#8 – Lehrer*innen – Gendern als Deutschlerner?
Gendern als Deutschlerner? Moin Benjamin! Moin Flemming! Ich hoffe, dass du dich für die heutige Podcastfolge genauso begeisterst bzw. genauso leidenschaftlich mit diskutierst wie ich, weil das Thema sehr, sehr kontrovers sein wird. Und ich würde dir am Anfang schon mal drei Wörter ganz schnell geben und du sollst mir nur sagen, ob du erkennst, um welches Thema es geht. Okay, na dann schieß mal los! Also, die Lehrkraft. Der Studierende. Die Studierende. Und das Gegenüber. Das hat wahrscheinlich irgendwas mit der Geschlechterdebatte zu tun, oder? Ganz genau. Da bist du schon offen auf dem richtigen Dampfer. Und es geht also um gendergerechte Sprache oder genderneutrale Sprache. Und genau, wenn euch das auch interessiert, dann bleibt auf jeden Fall auch heute wieder dabei! Oh ja. Also das wird wirklich kontrovers. Mal schauen. Viel Spaß, Leute. Viel Spaß. Ja, Flemming, wie geht’s dir heute? Ja, mir geht’s gut. Mir geht’s gut, die Sonne scheint. Der Sommer kommt langsam. Ich freue mich. Alles ist schön. Und dir? Sehr schön. Ja, mir geht’s auch ganz gut. Allerdings bei uns, irgendwie hat der Frühling bzw. der Sommer mal kurz Hallo gesagt letzte Woche. Aber in den letzten Tagen war es dann wieder regnerisch und so. Aber mal schauen, wie es weitergeht. Okay. Ja, bisher ist es noch ziemlich kalt, oder? Ich muss auch sagen, irgendwie noch so ein bisschen… Ja, genau, es geht nicht so richtig los. Irgendwie. Oder es geht nicht so richtig weiter. Aber kann ja, kann ja noch besser werden. Vielleicht nochmal zu den drei Wörtern, die ich eingangs gesagt habe. Also die Lehrkraft. Damit ging es los. Was ist das eigentlich? Was ist eigentlich eine Lehrkraft? Eine Lehrkraft ist ein Lehrer quasi oder jemand, der Schüler unterrichtet, so würde ich es mal ganz kurz beschreiben. Und was ist der Unterschied zwischen einem Lehrer und einer Lehrkraft? Oh Gott! Gibt’s überhaupt einen Unterschied? Also ich denke mal…Oh Gott…Also eine Lehrkraft kann wahrscheinlich auch jemand sein, der nicht unbedingt dafür ausgebildet ist oder vielleicht nicht unbedingt ein Studium abgeschlossen hat. Ein Lehrer ist jemand, der der, der auf jeden Fall die die akademische Eignung für das Unterrichten hat. Oder bin ich da falsch? Echt? Also würde ich jetzt gar nicht so sagen. Ich würde sagen, dass das dasselbe ist. Weil es gibt ja auch Leute, die sagen, dass sie Deutschlehrer sind und sie haben gar nichts studiert. Und die können auch sagen, dass sie Deutsch-Lehrkraft sind oder Deutsch-Coach oder was man heutzutage alles sagen kann. Ich wollte eigentlich eher darauf hinaus, dass das Wort Lehrkraft das genderneutrale Wort für Lehrer ist oder nicht? Ja, ja ok. Was ist der Unterschied zwischen einem Studenten oder einer Studentin und Studierenden? Dasselbe, oder? Ist doch eigentlich auch dasselbe oder nicht? Ich denke schon. Und gäbe es noch einen, wenn jetzt, wenn wir davon ausgehen, dass ich immer die genderneutralen Begriffe benutzt habe, also eine Lehrkraft oder Lehrkräfte, Studierende und das Gegenüber, was wäre jetzt das nicht gendergerechte Wort für das Gegenüber? Nochmal die Lehrkraft… Also die Lehrkraft ist sozusagen das genderneutrale Wort für Lehrer und Lehrerin. Studierende ist das genderneutrale Wort für Studenten und Studentinnen und das Gegenüber, dein Gegenüber, also ich bin ja jetzt gerade dein Gegenüber, sozusagen. Es ist auch genderneutral und gibt’s dafür auch ein Wort, was nicht genderneutral ist oder gendergerecht? Da erwischst du mich völlig auf dem falschen Fuß, muss ich ehrlich gestehen. Gesprächspartner oder? Der Gesprächpartner könnte man sagen, aber ist Gesprächspartner dann wieder… Ist das genderneutral? Das ist doch auch nicht genderneutral, oder? Nee, eben. Aber das Gegenüber ist genderneutral. Und der Gesprächspartner ist nicht genderneutral und die Gesprächspartnerin. Genau. Und was hälst du eigentlich von dieser ganzen Debatte, die in Deutschland schon seit mehreren Jahren ja jetzt aktuell ist, immer wieder geführt wird? Viele sind totale Verfechter dieser gendergerechten Sprache, genderneutralen Sprache. Alle wollen…Oder alle diese Menschen, die Verfechter des Ganzen sind gendern soviel es nur geht. Und dann gibt’s Menschen, die total dagegen sind. Wo stehst du in dieser ganzen Debatte? Ich glaube, ich stehe irgendwo in der Mitte. Ehrlich gesagt, das ist vielleicht die einfachste Lösung gerade, aber das ist so auch… Entspricht am ehesten meiner Meinung. Also vielleicht…Haben wir schon erklärt, was genderneutral oder gendern überhaupt heißt? Müssen wir das vielleicht nochmal machen oder meinst du, das ist so klar, dass das jeder weiß? Also wir können es gerne nochmal erklären. Also Gender ist ein, ja, ein Anglizismus. Kommt aus dem Englischen wie so viele neue Wörter. Und eigentlich ist das deutsche Wort dafür ja das Geschlecht. Aber im Deutschen haben wir ein Wort im Grunde für zwei Konzepte. Also einmal das Geschlecht, das biologische Geschlecht und dann noch, also das ist quasi die Geschlechtsidentität. Siehst du dich als Mann oder siehst du dich als Frau? Oder weder noch. Und dann haben wir ja noch das grammatikalische Geschlecht. Der, die, das. Und das ist gendern, oder? Also ein Gender. Gut erklärt. Alles richtig. Genauso. Wenn ich gender, dann will ich, weil wir haben im Deutschen einfach Wörter für…Also wir haben männliche Bezeichnungen für Personen, z.B. der Lehrer und wir haben weibliche Bezeichnungen für Personen. Die Lehrerin beispielsweise. Und wenn ich jetzt z.B. sage, ich hatte in meiner Schulzeit viele gute Lehrer, dann klingt es vielleicht so, als wären es nur Männer gewesen. Aber eigentlich, wenn ich jetzt an meine Schulzeit denke, ich weiß nicht, wie es bei dir ist oder war, aber an meine Schulzeit, wenn ich an meine Schulzeit denke, dann waren es eigentlich mehr Frauen, mehr Lehrerinnen. Ja, auf jeden Fall, ich hatte auch mehr Lehrerinnen als Lehrer. Ja, genau. Aber trotzdem würde ich sagen, ich hatte viele gute Lehrer, weil einfach die deutsche Sprache so funktioniert, dass man die maskuline Form benutzt und damit alle meint, unabhängig vom Geschlecht. Aber dann gibt es eben viele Menschen, die sich dadurch diskriminiert fühlen, die jetzt sagen, ich bin aber eine Frau, beispielsweise, und ich fühle mich dann nicht angesprochen. Ich fühl mich dann nicht mitgemeint oder ich fühle mich nur mitgemeint. Aber