid zoang, af wäiche sprachlichen Feinheiten du achten musst. I waar moana. I mog koa Suppn ned. Wenn du moi mid den Bayern… Wenn du moi mid den Bayern zu dean host. Wenn du moi mid den Bayern zu dean host. Wenn du moin mit… Wenn du moi… Moin… Moin??? Wenn du moi mid den Bayern zu dean host.

 

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