#81 – Musik zum Deutsch lernen – mit Robin von „Auf Deutsch gesagt“

Hörst du gerne Musik, dann ist diese Folge von Deutsches Geplapper genau das Richtige für dich, denn in dieser Episode geht es um die deutsche Musikszene. Und genauer gesagt geht’s um verschiedene Bands, verschiedene Interpreten und verschiedene Songs dieser Interpreten, die mein heutiger Podcastgast Robin von Auf Deutsch Gesagt und ich gemeinsam analysieren und interpretieren werden. Jeder von uns stellt ein paar seiner Lieblingsinterpreten, seiner Lieblingssänger und Bands vor und wir schauen gemeinsam auf einige Textzeilen, die, da bin ich mir ganz sicher, auch dir helfen werden, das ein oder andere neue Wort zu lernen. Eine ganz interessante Folge und auf jeden Fall etwas für dich, wenn du gerne Musik hörst. Also viel Spaß bei dieser Folge. 

Flemming:
Ja, moin liebe Deutschlernerinnen, moin lieber Deutschlerner. Schön, dass du wieder eingeschaltet hast bei Deutsches Geplapper. Und ich habe mich heute wieder mit einem Gast getroffen, der hier im Podcast schon einige Male zu Gast war und du wirst ihn mit ziemlicher Sicherheit kennen, denn er hat nämlich auch einen eigenen Podcast, nämlich Robin von Auf Deutsch Gesagt. Moin, Robin. 

Robin:
Moin, Flemming. Vielen Dank für die Einladung. 

Flemming:
Ja, sehr gerne. Ich freue mich, dass du wieder dabei bist. Ich glaube, die letzte Folge von uns beiden ist so ungefähr ein Jahr her, mehr oder weniger. Und ja, umso mehr freut es mich, wenn es dann immer wieder klappt zwischen uns und wir da schöne Themen finden. Und wir haben ja tatsächlich ein richtig, richtig gutes Thema gefunden, was wir in deinem Podcast auch schon gestartet haben, nämlich: wir sind so ein bisschen quer durch die deutsche Musikszene gegangen und haben so ein paar Bands vorgestellt, inklusive Textpassagen, die wir gut finden. Genau, und heute machen wir quasi mit Teil zwei weiter. 

Robin:
Genau, so sieht’s aus. Ja. Soll ich mal anfangen? 

Flemming:
Ich würde sagen, wir verlieren keine Zeit, Robin, starte mal. 

Robin:
Ja, also in der vorherigen Episode auf meinem Kanal ging es ja eher so um die älteren Herren und Damen, würde ich sagen, auch musikalisch eher so um Rock, Pop, also so etwas klassischere Sachen. Ich habe jetzt einen eher jüngeren Künstler dabei, und zwar Kontra K, wobei ganz so jung ist er auch nicht mehr, aber im Verhältnis zu den Toten Hosen und den Ärzten auf jeden Fall. Und Kontra K ist ein Hip Hopper, der sich sozusagen ein Image erstellt hat als Junge von der Straße, der jetzt erfolgreich ist und er ist auch Kickboxer und zeichnet sich so durch seine Tattoos und durch seinen gestählten Oberkörper aus. Also man sieht schon, was er in seinen Texten transportiert, ist auch irgendwie real. Und das Gute bei ihm ist, finde ich, im Unterschied zu vielen anderen Hip Hoppern, die so Straßenrap machen, hat er so vernünftige Werte, die er vermittelt. Und das finde ich gut. Also er hat so diesen „Junge-von-der-Straße“-Stil, aber hat gute Texte. Und ein Text, den ich rausgesucht habe, ist von 2015: „Erfolg ist kein Glück“. Ich glaube, das ist auch so sein größter Hit und ich höre die Musik gerne im Fitnessstudio beim Pumpen. 

Flemming:
Ich wollte es gerade sagen. Ich glaube, ich könnte dir jetzt keinen anderen Song von Kontra K sagen.  Ich glaub ich kenne ein paar so aber ich kenn jetzt keinen Titel. Das ist der einzige Song, den ich vom Namen her kenne und ich höre ihn auch nur da. Also im Fitnessstudio beziehungsweise beim Sport ist es einfach genau das Richtige und hilft auf jeden Fall. 

Robin:
Ja, so klischeehaft, also ich kann ja mal den Text vorlesen: „Erfolg ist kein Glück, sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen. Das Leben zahlt alles mal zurück. Es kommt nur ganz darauf an, was du bist, Schatten oder Licht.“ Und das ist eigentlich schon fast platt irgendwie. Einerseits total platt, andererseits pusht es einen dann, wenn man das so hört und du denkst, ich kann nicht mehr, aber jetzt, komm, ich mache es, Erfolg ist kein Glück, ich halte durch und am Ende zahlt sich alles aus. Und das ist im Prinzip auch seine Message. Er kommt von ganz unten, hat sich hochgekämpft, muss auch sagen, er arbeitet viel, also wenn man sich anguckt, wie viele Alben er schon veröffentlicht hat, die letzten zehn Jahre hat er, glaube ich, jedes Jahr ein Album rausgehauen und das ist natürlich auch viel Arbeit. Und er tourt viel und auch live bringt er seine Performance, also auch ihn habe ich schon live gesehen auf dem Hurricane Festival und er spielt da auch mit Liveband und so und das macht schon, hat alles Hand und Fuß, was er macht und das macht was her. 

Flemming:
Ja, also ich finde auch, weil du sagst „platt“ oder „ist schon eher platt“ und so, ich finde, Musik muss nicht immer den Anspruch haben, sonst was für eine philosophische Botschaft zu übermitteln oder so. Also es ist ja genau das, was du gerade auch dargelegt hast manchmal, einfach, es ist manchmal einfach wirklich dieses Pushen, dieses Herauskitzeln der letzten Energie, wenn du Sport machst oder manchmal einfach, dich auf irgendeine Art und Weise glücklich zu stimmen und da müssen das jetzt keine weisen Worte sein. Das, was er sagt, ist klar formuliert, auch wenn’s, ja, wie sagt man, schon fast so eine Binsenweisheit ist, ja, also etwas sehr, sehr offensichtliches, was jetzt nicht allzu viel Nachdenken erfordert, auf der anderen Seite ist es genau das, was man in manchen Momenten hören muss, ja, um dran zu bleiben, egal ob es beim Sport ist oder in anderen Dingen, also es sind nicht nur immer Weisheiten, die einen vorantreiben, sondern manchmal ganz, ganz, ganz, ganz einfache und deutlich formulierte Wahrheiten, ne? 

Robin:
Genau, ja. Wie sieht’s bei dir aus? 

Flemming:
Ja, wir bleiben mal beim Thema Hip-Hop, ja, und hier kannst du jetzt mal entscheiden, ob wir jetzt eher uns im philosophischen oder im platten Bereich bewegen. Wir gehen jetzt nämlich rüber zu meiner Lieblings-Hip-Hop-Band, ja, nämlich zu K.I.Z. So, erst mal die Frage, wie stehst du zu K.I.Z.? Es ist eine sehr, sehr streitbare Hip-Hop-Band in Rostock. In Rostock, in Deutschland. 

Robin:
Ja, ja, richtig. K.I.Z. habe ich auch schon live gesehen, sogar schon zweimal, also das sollte es dir vielleicht beantworten. Ich finde sie gut, auch wenn sie richtig ans Limit gehen. Also es ist eine streitbare Band auf jeden Fall, die ich jetzt nicht unbedingt meinen Großeltern vorspielen würde, aber ja, die bringen halt Sachen schon sehr gut auf den Punkt, sind sehr ironisch und auch wortgewandt. Und das finde ich, das sind so Kriterien, die guten Hip-Hop ausmachen. 

Flemming:
Ja, genau. Also sie sind unheimlich wortgewandt, das schätze ich auch an der Musik. Es gibt in Deutschland, glaube ich, nicht viele, die lyrisch einfach noch mehr auf dem Kasten haben als diese Jungs. Also „etwas auf dem Kasten haben“, einfach, ja, fähig sein, etwas wirklich gut zu machen. Und es sind wirklich Texte, bei denen man sehr, sehr oft lachen kann, ne, auch ein paar, wo man wirklich nachdenken kann. Aber wie du sagst, sie sind ironisch, eigentlich schon eher zynisch, ne, also sie, sie, sie provozieren sehr gerne. Und sie gehen ans Limit, finde ich gut, weil sie wissen ganz genau, was ihre Texte bei den Leuten auslösen. Ja, sie haben auch vor kurzem so einen Song zum Oktoberfest herausgebracht. 

Robin:
Ja. 

Flemming:
Und die ganzen Leute in Bayern, die mochten diesen Song überhaupt nicht. Die haben sich sehr, sehr angegriffen gefühlt. Aber das ist wiederum genau das, was dann K.I.Z. ja auch erreichen will. Ja, zur Diskussion oder für Diskussionen sorgen und Menschen provozieren und dadurch eben auch so ein bisschen zum Nachdenken anregen, würde ich mal sagen. 

Robin:
Ja, ich finde auch bei dem Oktoberfest-Song haben sie es total auf den Punkt getroffen. Also genau das, was da passiert, einfach mal, ich finde sogar sehr sachlich beschrieben. 

Flemming:
Ja, sachlich für ihre Verhältnisse, würde ich sagen. 

Robin:
Ja, also ich bin auch kein Fan vom Oktoberfest, wobei ich auch sagen muss, ich muss zugeben, ich war noch nie da. Aber grundsätzlich diese Volksfeste, wo es einfach nur ums Bier trinken geht, aus meiner Perspektive und wo am Ende alle, ja, alle Grenzen verschwimmen, ist es irgendwie schwierig, das von außen gut zu finden. Aber das sehen, klar, in Bayern sehen sie es anders, weil das die Tradition ist. Und ich will denen ihr Fest auch nicht schlecht reden. 

Flemming:
Genau. Also ja, Leute, hört euch diesen Song auf jeden Fall selbst an. Der ist ein bisschen zu krass, als dass ich ihn jetzt hier im Podcast zitieren würde, genau wie einige andere Songs. Ich habe mich jetzt für einen entschieden, der ein bisschen gemäßigter ist, ja, und alles andere könnt ihr euch dann selbst anhören. Und zwar, der Song heißt „Boom, Boom, Boom“, ganz einfach. Und die Line, die ich vorlese, von Maxim K.I.Z. tatsächlich, einem der drei, den ich tatsächlich auch am besten finde, da hat ja, glaube ich, jeder irgendwie bei K.I.Z. so seinen Favoriten, lautet: „Meine Vorfahren haben Wildschweine gejagt. Heute lebe ich mit Barbaren, die tun, was die Bild-Zeitung ihnen sagt. Ihr Party-Patrioten seid nur weniger konsequent als diese Hakenkreuz-Idioten.“ Und der Refrain lautet dann nachher: „Boom, Boom, Boom, ich bringe euch alle um, bringe euch alle um, bringe euch alle um.“ Ja, also sehr, sehr einprägsam. Ja, und im Prinzip ist es Kritik an einer Gesellschaftsschicht in Deutschland, die sich auf der einen Seite über alles beschwert, auf der anderen Seite wenig unternimmt, um etwas zu verändern. Und davon gibt es sehr, sehr viele Menschen in Deutschland, meckern, meckern, meckern. Aber was tut man im Endeffekt, damit es besser wird? Gar nichts. Und dann eben auch eine Schicht, die, ich sage mal, schlecht informiert ist oder schlechte Quellen nutzt. Und das zeigt hier eben auch die Aussage mit der Bild-Zeitung. Ich denke, die kennen die meisten von euch, ja, das Boulevardblatt in Deutschland, in dem wirklich sehr viel Hass, Gewalt, Sex und Sensation kommuniziert wird oder veröffentlicht wird und einfach auch viele Falschinformationen drinstehen. Und das ist so die Kritik von K.I.Z. an dieser Art Mensch, die solche Quellen nutzt und damit rausgeht, um sich zu beschweren sozusagen. 

Robin:
Und wenn jetzt jemand Schimpfwörter üben möchte, dann ist K.I.Z. auf jeden Fall die richtige Band dafür.

Flemming:
Es ist sehr viel Umgangssprache, ja. 

Robin:
Und auch oft unter der Gürtellinie. Also das muss man auch sagen. Aber das ist genau das, warum, glaube ich, viele Leute sie gut finden, weil sie so extrem sind in ihrer Wortwahl, dass man es eigentlich nur witzig finden kann. 

Flemming:
Eigentlich schon. Viele würden da aber dann widersprechen. Viele sagen… Ich kenne Leute im engsten Bekanntenkreis, die sagen, „Nee, das kann ich mir nicht anhören“. Entweder man liebt es oder man hasst es. Aber ja, Schimpfwörter kann man üben. Hier die „Hakenkreuz-Idioten“, die ich eben vorgelesen habe, also damit sind natürlich Nazis gemeint. Also das wäre schon so ein kleines Schimpfwort, was man hier lernen kann. 

Robin:
Aber ansonsten noch recht milde von der Wortwahl jetzt im Text. 

Flemming:
Auf jeden Fall. 

Robin:
Hast du bestimmt lange gesucht. 

Flemming:
Ich habe lange gesucht, bis ich eine Zeile hatte, die hier in den Podcast passt, weil sie nicht zu vulgär ist. Ja, aber Leute, hört es euch an. Vielleicht gefällt es euch. Schreibt da gerne auch Kommentare und sagt, wie es euch gefallen hat. So, Robin, du bist der Nächste wieder. 

Robin:
Ja, dann bleiben wir beim Hip-Hop bzw. beim Elektro-Punk. Deichkind habe ich mir rausgesucht. Auch eine Hamburger Hip-Hop-Band, die ziemlich abgedreht ist, kann man sagen. Sie sind bekannt für extreme Bühnenauftritte. Sie beschreiben es selbst wie einen Kindergeburtstag für Erwachsene. Sie verkleiden sich auf der Bühne und machen Dinge kaputt, springen rum. Es ist eigentlich fast wie das Klischee eines Rockstars, nur eben zu elektronischer Musik und mit deutschen Rap-Texten. Und die gibt es auch schon relativ lang. Anfang der 2000er hatten sie so ihre größten Songs mit „Bon Voyage“. Ich glaube, damit sind sie groß geworden. Dann ging es weiter in 2006 mit „Krawall und Remmi Demmi“. Da habe ich auch einen Textausschnitt mitgebracht. Also die haben viele Songs, „Arbeit nervt“, finde ich, ist auch ein guter Titel. Oder „Leider geil“, wo sie aufzählen, was alles Schlimmes in der Welt passiert bzw. sie zählen Dinge auf, die man gut findet, aber die eigentlich schlecht sind für die Welt. Was weiß ich, Autofahren zum Beispiel oder in den Urlaub fliegen. 

Flemming:
Fleisch essen. 

Robin:
Fleisch essen. Das sind so Dinge, die sind leider geil. Also kann jeder selbst entscheiden, aber ziemlich witzig auf jeden Fall. Und aus dem Song „Remmi Demmi“ habe ich jetzt hier mal eine Passage rausgeholt: „Deine Eltern sind auf einem Tennisturnier. Du machst eine Party, wie nett von dir. Impulsive Menschen kennen keine Grenzen. Schmeiß die Möbel aus dem Fenster, wir brauchen Platz zum Dancen“. Und dann geht’s los: „Yippie, Yippie, Yeah, Yippie Yeah, Krawall und Remmi Demmi“. Und ich finde diesen Song… Also der Song stellt die Band einfach grandios dar. Ich glaube, darum geht’s. 

Flemming:
Ja also, würde ich komplett unterstreichen oder zustimmen. Ich weiß, dieser Song lief damals auch in der … Was hast du gesagt, von wann ist der? 

Robin:
Von 2006. 

Flemming:
Ach doch, schon so früh. Aber ich weiß, dass der auch in den Jahren danach lief, als ich so in meiner 9., 10. Klasse oder so, da war der immer noch sehr angesagt und lief auf jeder Party. Das war wirklich einer, der mich so ein Stück in meiner Jugend begleitet hat. 

Robin:
Und auch die Beats sind einfach gut. Das drückt so richtig. Die haben auch einen Song, der heißt „Sonne Musik“. Da haben sie auch so richtig tiefe Bässe. Der lädt einfach ein zum Tanzen. Oder zumindest zum Mitwippen. Das ist jetzt nicht so, die Musik steht im Hintergrund und die Texte sind im Vordergrund. Da ist wirklich beides wichtig und auch beides gleichermaßen extrem, würde ich sagen. 

Flemming:
Ja. Und es ist wirklich so, dass die sehr schnell ins Ohr gehen. Durch die Beats, die du angesprochen hast. Da muss man nicht mal den Text verstehen. Ich weiß nicht, ob die im Ausland bekannt sind. Aber wenn ja, würde es mich nicht wundern. Es sind einfach so Beats, wenn du den Text nicht verstehst, hast du trotzdem Spaß. Und wenn du den Text verstehst, natürlich umso mehr. Deichkind ist übrigens auch eine Band, bei der ich mir immer wieder vornehme, ich habe so 2, 3, 4 Bands, bei denen das so der Fall ist, oder Künstler, bei denen ich mir immer wieder vornehme, „Die findest du eigentlich geil, die musst du öfter hören“. Und ich mache es dann trotzdem nicht. Ich freue mich dann mal wieder, wenn ich einen Song von denen höre. Aber so richtig intensiv bin ich da nie dran geblieben. Aber ja, sie haben das Potenzial dafür auf jeden Fall. 

Robin:
Ja. Sie kommen auch nächstes Jahr wieder auf Tour. Vielleicht können wir ja da zusammen hingehen. 

Flemming:
Ja, genau. 

Robin:
Ich habe noch keine Tickets. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das wieder richtig gut wird. Auch wenn ich die neueren Songs nicht so stark feiere wie die ersten. Aber das ist ja meistens so. 

Flemming:
Oft, ja, stimmt. Gebe ich dir recht.

Robin:
Da haben auch schon mal Produzenten gewechselt usw. Dann merkt man immer, okay, es ist ein bisschen anders als vorher. Und mit Glück wird der Standard gehalten. Meistens, wenn die Künstler etwas älter werden, werden die Lieder auch ruhiger. Und dann ist dieser Partyfaktor weniger da. Aber ich glaube, live holen sie trotzdem noch mal die alten Sachen raus und das ist schon ein richtiger Abriss. 

Flemming:
Ja, auf jeden Fall. Konzert kann ich mir gut vorstellen. Vielleicht kriegen wir das irgendwann mal hin. Und nehmen dann von da eine Podcast-Folge auf, das wäre natürlich der Hit. 

Robin:
Ja.

Flemming:
Gut. Okay, dann mache ich mal weiter mit dem letzten Song. Das geht jetzt in eine ganz, ganz andere Richtung. Nämlich Richtung Indie. Indie würde ich jetzt mal sagen. Nämlich die Band Bukahara. Kennst du die? 

Robin:
Nee, sagt mir gar nichts. 

Flemming:
Okay. Bukahara kannst du dir auf jeden Fall mal anhören. Ist vielleicht eine kleine Empfehlung, wenn du so ein bisschen auf das Genre auch stehst hin und wieder. Gerade im Indie-Bereich gibt es mittlerweile sehr, sehr viel, ziemlich viel Mist muss man auch sagen. Oder was heißt Mist? Das ist natürlich relativ, aber ziemlich viel, was mir nicht gefällt. Aber die gefallen mir. Und mittlerweile sind die auch schon sehr bekannt. Ich habe die allerdings schon vor vielen Jahren tatsächlich hier in meiner Heimatstadt Rostock gesehen, als sie noch wirklich, wirklich klein waren. Und da hatte ich ein ganz kleines Konzert in einem Zirkuszelt mit 300 Leuten oder so. Das war wirklich mega. Mittlerweile füllen die ganze Stadien oder ganze Hallen mit Tausenden von Zuschauern. Also die haben sich sehr krass entwickelt. Und ich hatte eben dieses Privileg, die damals in so einer kleinen, gemütlichen Atmosphäre zu sehen und trotzdem einen unvergesslichen Abend zu haben. Oder gerade deswegen. Sie singen, muss ich dazu sagen, sie singen jetzt nicht nur auf Deutsch. Viele Songs sind auf Englisch. Ich würde sogar sagen, der Großteil, stört aber nicht. Sie haben tatsächlich auch viele Songs auf Arabisch, weil die Zusammensetzung der vier Bandmitglieder sehr multikulturell ist. Sie kommen aus Berlin. Nee, jetzt will ich nichts Falsches sagen. Köln? Berlin? Ich weiß es nicht genau. Hätte ich mich noch mal informieren sollen. Ist auch egal, aber sehr multikulturell. Und das spiegelt sich in den Songs wieder, auch in der Art, wie sie ihre Instrumente kombinieren. Da sind wirklich alle Instrumente mal dabei, die man sich so vorstellen kann. Und das macht wirklich den Charakter dieser Band aus. Und zudem auch noch sehr schöne Texte, wie den folgenden, nämlich: „Stein“ heißt er einfach nur, das Lied. Und es geht so: „Stell dir vor, du wärst ein Stein im Meer und niemand würd’ dich fragen, ob du einsam wärst. Da unten blieb alles, wie es schon immer war. Und was hier oben passiert, wäre dir egal. Das ist alles, was mein Herz noch von mir weiß. Bin ich jetzt auch hier allein?“ Klingt erstmal sehr düster, beziehungsweise ein bisschen deprimierend. Ich muss sagen, momentan, ohne jetzt Rückschlüsse auf meine Stimmung oder meine emotionale Situation zu ziehen, momentan ist das tatsächlich so mein Lieblingssong. Ich finde einfach melodisch passt da alles zusammen, der Text ist wirklich gelungen. Und es geht eben… es ist eben ein Song, der sich darum dreht, dass viele Menschen in bestimmten Phasen ihres Lebens versuchen, so ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Und dass jeder irgendwie manchmal das Gefühl einfach hat, verloren zu sein in dieser Welt, die einen wirklich, wirklich überfordern kann. Mit all den Dingen, die wir jetzt hier auch im Podcast teilweise schon angesprochen haben. Oder in der Folge, die wir für dich oder in deinem Podcast gemacht haben. Also es sind viele Dinge, die einfach sehr überfordernd sein können. Und genau davon handelt der Song. Und ich finde, so deprimierend es teilweise ist, so sehr gibt einem das eben auch wieder Mut und Hoffnung zu sehen, okay, ich bin ja nicht allein. Jedem geht es mal so, jeder durchläuft genau solche schwierigen Phasen. Und genau, deswegen finde ich diesen Song einfach sehr, sehr schön, sehr, sehr gut. 

Robin:
Ich finde oftmals die melancholischen Songs auch am besten, ehrlich gesagt. Also wenn ich so meine Lieblingssongs mir mal alle angucke, dann sind die meisten doch relativ Moll-lastig. Also sehr traurig von der Melodie. Also die können auch mal so richtig ausbrechen, sodass es wirklich richtig rockig wird. Aber die Grundstimmung ist eher traurig. Und ich finde, mir hilft das eher, fröhlich zu sein. Also gerade wenn man selber traurig ist und so einen Song hört, dann hilft das irgendwie. Dann ist es so ein Ventil, das einen wieder auf den richtigen Weg bringt, sozusagen. Und ja, ich weiß nicht, wie es dir da geht. 

Flemming:
Ich würde diesen Bogen mal jetzt so ein bisschen sogar zur Psychologie schlagen. Weil das ist ja etwas, was dann auch von Therapeuten, Ratgebern, Psychologen immer wieder geraten wird. Wenn du dieses Gefühl hast, dann geh auch rein, wenn es gerade passt. Wenn du gerade einen wichtigen Arbeitstermin hast, dann verdräng das Gefühl mal kurz. Aber wenn du dieses Gefühl hast, geh auch rein. Und dafür hilft eben Musik. Bist du fröhlich? Dann sei noch fröhlicher, indem du einen schönen Song, einen lustigen Song hörst. Bist du traurig? Dann geh auch tief rein in die Trauer und hör auch mal einen traurigen Song. Mit Filmen kann das ziemlich ähnlich sein. Aber ich finde mit Musik ist das… Also ich nutze Musik sehr viel, um genau das zu erreichen. Dieses Gefühl, das ich gerade habe, zu fühlen und dadurch löst sich vieles manchmal auch einfach auf. Indem man sich erlaubt, das zu fühlen, was man gerade fühlt. Und das ist dieser Rat, den viele Psychologen dann geben. Geh rein, erlaub dir das zu fühlen, verdräng es nicht. Und dadurch wird es dann eben auch besser. Langfristig gesehen. 

Robin:
Musik macht alles besser. Halten wir das doch fest. 

Flemming:
Das ist ein super Abschluss, ja. Robin, vielen Dank, hat mir Spaß gemacht. Ich glaube, da ist noch ganz viel Potenzial für weitere Songs oder Künstler. Wir haben noch lange nicht alles durch, was in Deutschland so existiert. Und es kommt ja auch immer wieder was Neues dazu. Also vielleicht bleiben wir irgendwann in der Richtung nochmal oder gehen in die Richtung noch mal. 

Robin:
Gerne, gerne. 

Flemming:
Auf jeden Fall vielen Dank, dass du da warst. Und wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt, würde ich sagen. 

Robin:
Das machen wir. Danke dir! 

Flemming:
Sehr schön. Gut, Leute. Danke dir! Und ansonsten, Leute, bleibt immer dran. Helft mir mit Empfehlungen, helft mir mit Likes. Kommentiert gerne bei YouTube. Wenn ihr auch eigene Songs habt, die ihr mögt, deutsche Songs, deutsche Bands, deutsche Künstler. Kommentiert das gerne bei YouTube. Das würde mich auf jeden Fall mal interessieren. Oder was ihr von den Bands haltet, die wir jetzt hier vorgestellt haben. Auch darüber können wir gerne mal sprechen. Und ansonsten noch mal der Hinweis darauf, dass ihr für diese Folge wie auch für alle weiteren Folgen das Material für die Translation Cubed bekommt. Das ist eine sehr, sehr hilfreiche Lernmethode von David von LinguaThor. Darüber hatte ich in den vergangenen Wochen schon gesprochen. Versucht, dieses Material zu nutzen. Das wird euch helfen, euer Hörverstehen zu verbessern und Output zu kreieren. Also nicht mehr so lange nachdenken über das Sprechen, sondern einfach wirklich intuitiv quatschen. Und dafür bekommt ihr das ganze Material und eine Anleitung auf meiner Patreon-Seite. Also schaut da gerne mal rein. Das ist alles in den Shownotes dieser Folge verlinkt. Und das Transkript bekommt ihr natürlich auch, wie immer, auf meiner Website www.naturalfluentgerman.com Dann hoffe ich, ihr seid nächste Woche wieder dabei und ihr habt ein bisschen was mitgenommen. Ich würde vorschlagen, ihr hört jetzt einfach ganz viel Musik und wir sehen uns, hören uns nächste Woche. Macht’s gut! Ciao!

Willst du gleich weiterhören? Hier ein paar Vorschläge:

Hier bekommst du das Material für die Translation³-Methode:
https://www.patreon.com/natural_fluent_german?fan_landing=true&view_as=public

Zu Robin geht’s hier:
https://shows.acast.com/aufdeutschgesagt
https://open.spotify.com/show/036NuzN8VdHMy2i6zfQGUU
https://www.youtube.com/c/AufDeutschgesagt

Interesse am Deutsch-Coaching? Schreib mir jetzt eine Mail an:

flemming@naturalfluentgerman.com 

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