Das Sprachniveau in Deutsch ist unwichtig!

Ihr wisst sicher, welches Sprachniveau in Deutsch ihr habt, oder? B1, B2 oder sogar höher? Aber das Niveau ist beim Deutschlernen nicht so wichtig, wie ihr vielleicht denkt. Warum, das erkläre ich euch in diesem Beitrag. Ich spreche fließend Spanisch und Italienisch. Auf Französisch kann ich mich gut verständigen. Aber soll ich euch was sagen? Ich habe keine Ahnung, welches Sprachniveau ich in diesen Sprachen habe. Und ehrlich gesagt, ist mir das auch völlig egal. Und soll ich euch sagen, wem das auch egal ist? Den Italienern, Spaniern und Franzosen, mit denen ich mit unterhalte. Denn die freuen sich einfach nur darüber, dass ich mit ihnen in ihrer Muttersprache sprechen kann. Und das Gleiche gilt natürlich auch für die Deutschen. Keinen interessiert, welches Sprachniveau ihr habt, wenn ihr euch auf Deutsch mit jemandem verständigen könnt. Um eine Fremdsprache zu sprechen, sollte man in erster Linie darauf achten, seine sprachlichen und auditiven Fähigkeiten zu verbessern. Also darauf, wirklich alles verstehen und sagen zu können und nicht darauf, ein möglichst hohes Niveau zu erreichen. Das Sprachniveau ist trügerisch Ein hohes Sprachniveau bzw. offiziell anerkannte Sprachzertifikate erhält man eben nur durch Prüfungen. Also, ihr lernt für eine Prüfung. Ihr lernt Grammatik, ihr lernt Vokabeln und vielleicht ein bisschen Hörverstehen, vielleicht ein bisschen Aussprache. Und dann macht ihr die Prüfung und natürlich besteht ihr. Aber was dann? Ihr haltet ein Zertifikat in den Händen und habt offiziell das Level B1, beispielsweise. Aber dieses Zertifikat sagt nur ganz wenig über eure Fähigkeit aus, auf Deutsch kommunizieren zu können. Ich habe Leute erlebt, die ein hohes Sprachniveau hatten und kaum einen Satz auf Deutsch sagen konnten. Und andersherum aber auch Leute, die ein niedriges Sprachniveau hatten, aber viel besser sprechen und mehr verstehen konnten, als ich gedacht hätte. Diese Level, B1, A1, C1 usw., sind total irreführend und in manchen Fällen sehr trügerisch. Das bedeutet, dass sie über die Wahrheit hinwegtäuschen, also dass sie nicht die tatsächlichen Fähigkeiten des Sprachenlerners widerspiegeln. Wann man Sprachzertifikate braucht Natürlich weiß ich, dass viele Arbeitgeber ein offizielles Sprachniveau fordern. Auch bei der Einreise nach Deutschland muss man unter bestimmten Umständen seine Deutschkenntnisse durch ein Sprachzertifikat nachweisen. Was ich euch mit dieser Folge nur mit auf den Weg geben will, ist, dass ihr nicht versucht, ein möglichst hohes Level zu erreichen, wenn ihr es eigentlich gar nicht braucht. Für eure Anerkennung der höheren Level sind zum Beispiel Grammatikkenntnisse erforderlich, die euch beim Sprechen überhaupt nicht weiterbringen. Ihr lernt also Grammatik, besteht die Prüfung und habt das nächste Level erreicht. Aber Deutsch sprechen könnt ihr nicht ein Stück besser. Also konzentriert euch lieber auf das, was euch wirklich hilft, die Sprache fließend zu sprechen! Nutzt eure Zeit sinnvoll! Und lasst euch weder von Sprachniveaus einschüchtern noch beeindrucken! Denn letztlich geht es nur um das Sprechen, das Kommunizieren. Sprachniveaus können als kleine Orientierung dienen. Aber nicht mehr!
Lerne die deutsche Grammatik automatisch!

Kein Grammatiklernen mehr! Das ist möglich. Denn mit der richtigen Methode speichert ihr die deutsche Grammatik automatisch. Folgt ihr mir schon länger? Dann wisst ihr auch, dass ich beim Sprachenlernen von einer bestimmten Methode am meisten überzeugt bin. Nämlich vom Natural Approach of Language Learning. Die Natürliche Methode des Sprachenlernens. Die Theorie stammt von Dr. Stephen Krashen, einem amerikanischen Sprachwissenschaftler. Eine seiner Hauptaussagen: Der Erwerb von Grammatik erfolgt nicht durch das Lernen von Grammatik, sondern intuitiv beim Sprachgebrauch. Das ist die Acquisition Hypothesis. Also, was heißt das jetzt konkret? Es bedeutet, wir müssen keine Grammatik lernen, damit wir die Regeln und die Struktur einer Sprache verstehen. Denn wir begreifen die Funktionsweise der Grammatik durch das regelmäßige Benutzen der Sprache automatisch. Soweit die Grundlage. In der Schule wurde uns jahrelang etwas anderes erzählt. Wir mussten die Grammatik auswendig lernen. Und deshalb verbinden viele Leute das Sprachenlernen mit Langeweile und mit Stress. Denn wenn man versucht, zum Beispiel die deutsche Grammatik auswendig zu lernen, dann verzweifelt man schnell. Denn die deutsche Grammatik ist sehr komplex und umfangreich. Aber die meisten Sprachenlerner wollen doch eigentlich nur fließend sprechen und sich mit Muttersprachlern unterhalten. Also ist das Lernen von Grammatik völlig überflüssig! Das Gute ist: Wenn man die Natürliche Methode von Stephen Krashen richtig anwendet, absorbiert man die Sprache automatisch. Man absorbiert die neuen Wörter und Redewendungen, ihren Klang und die richtige Aussprache – und auch die Grammatik! Es funktioniert auf jeden Fall! Ich habe Spanisch, Italienisch und Französisch auf diese Weise gelernt. Ich beherrsche auch die Grammatik. Aber ich habe sie nie auswendig gelernt! Durch den regelmäßigen Input, ständiges aktives Hören deutscher Sprecher, deutscher Dialoge, absorbiert ihr unterbewusst die Worte und die Sprachregeln. Und zwar in einer natürlichen Reihenfolge. Das besagt die Natural Order Hypothesis von Stephen Krashen. Diese beinhaltet die zentrale Aussage, dass wir durch den ständigen Sprachgebrauch, also vor allem durch das Hören, erst die leichtere Grammatik aufnehmen und später die schwierigere. Also, wenn ihr z.B. in den ersten drei Monaten die deutsche Sprache hört, hört, hört, dann werdet ihr sicherlich verstanden haben, wie der Infinitiv funktioniert, welche Artikel es gibt und wie man Sätze im Präsenz bildet. Nach einem halben Jahr könnt ihr ohne Probleme die Adjektivendungen bilden und das Futur und das Perfekt benutzen. Und nach einem Jahr seid ihr dann sicher im Gebrauch des Konjunktiv. Das sind natürlich nur willkürliche Zeitangaben. Aber wichtig ist für euch, diesen Prozess zu verstehen. Ihr eignet euch die Grammatik automatisch an, wenn ihr auf die richtige Weise, mit dem richtige Material Deutsch lernt!
Deutsche Umgangssprache – Kann man sie lernen?

Ihr kennt das bestimmt: Ihr hört ein Gespräch zwischen Deutschen und versteht kaum ein Wort. Dabei lernt ihr doch schon seit Jahren Deutsch. Es könnte daran liegen, dass die Leute sehr viel Umgangssprache benutzen. Also macht euch keine Sorgen, denn es ist völlig normal, wenn man das nicht sofort versteht. Die Umgangssprache ist in jeder Sprache sehr komplex. Ich lerne seit vielen Jahren verschiedene Sprachen. Aber auch ich stehe immer wieder vor dem Problem, dass ich verschiedene Wörter oder Redensarten nicht kenne. Zum Beispiel, wenn ich eine spanische Serie gucke oder einen italienischen Roman lese. Und ich weiß, es kann sehr frustrierend sein, nichts zu verstehen oder jedes zweite Wort nachschlagen zu müssen. Aber was ist überhaupt Umgangssprache? Umgangssprache ist die Sprache, die im täglichen Umgang mit anderen Menschen verwendet wird. Umgangangssprache ist authentisch, bunt und wechselhaft. Es ist die Sprache, die nicht der Standardsprache entspricht, die aber weitgehend akzeptiert ist und meistens auch überregional, das heißt, nicht nur in einer Region, gesprochen wird. Andere Wörter für Umgangssprache sind Alltagssprache, Slang oder auch Jargon. Jeder von euch nutzt täglich Umgangssprache in der eigenen Muttersprache. Meistens, wenn ihr unter Freunden seid oder in Familie. Auf der Arbeit im Gespräch mit dem Chef nutzt man zum Beispiel eher die Standardsprache. Die deutsche Standardsprache ist das, was ihr wahrscheinlich bisher überwiegend gelernt habt. Die Sprache, die in der Schule unterrichtet wird. Viele verschiedene Einflüsse Der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist, dass die Standardsprache meistens gleich bleibt und sich auch nach vielen Jahrzehnten kaum verändert. Die Umgangssprache hingegen entwickelt sich ständig weiter. Sie ist immer abhängig von verschiedenen Einflüssen auf die Sprache, zum Beispiel von den gesellschaftlichen Entwicklungen oder von subkulturellen Erscheinungen. Zum Beispiel kann Musik einen sehr großen Einfluss auf die Umgangssprache haben. Oder andere Dinge wie die Herkunft und das Alter einer Person oder die Sprache in den sozialen Medien. Es gibt etliche Einflussfaktoren. Das heißt, ein 15-Jähriger aus Hamburg benutzt ganz andere Wörter als ein 60-jähriger aus einem Dorf in Süddeutschland. Und das ist der Grund, warum es so schwierig ist, die Umgangssprache zu beherrschen. Wenn man nicht in dem Land lebt und alles mitbekommt, was dort passiert, ist es nahezu unmöglich, jeden Ausdruck zu kennen. Ihr könnt die Umgangssprache nicht lernen! Versucht es am besten gar nicht erst! Aber ihr könnt euer Verständnis für die Umgangssprache deutlich verbessern und lernen, sie beim Sprechen zu benutzen, wenn ihr das richtige Material zum Deutschlernen habt. Und wenn ihr nicht versucht, die deutsche Sprache zu lernen, sondern Deutsch mit der Natürlichen Methode zu absorbieren. Umgangssprache verstehen – mit dem richtigen Lernmaterial Wenn ihr Umgangssprache verstehen und benutzen wollt, sucht euch Lernmaterial mit Umgangssprache! Das können Serien auf Netflix sein oder ein deutscher Roman mit einer Geschichte, die viele umgangssprachliche Dialoge enthält. Auch bei Youtube gibt es ein paar Möglichkeiten, um Umgangssprache auf Deutsch zu hören. Ich mache auf meinem Youtube-Kanal regelmäßig Dialoge in authentischem, umgangssprachlichem Deutsch. Und ich biete auf meiner Website auch Kurse an, die sehr viel Umgangssprache beinhalten. Wenn ihr dieses Material habt, hört es euch so oft an, bis ihr die einzelnen Wörter und Redewendungen eingespeichert habt. Sprecht sie laut aus! Schreibt sie in ein kleines Buch und schaut sie euch immer wieder an! So behaltet ihr sie im Kopf. Der Schlüssel ist die regelmäßige Wiederholung!
Fließend Deutsch sprechen – Was heißt das?

Wollt ihr fließend Deutsch sprechen? Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wann ihr zufrieden mit eurem Deutsch-Niveau wärt? Wie gut wollt ihr die deutsche Sprache beherrschen? Wann seid ihr Ziel? Die meisten Sprachenlerner würden auf diese Frage wohl gleich antworten: „Bis ich die Sprache fließend sprechen kann.“ Das Ziel habe ich auch, wenn ich eine Fremdsprache lerne. In English, Italienisch und Spanisch habe ich das schon geschafft. In Französisch werde ich es sicher in den nächsten ein bis zwei Jahren auch schaffen. Aber was bedeutet eigentlich, eine Sprache fließend zu sprechen? Bevor man sich dieses Ziel setzt, sollte man die Antwort auf diese Frage kennen. Sonst riskiert man nämlich, sein Ziel nie zu erreichen, weil man völlig falsche Vorstellungen davon hat. Was heißt „fließend“? Das Wort fließend sagt eigentlich schon alles. Wenn wir eine Sprache fließend beherrschen, dann sind wir in der Lage, ohne Unterbrechungen und längere Pausen in dieser Sprache zu reden. Die Sprache „fließt“ wie ein Fluss. Und das Sprechtempo ist annähernd so schnell wie bei einem Muttersprachler. Soweit, so gut! Allerdings gibt es bei vielen Deutschlernern den Irrglauben (falsche Vorstellung), dass „fließend Deutsch sprechen“ auch fehlerfrei bedeutet. Das ist falsch! Und auch euer Sprachniveau ist dabei unwichtig! Beim Sprechen einer fremden Sprache geht es nicht darum, keine Fehler zu machen. Es ist auch kaum möglich, völlig ohne Fehler zu sprechen, wenn man die Sprache erst seit einigen Jahren lernt. Außerdem: Viele Muttersprachler machen ebenfalls viele „Fehler“, wenn sie in ihrer eigenen Sprache sprechen. Sprechen sie deshalb nicht fließend? Doch, natürlich! Es geht nicht darum, Fachbegriffe zu kennen oder jede Redewendung richtig zu benutzen. Auch wenn man die falsche Zeitform verwendet, ist das kein Problem. Natürlich sollte das, was man sagt, Sinn ergeben. Aber solange man ohne Probleme und langes Nachdenken in der Lage ist, Worte zu finden, um sich auszudrücken, ist man auch in der Lage, fließend zu sprechen. Fehler sind relativ! Was falsch ist und was nicht, lässt sich ohenhin nur mit den Grammatik-Regeln der jeweiligen Sprache bemessen. Und diese Regeln haben wir selbst aufgestellt. Also sind Fehler ohnehin relativ! Und trotzdem ist das, was die meisten Sprachenlerner davon abhält fließend Deutsch zu sprechen, die Angst, gegen Grammatik-Regeln zu verstoßen. Das heißt, die falsche Zeitform oder den falschen Artikel zu benutzen. Oder die Übersetzung bestimmter Wörter nicht zu kennen. Das zweite Problem lässt sich leicht lösen: Wenn ihr ein Wort nicht wisst, umschreibt es! Sucht nach anderen Wörtern, um zu sagen, was ihr wollt. Das macht ihr in eurer Muttersprache doch auch manchmal. Weg mit der Grammatik! Zum ersten Problem kann ich nur eins sagen: Entfernt die Grammatik aus euren Köpfen! So merkwürdig das klingt, es wird euch helfen, fließend zu sprechen. Sobald ihr nicht mehr ständig über die grammatikalisch richtige Formulierung nachdenkt, werden die Wörter fließen. Macht euch eins bewusst: Solange ihr nicht Dolmetscher in den Vereinten Nationen (UN) seid, interessiert kaum jemanden, ob ihr ein paar Grammatikfehler macht oder nicht. Ich weiß, dieser Prozess ist schwer. Aber es lohnt sich, damit zu beginnen. Denn das wird euch letztlich dabei helfen, fließend Deutsch zu sprechen! Und wenn ihr weiterhin die Natürliche Methode anwendet, wird sich eure Grammatik ohenhin automatisch verbessern. Habt Vertrauen!
Entwickle deine Lern-Routine!

Wenn du dich jeden Tag mit Deutsch beschäftigst, auch wenn es nur 15 Minuten sind, dann wird sich dein Gehirn an die Sprache gewöhnen. Folglich werden die deutschen Worte und Laute zunehmend zu einem Bestandteil deines Lebens. Die Sprache wird dir von Tag zu Tag weniger fremd sein. Es wird dir immer leichter fallen, die Worte in deinen Sprachgebrauch zu integrieren, Deutsch zu verstehen und Gedanken auf Deutsch zu formulieren. Es ist wie mit allen Dingen im Leben: Wenn du sie jeden Tag machst, wirst du zum Experten auf diesem Gebiet. Die besondere Bedeutung der Regelmäßigkeit beim Spracherwerb habe ich bereits in einem früheren Beitrag hervorgehoben. Es mag für dich eine große Umstellung sein, dich jeden Tag hinzusetzen und Deutsche Audios zu hören oder deutsche Texte zu lesen. Das kann ich total verstehen. Auch ich habe eine Zeit gebraucht, bis ich mich an das tägliche Sprachenlernen gewöhnt hatte. Aber lass dir gesagt sein: Wenn du die richtige Routine einmal verinnerlicht hast, wird es dir leicht fallen, täglich zu lernen. Gewohnheiten erschaffen Letztlich geht es darum, Gewohnheiten in deinem Leben zu installieren. Lege also am besten eine Zeit am Tag fest, zu der du auf jeden Fall die Möglichkeit hast, dich der deutschen Sprache zu widmen. Auf diese Weise wirst du dich jeden Tag zur selben Zeit an deinem Arbeitsplatz einfinden und Deutsch lernen. Wichtig ist, dass du für dich selbst beschließt, in dieser Zeit NICHTS ANDERES zu machen als das, was du dir vorgenommen hast: Deutsch lernen. Wenn du das erst einmal geschafft hast, wirst du nach einer Weile nicht mehr hinterfragen, was du tust. Es wird für dich völlig normal sein, deutschsprachige Audios zu hören und Texte zu lesen. Genauso normal wie morgens aufzustehen und Zähne zu putzen oder Frühstück zu essen. Das Deutschlernen wird eine Routine für dich werden. Das Gute und Machtvolle an einer Routine ist, dass sie quasi automatisch abläuft. Du musst dich nicht mehr zwingen Deutsch zu lernen, weil es für dich völlig normal geworden ist und zu deinem Alltag dazugehört. Wenn du hingegen jeden Tag spontan entscheidest, ob und wie und wann du lernst, wirst du Schwierigkeiten haben, lange durchzuhalten. Routinen fürs ganze Leben Mein Tipp: Verbinde deine Deutsch-Routine mit einer anderen Routine deines Tages. Warum nicht direkt nach dem Zähneputzen am Morgen? Kein Scherz! So ist jeder Morgen bei dir gleich: Du stehst auf, trinkst ein Glas Wasser, putzt Zähne – und lernst Deutsch. Dir fehlt morgens die Zeit? Dann stell deinen Wecker doch einfach eine Stunde früher als normalerweise, um ausreichend Zeit für deine sprachliche Entwicklung zu haben. Und du wirst sehen: Am frühen Morgen schon so produktiv zu sein, wird deinen Tag enorm bereichern. Der amerikanische Autor Hal Elrod hat zum Thema Morgen-Routine ein interessantes Buch geschrieben (https://www.miraclemorning.com/), das ich dir sehr empfehlen kann. Routinen eignen sich im Übrigen nicht nur fürs Sprachenlernen. Sie lassen sich auf alle Bereiche des Lebens übertragen. Probiere es aus und du wirst schnell feststellen, dass eine tägliche Routine deine Produktivität enorm steigern wird, sodass du letztlich in der Lage bist, alles zu erreichen, was du willst. Um dir ein Beispiel zu geben, wie es funktionieren kann, habe ich dir hier meine Tages-Routine aufgelistet. Natürlich musst du es nicht genauso machen wie ich. Finde deinen eigenen Rhythmus, je nachdem, was deine Ziele sind und was dir gut tut. Probiere dich aus, lerne Neues und entwickle dich weiter! Meine Alltags-Routine So ähnlich sieht für mich ein typischer Wochentag aus. Am Wochenende stehe ich selten vor 7 Uhr auf und gönne mir deutlich mehr Freizeit. Trotzdem finde ich noch immer Zeit für meine Sprachen. 06 Uhr morgens – Aufstehen 06.15 – 07 Uhr – Yoga & Meditation 07 – 07.30 Uhr – Lesen (Weiterbildung) 07.30 – 08.30 Uhr – Sprach-Routine 08.30 – 09.30 Uhr – Frühstück und Entspannung 09.30 – 14 Uhr – Arbeit & Projekte 14 – 15 Uhr – Mittag & Entspannung 15 – 18 Uhr – Arbeit & Projekte 18 – 19 Uhr – Sport&Fitness 19 – 20 Uhr – Sprach-Routine Ab 20 Uhr – Freizeit
Der natürliche Ansatz in der Praxis

Wie ich schon erwähnt habe, brauchst du zuerst ein paar Materialien, um mit dem Lernen beginnen zu können. Es gibt nicht nur die eine Variante, mit der du den Natürlichen Ansatz in die Praxis umsetzen kannst. Du kannst ganz individuell für dich entscheiden, in welcher Reihenfolge du vorgehst. Wie lange du pro Tag lernst, bleibt ebenfalls dir überlassen. Für den Anfang empfehle ich dir, dich an meiner Lern-Routine zu orientieren. Dazu brauchst du zunächst Folgendes: • Einen Laptop, ein Tablet oder ein Smartphone. • Eine Bluetooth-Box, Lautsprecher oder Kopfhörer. • Eine Audio-Datei auf Deutsch mit interessantem, verständlichen Inhalt. (Du solltest mindestens 70 Prozent und höchsten 90 Prozent des Gesagten verstehen können) • Das Transkript zu dieser Datei, also der Text zum Audio auf Deutsch. • Geeignetes, interessantes und lehrreiches Material zum Deutsch lernen findest du hier. • Einen Zettel und einen Stift für Notizen und Vokabeln. • Einen ruhigen Ort, an dem du dich konzentrieren kannst. Sobald du alles zusammen hast, kann es losgehen! Ich empfehle dir, dich jeden Tag wenigstens eine halbe Stunde dem Spracherwerb zu widmen. Ich lerne derzeit drei Sprachen für täglich etwa zwei Stunden. Aber das ist schon ziemlich viel. Ich empfehle dir, dich langsam zu steigern. Wenn du mit 30 Minuten beginnst, kannst du später immer noch mehr machen. Und wenn nicht, auch kein Problem. 30 Minuten pro Tag sind eine gute Grundlage. Hauptsache, du machst es regelmäßig! Das heißt, zumindest fünf Tage pro Woche. Je mehr, desto schneller geht es. Aber Achtung: Es bringt gar nichts, sich einen Tag in der Woche fünf oder sechs Stunden zu quälen und den Rest der Woche zu entspannen. Erst der tägliche Kontakt mit der Sprache bringt dich zum Erfolg, weil sich dein Gehirn auf diese Weise viel besser mit dem Deutschen anfreunden kann. Wenn du nur wenig Zeit zur Verfügung hast, schau mal hier vorbei. In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du deine Zeit optimal planen kannst und eine Routine zum Deutschlernen entwickelst. Meine Empfehlung für dich Den größten Teil der Zeit, die ich für meinen Fremdsprachen-Erwerb aufwende, höre ich Audio-Dateien und lese nebenbei den Text in der jeweiligen Sprache. Wenn der Text völlig neu für mich ist, höre ich einmal das komplette Audio. Dies sollte nicht zu lang sein, damit du es oft wiederholen kannst. Nach meiner Erfahrung sind längere Dateien oft überfordernd, während man kürzere Inhalte besser aufnehmen kann. Ideal finde ich eine Länge von 3 bis 6 Minuten. Wenn ich das Audio einmal gehört und genug verstanden habe (mindestens etwa 60 bis 70 Prozent), dann lese ich den dazugehörigen Text und kläre für mich alle unbekannten Wörter. Wichtig beim Lesen: Wenn du auf ein Wort stößt, das du nicht kennst, lies trotzdem den Satz zu Ende und versuche, den Kontext zu verstehen. Erst dann suche das Wort in einem Übersetzer (Ich empfehle die Übersetzungen von PONS). Auf diese Weise versucht dein Gehirn, die Bedeutung des Wortes aus dem Kontext zu erschließen und kann es besser abspeichern, wenn du das Wort schließlich nachschlägst. Stück für Stück neue Wörter lernen Ich notiere alle unbekannten Wörter und Wendungen auf einem Zettel, um sie sofort abrufen zu können, wenn ich sie brauche. Wenn ich den Text vollständig gelesen und alle unbekannten Wörter verstanden habe, beginne ich wieder, das Audio zu hören. Ich starte die Audio-Datei wieder von vorn. Diesmal lese ich den Text mit. Ein, zwei, drei Mal oder mehr. Je öfter, desto besser. Wiederholungen sind ein elementarer Bestandteil des Natürlichen Ansatzes, denn unser Gehirn prägt sich die Sprache so besser ein. Auf diese Weise verfestigen sich die Vokabeln Stück für Stück. Sobald ich das Gefühl habe, alles bestens zu verstehen, höre ich mir das Audio an, ohne mitzulesen und konzentriere mich ganz auf Aussprache und Inhalt. Dabei kann es hilfreich sein, die Augen zu schließen, um den Geist noch besser auf das Gesagte zu fokussieren. Im Wesentlichen war es das. Natürlich habe ich noch zahlreiche weitere Tipps für dich, die du in weiteren Blogbeiträgen nachlesen kannst.