#25 – Sprechen wie ein Deutscher? Lieber nicht! – mit Robin Meinert

Flemming Ja. Moin, liebe Leute. Schön, dass ihr wieder dabei seid, hier bei Deutsches Geplapper. Schön, dass ihr eingeschaltet habt. Ich habe heute wieder einen Gast dabei, und zwar Robin von „Auf Deutsch gesagt“. Mit dem habe ich schon mal eine Folge gemacht. Wenn ihr euch erinnert, da ging es um das deutsche Schulsystem und die Frage, ob es veraltet ist. Wenn ihr sie noch nicht gehört habt, hört sie euch gerne noch mal an. War sehr, sehr interessant. Heute haben wir ein ganz andere, ein ganz anderes Thema. Und zwar, es geht um die Frage, welche Fehler die Deutschen eigentlich machen, wenn sie sprechen. Also Muttersprachler. Ich höre nämlich immer wieder, auch im Coaching und in Gesprächen mit Deutschlernenden den Satz, ich würde gerne sprechen wie Muttersprachler, ich würde gerne sprechen wie ein Deutscher. Also manchmal muss man so ein bisschen vorsichtig sein mit dem, was man sich da wünscht. In manchen Fällen ist das gar nicht so gut, zu sprechen wie ein Deutscher. Deutsche machen nämlich auch sehr viele Fehler. Das kennt ihr vielleicht auch aus eurer eigenen Muttersprache. Einige Fehler sind ja mittlerweile allgemein akzeptiert. Stehen mittlerweile sogar als umgangssprachliche Begriffe im Duden. Andere sind dagegen hochgradig problematisch und klingen einfach nur schrecklich. Und heute, wie gesagt, spreche ich mit Robin von Auf Deutsch gesagt darüber, welche typischen Fehler es gibt, woher sie kommen und wie man eben damit umgehen sollte. Also ich begrüße erst mal meinen Gast Robin. Moin Robin. Robin Moin, moin, na vielen Dank für die Einladung. Flemming Sehr gerne. Wir haben ja eben schon eine Podcastfolge aufgenommen für deinen Podcast Auf Deutsch gesagt und haben so ein kleines interessantes Quiz gemacht. Das war auch richtig cool. Also Leute, wenn ihr da noch mal Interesse habt an so einem kleinen Deutsch-Quiz, an ein paar kniffligen, komplizierten Fragen rund um die deutsche Sprache, dann hört auf jeden Fall da auch mal rein. Und ansonsten Robin, ich habe gesehen, du kommst gerade aus Kanada zurück, oder? Robin Ja, genau, da hatte ich einen langen, schönen Urlaub. Und ja, auch hinsichtlich der Sprache war das ganz interessant, weil man dort natürlich teilweise auch Deutsch spricht, teilweise natürlich Englisch, aber auch Französisch. Und ich bin von Toronto nach Quebec gefahren und auf einmal merkte man dann Oh, hier hat sich die Sprache auf einmal von Englisch zu Französisch gewandelt. Und dann kamen wir mit unserem Englisch natürlich nicht allzu weit, aber sehr interessant, wie ja innerhalb eines Landes die Sprache auf einmal wechselt. Flemming Das ist aber interessant, das mit dem Französischen, Englischen ist natürlich klar, aber dass da auch Deutsch gesprochen wird, war mir jetzt nicht so bewusst. Hast du eine Ahnung, woran das liegt. Robin Ja, viele Deutsche sind, ich denke auch kriegsbedingt geflüchtet und da gibt es wirklich noch so, ja Dörfer, die fast zu 100 Prozent mit mit deutschen Auswanderern bevölkert ist. Und wir sind jetzt nicht direkt irgendwo da gewesen, aber der eine oder andere hat schon noch Deutsch gesprochen. Aber natürlich, im Alltag sprechen die alle entweder Englisch oder Französisch. Flemming Ah, cool. Kanada ist auf jeden Fall auch ein Land, wo ich sehr, sehr gerne mal hin würde. Das ist, glaube ich, von der Landschaft her ziemlich beeindruckend, oder? Robin Auf jeden Fall. Also wer auf Berge, Seen und ganz viel Wald steht, der sollte auf jeden Fall mal hin. Ich sage mal so, in Europa findet man so was eher in der skandinavischen Gegend. Also ich sag mal, Schweden gleicht auf den ersten Blick so ein bisschen Kanada und ist natürlich trotzdem ein ganz anderes Erlebnis, auch kulturell. Alles ist viel größer. Die Autos zum Beispiel sind fast alle SUVs. Also es ist auch sehr amerikanisch das Ganze und das ist als Europäer doch noch mal ein bisschen, ja kein Kulturschock. So würde ich es nicht nennen, weil man ja auch viel von Amerika weiß und gerade auch übers Fernsehen und über Serien. Aber dennoch, wenn man erst mal im Land ist, merkt man so die kleinen, feinen Unterschiede. Flemming Aber du bist gut erholt, hast viel erlebt. Robin Auf jeden Fall. Jetzt geht es wieder los mit den Podcasts. Flemming Also Robin, Robin sein Urlaub war super. Robin Ja, ja! Flemming Wenn ich so was zu dir sage, was kommt dir dann in den Kopf? Robin, sein Urlaub war super. Robin Äh, ja, das klingt erst mal, man muss ja aufpassen, was man sagt, aber es klingt erst mal etwas dümmlich. Sagen wir mal. Also erstens ist es falsch, weil es wäre ja Robins Urlaub. Und ich glaube, es kommt daher, dass in einigen Dialekten so gesprochen wird. Und auch im Plattdeutschen glaube ich, würde das so, wenn man das eins zu eins übersetzen würde, richtig sein. Deswegen glaube ich, dass daher manchmal die die Fehler kommen. Flemming Ja, also so ganz sicher bin ich mir bei dem Beispiel auch nicht. Das heißt wie gesagt, Robins Urlaub war super und nicht Robin sein. Aber man hört das ganz, ganz häufig, gerade auf Dörfern. Mein Heimatdorf ist auch so ein Beispiel dafür. Das ist es tatsächlich so, dass dort oft so gesprochen wird. Ich weiß nicht, ob das mittlerweile schon Einzug in den Duden gefunden hat. Ich hoffe nicht, aber es ist schon genau das Wort. Du hast vorhin so eine ganz treffende Formulierung gewählt, im Vorgespräch. Da stellen sich die Nackenhaare auf. Ja, dass man so wirklich, dass es so richtig schrecklich klingt und man da so ein bisschen, so ein bisschen sich gruselt. Einfach, einfach es sehr, sehr unangenehm ist, sowas zu hören. Aber trotzdem sagen es viele. Wie würdest du denn so dein Deutsch bezeichnen? Sprichst du immer fehlerfreies Deutsch? Du bist Deutschlehrer, du bist Experte auf dem Gebiet. Wie schätzt du dich persönlich da ein? Robin Also nie fehlerfrei. Das weiß ich einfach daher, dass ich mir meine Gespräche ja auch öfter noch mal anhöre, im Nachhinein durch die Podcasts. Und häufig mache ich auch kleinere Fehler, indem ich Satzkonstruktionen, also grammatikalisch manchmal umdrehe, weil

#24 – Fünf Schritte für effektives Deutschlernen

Speaker 1 (01:23) Ja moin, heute bin ich mal wieder alleine, bei Deutsches Geplapper. Fühlt sich ganz komisch an hier so alleine in meinem Studio, nenne ich es mal. Ja und heute wie gesagt, kein Gast dabei, mit dem ich über verschiedene Themen quatschen kann. Ich hoffe, ihr habt euch die letzten beiden Folgen angehört, in denen ich mit David, mit David, Allen Martin von LinguaThor über das Sprachenlernen gesprochen habe. Darüber, wie er es geschafft hat, acht Sprachen zu lernen. Ich fand das wirklich mega mega interessant mit ihm über dieses Thema zu reden. Und ja, heute ihr merkt es. Die Tonqualität ist im Vergleich zu den vergangenen beiden Folgen deutlich besser. Ich habe es geschafft, mein Mikrofon mal wieder anzuschalten. Ich weiß wieder, wie es geht. Also ab jetzt wird’s nur noch besser. Alles gut. Und ja, heute möchte ich mit dir über ein ganz, ganz wichtiges Thema sprechen, nämlich dein System zum Sprachenlernen. Speaker 1 (02:36) Ja, jetzt wirst du vielleicht fragen, welches System? Oder du sagst, okay, ich habe ein System, aber so richtig funktioniert das nicht. Egal wie. Aber genau um dieses Thema soll es heute gehen. Denn ich sag dir ganz ehrlich, du brauchst ein System, wenn du möglichst effizient werden willst. Du kannst auch ohne System lernen, aber das wird eben in der Regel nicht so gut funktionieren. Und ich werde dir gleich ganz genau erklären, was ich damit meine. Ja, und du solltest diese Folge auch bis zum Ende hören, denn am Ende werde ich noch mal eine kleine Ankündigung machen. Bzw. am Ende habe ich so eine kleine Überraschung für dich. Eine Sache, die dir sicherlich auch sehr helfen wird, deinen Sprachlernprozess noch zu optimieren und auch einfach sicherer im Umgang mit der deutschen Sprache zu werden. Das erzähle ich wie gesagt alles am Ende. Ich würde jetzt einfach erst mal mit dem heutigen Thema starten und zwar Sprachen lernen mit System. Was meine ich damit? Speaker 1 (03:35) Ich könnte statt System auch sagen Plan, Struktur, Organisation. Also dieses System bezieht sich einfach auf verschiedene Bereiche. Und diese Bereiche, also die teile ich einfach mal ein in ersten Zeiteinteilung, zweitens Material und Vorbereitung, drittens Übungen und Techniken, viertens Wiederholung und fünftens Feedback und Kontrolle. Wir gehen jetzt einfach jeden Punkt mal Schritt für Schritt durch. Und bevor ich damit anfange, möchte ich dir als allererstes empfehlen: Mach dir einen Plan. Also auf Papier oder digital. Aber wenn du diese Folge durchgehört hast, wenn du alles verstanden hast, dann fang am besten gleich damit an, dir einen richtigen Plan zu entwerfen. Ich also, ich habe es am liebsten, wenn ich das wirklich anfassen und jeden Tag sehen kann, auch ohne dass ich auf meinen Laptop gucke. Das heißt, eine Pinnwand oder ein großes Blatt an der Wand mit einem Plan für das Sprachenlernen. Fürs Deutschlernen in deinem Fall. Also so, dass du immer genau sehen und prüfen kannst, was du schon gemacht hast und was du noch machen musst. Das kann natürlich komplett unterschiedlich bei jedem aussehen, Hauptsache du siehst es jeden Tag. Und du weißt, aha, das habe ich gemacht. Und das kommt noch. Das gibt schon mal viel, viel mehr Struktur, auch viel mehr Motivation, diesen Plan auch durchzusetzen oder umzusetzen. So, und dann kommen wir mal zum Ersten Punkt, nämlich die Zeiteinteilung. Du solltest dich auf jeden Fall fragen, wie viel Zeit du pro Tag hast. Ja, das ist natürlich bei jedem unterschiedlich. Aber ich bin mir ganz, ganz sicher, selbst wenn du richtig viel arbeitest, wirst du zumindest, zumindest eine halbe Stunde pro Tag schaffen. Und das kann ich mit Gewissheit sagen, denn ich habe selbst an Zehn-Stunden-Tagen immer noch es geschafft, drei Sprachen irgendwie zu lernen und wenn es nur 20 Minuten pro Tag waren. Also du solltest dich fragen, wie viel Zeit du pro Tag hast und wann es dir am ehesten passt, diesen oder deine Sprache auch zu lernen, wann der beste Zeitpunkt für dich ist. Morgens, mittags, abends. Wie auch immer. Oder morgens. 20 Minuten, abends 20 Minuten. Das ist eine ganz, ganz wichtige Frage und ein ganz wichtiger Punkt, weil du dich insofern einfach strukturieren kannst und organisieren kannst. Speaker 1 (06:14) Ja, und um diese Frage zu beantworten, ist es auch ganz, ganz wichtig zu wissen, was du erreichen möchtest, wie schnell du an dein Ziel kommen möchtest. Das heißt, es ist klar, je mehr Zeit du aufwendest, desto schneller wirst du dein Ziel erreichen. Du kannst auch mit 20 oder 30 Minuten am Tag dein Ziel erreichen. Das wird natürlich ein bisschen länger dauern. Aber wenn du zwei Stunden am Tag Zeit hast, zwei Stunden fürs Sprachenlernen, fürs Deutschlernen und du möchtest innerhalb eines Jahres wirklich richtig, richtig gute Fortschritte erzielen, dann solltest du diese zwei Stunden am Tag auch nutzen. Aber wie gesagt, das ist abhängig von deinen Zielen. Mit einer halben Stunde ist es auch schon getan bzw. mit einer halben Stunde kannst du auch schon sehr, sehr viel erreichen. Und wichtig ist natürlich auch, lernst du eine Sprache, zwei Sprachen oder mehrere Sprachen? Wenn ihr die letzten zwei Folgen mit David gehört habt, werdet ihr ja auch ein bisschen gelernt haben, wie das funktioniert, mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen. Und da ist es dann natürlich auch entscheidend, den Fokus auf die, ich sage mal, wichtigste Sprache zu legen. Wenn es in deinem Fall Deutsch ist, dann solltest du für Deutsch immer mehr Zeit einräumen als für Englisch, Spanisch oder für was auch immer. Also, frag dich, wie viele Sprachen du lernst und teile das entsprechend ein! Speaker 1 (07:34) Und ja, ich habe es schon oft gesagt, in diesem Podcast oder auf Instagram oder wo auch immer, Routinen sind ganz entscheidend. Routinen wirken Wunder. Glaubs mir! Es klingt so einfach, aber es hat wirklich eine so große Wirkung. Also wenn du wirklich jeden Tag zu einer festen Zeit deine Sprache lernst, dann wirst du es irgendwann nicht mehr hinterfragen, wie Zähneputzen oder Duschen oder was weiß

#23 – So lernst du mehrere Sprachen gleichzeitig – mit David von Linguathor – Teil 2

So lernst du mehrere Sprachen gleichzeitig Speaker 1 (39:18) Ich lerne Sprachen schon seit vielen Jahren. Ich liebe Sprachen. Ich bin auch, würde ich sagen, relativ erfolgreich damit. Aber natürlich, man guckt sich ja immer um, man guckt ja immer, was kann man irgendwie noch verbessern. Ich habe auch nach Jahren des Sprachlernens immer mal wieder Dinge über den Haufen geworfen, wo ich, von denen ich gemerkt habe, das funktioniert einfach nicht so richtig. Und da würde ich jetzt nämlich auch noch mal zu einem ganz, ganz wichtigen Teil, nämlich zum zweiten Teil dieses Podcasts kommen. Ja, und zwar das, was ich ja in der Einleitung auch schon angekündigt hatte, diese Frage, wie schafft man es denn, mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen? Ja, also das ist ja auch etwas, womit sich viele, viele Leute quälen. Wenn man kaum die Zeit hat, Deutsch zu lernen, wie soll man es dann noch schaffen, nebenbei, was weiß ich, Englisch oder Spanisch zu lernen oder keine Ahnung. Aus welchen Gründen auch immer. Aber es ist ja nun mal so, dass wir in dieser globalisierten Welt einfach auch, dass die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen, einfach auch immer gefragter ist. Und deswegen ist diese Frage einfach wirklich sehr, sehr wichtig. Sehr, sehr hilfreich, wenn man sie beantworten kann. Hast du einen Tipp oder hast du, kannst du irgendwie bei diesem Thema unterstützend zur Seite stehen, dass du sagst, Leute, entspannt euch, das ist ganz einfach, oder? J Speaker 1 (40:45) a, auf jeden Fall. Speaker 1 (40:51) Sehr gut! Speaker 1 (40:51) Ich glaube, dass das Lernen an sich, das schafft eigentlich jeder. Das ist nicht so das Problem. Es geht natürlich fast immer effizienter, aber alle schaffen es irgendwie zu lernen. Solange man sich die Zeit nimmt, sich mit einem Thema zu beschäftigen, dann schafft man es zu lernen. Das Problem ist das Vergessen. Und vor allem, wenn man sich vornimmt, mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen, dann ist die, dann läuft man die Gefahr, dass man sich noch weniger Zeit nimmt, wenn überhaupt, zu wiederholen. Und wenn das der Fall ist, dann ist man eigentlich im Voraus schon zum Scheitern verurteilt. Es kann einfach nicht klappen. Das heißt, wenn man mehrere Sprachen gleichzeitig lernen möchte, dann braucht man natürlich ein System, wie man lernt. Aber man braucht auch und vor allem ein System, wie man wiederholt, wie man sich die Sachen noch mal anhört und noch mal anschaut, die man halt gelernt hat. Und da gibt es natürlich unterschiedliche Ansätze. Ich benutze, das, was ich meinen Kursteilnehmern beibringe, ich bring den bei, wie sie Anki benutzen. Das ist ein Programm, das kennst du. Das weiß ich. Das hast du auch schon mal angesprochen. Und zwar, Anki wird von vielen benutzt, aber ich bin einfach mal dreist und sage, dass die allermeisten, die Anki benutzen, es nicht so effizient benutzen, wie sie es benutzen können. Und zwar, weil sie mit dem grundlegenden Anki-Algorithmus arbeiten. Und das ist tatsächlich gar nicht so gut. Bzw. es gibt viel Luft nach oben. Ich habe mit diesem Thema experimentiert. Sehr, sehr viel. Vor allem im Laufe der letzten zwei Jahre und festgestellt, dass man viel mehr rausholen kann, wenn man ein paar Sachen ändert. Aber auch wenn man das alles gar nicht tut und nur Anki benutzt jeden Tag, dann hat man auf jeden Fall mehr gelernt und beibehalten als jemand, der einfach gar kein System hat. Das ist das Wichtige. So. Nehmen wir mal an, du möchtest gleichzeitig oder man möchte gleichzeitig, keine Ahnung, Norwegisch und Spanisch und Deutsch lernen. Und man ist Englisch-Muttersprachler. Keine Ahnung. Norwegisch und Deutsch sind natürlich beide germanische Sprachen. Die haben ja gewisse Ähnlichkeiten, aber die merkt man ja nicht unbedingt sofort. Vor allem, nehmen wir einfach mal an, man kann diese ganzen Sprachen noch gar nicht. Also, ich habe zwei Möglichkeiten. Ich kann entweder jeden Tag mich mit jeder dieser drei Sprachen beschäftigen oder ich kann sagen, zum Beispiel zweimal die Woche jede Sprache, also sechs, dass ich sechs Tage die Woche… Was würdest du sagen? Was ist sinnvoller? Speaker 1 (44:15) Das habe ich jetzt tatsächlich schon ausprobiert, muss ich sagen. Das gehört auch zu den Sachen, die ich jetzt über den Haufen geworfen habe, weil dieses jeden Tag drei Sprachen lernen ist in meinen Augen sehr, sehr schwierig, weil ich glaube, das hängt auch so ein bisschen von der Sprachkombinationen ab, aber man kommt schnell durcheinander. Und deswegen würde ich das eher ausschließen. Speaker 2 (44:39) Wenn du sagst, man kommt schnell durcheinander, was meinst du genau damit? Speaker 1 (44:44) Jetzt speziell in meinem Fall, wenn es darum ging, die romanischen Sprachen gleichzeitig zu lernen, Italienisch, Spanisch, Französisch, hatte ich in der Vergangenheit immer wieder das Problem, dass ich einfach, dass ich am Morgen Französisch gelernt habe und am Abend, wenn ich dann, nachdem ich schon Italienisch hatte, am Abend noch mal Spanisch gemacht habe, dass ich dann da Vokabeln drin hatte im Kopf, die eigentlich zu einer ganz anderen Sprache gehören. Dass ich das komplett verwechselt habe. Und ich glaube, das ist im Prinzip kontraproduktiv. Speaker 2 (45:21) Ja, es kommt darauf an, also wenn du sagst, dass du sie verwechselt hast, meinst du beim Sprechen? Das heißt, du hattest… Ah genau. Beim passiven Lernen verwechselt man sie halt eben nicht. Und das ist das eigentlich, worauf ich hinaus möchte. Also man hat erst ein Problem, wenn man anfängt zu sprechen und man die Sprachen durcheinanderbringt. Das ist schon verständlich. Aber wenn man zum Beispiel diese drei Sprachen gleichzeitig lernen möchte, aber darauf verzichtet, zunächst einmal zu sprechen, sondern sich nur darauf konzentriert, diese beiden, diese drei Sprachen alle besser zu verstehen, dann, dann hat man dieses Problem halt eben nicht. Diese Verwechslung findet gar nicht statt. Speaker 2 (46:09) Genau. Das ist richtig. Speaker 2 (46:09) Und deswegen ist es wichtig zu bestimmen, ob man das Ziel hat, so schnell wie möglich ins Sprechen zu kommen oder nicht. Wenn nicht, dann ist das gar kein Problem.

#22 – Acht Sprachen fließend – mit David von Linguathor – Teil 1

Speaker 1 (00:00) Ja moin, liebe Leute! Schön, dass ihr wieder dabei seid, auch nach meiner kleinen Zwangspause. Die letzte Folge von Deutsches Geplapper liegt ja jetzt mittlerweile schon drei Wochen zurück. Normalerweise kommt ja die neue Folge immer alle zwei Wochen raus, wie ihr wisst. Aber ja, mich hat es jetzt tatsächlich auch erwischt. Mein erstes Mal Corona, war nicht so lustig, kann ich euch sagen. Aber egal, ich bin wieder fit, freue mich riesig auf die heutige Folge und vor allen Dingen auf meinen heutigen Gast. Denn er ist Experte auf dem Gebiet des Fremdsprachenlernens, er spricht fünf Fremdsprachen und lernt derzeit noch drei weitere. Er ist also ein richtiger Polyglott. Und ja, da ich ja immer wieder gefragt werde von unseren vielen von euch, wie man es schaffen kann, mehrere Fremdsprachen gleichzeitig zu lernen, welche Techniken und Tricks es da gibt, wollte ich ihn unbedingt für diese Folge von Deutsches Geplapper gewinnen und unbedingt mit ihm über dieses wirklich wichtige Thema auch sprechen. Also, herzlich willkommen, sage ich, bei Deutsches Geplapper, David von Linguathor. Speaker 2 (01:08) Moin Flemming, danke, dass ich dabei sein darf. Speaker 1 (01:12) Ja, sehr gerne. Es freut mich mega, dass du hier bist. Das war jetzt nur eine ganz, ganz kleine Ankündigung. Ich denke mal, du kannst das selbst viel besser. Also sag unseren Zuhörerinnen und Zuhörern wirklich noch mal was, woher du kommst, wer du bist, wie dein voller Name, dein kompletter ist, ich habe dich jetzt nur als David vorgestellt, und was du machst. Erzähl uns doch mal kurz von dir! Speaker 2 (01:35) Ja, ich heiße David Allen Martin II. Ich komme aus San Diego, Kalifornien, bin seit 13 Jahren in Deutschland, allerdings nicht am Stück. Ich habe damals Deutsch studiert an der Uni Berkeley und bin dann in meinem letzten Jahr nach Göttingen, um an einem Austauschprogramm teilzunehmen und habe nebenbei Holländisch gelernt, tatsächlich damals und später damit mit anderen Sprachen angefangen. Jedenfalls bin ich mittlerweile hauptsächlich Polyglott-Coach, das heißt, ich helfe den Leuten, Fremdsprachen schneller und effizienter zu lernen. Und die Sprache, die ich am öftesten unterrichte, ist halt Deutsch und zwar für spanischsprachige Menschen und chinesischsprachige Menschen. Das sind die zwei häufigsten Kombinationen zurzeit. Aber im Grunde genommen, ich hatte auch schon mal Leute, die bei mir Norwegisch lernen wollten. Ich kann nicht so gut Norwegisch, Schwedisch einigermaßen, aber die waren, wie gesagt, daran interessiert, wie man überhaupt Sprachen lernt. Und das waren Spanier. Und tatsächlich habe ich ihm geholfen, diese Sprache so schnell wie möglich zu lernen, also so gut, wie er sie lernen… Das Niveau zu erreichen, das er erreichen wollte. Speaker 1 (03:05) Genau, also, bei dir ist es jetzt weniger, weniger entscheidend, woher die Leute kommen, sondern es geht einfach eher um die Methodik, um die Techniken, die man da dann anwendet, um im Endeffekt zum Erfolg zu kommen. Speaker 2 (03:16) Ganz genau. Ja. Die Präferenz ist, dass ich deren Muttersprache kann. Und da ich schon einige Sprachen kann, kommt das nicht selten vor. Aber es geht natürlich nicht immer. Aber genau wie du sagst, also im Grunde genommen geht es um die Methodik. Es geht darum, wie Spracherwerb überhaupt funktioniert, wie das menschliche Gehirn Sprachen aufnimmt und abspeichert. Und wenn man diese Prinzipien versteht und dann weiß, wie man nach diesen Prinzipien lernt, dann hat man sehr schnell Erfolge und nachhaltig. Speaker 1 (03:55) Wie machst du das? Also, wie funktioniert das? Ist das etwas, was online funktioniert? Oder durch Präsenz oder was sind da so die bevorzugten Mittel? Speaker 2 (04:06) Zurzeit hauptsächlich durch one to one, also Einzelunterricht. Ich habe Inhalte auf Instagram, auf YouTube, wo ich über meine Methode rede, aber noch nicht so viel, dass man, dass ich sagen könnte, dass meine ganze Methodik, dass alles online ist. Aber ich habe halt Kurse geplant und mache halt immer mehr Inhalte. Aber die Leute, die das, sage ich mal, am detailliertesten mitbekommen, sind die Leute, die bei mir halt den Unterricht nehmen. Speaker 1 (04:46) Okay, jetzt fällt mir gerade ein, ich würde, ich würde noch mal einen kleinen Sprung zurück machen. Also wir sind eigentlich schon fast bei deiner Methode. Speaker 1 (04:54) Ja, stimmt. Speaker 1 (04:56) Da kommen wir aber gleich zu. Und zwar will ich trotzdem noch mal wissen, du hast gesagt, du wohnst jetzt mit Unterbrechungen seit 13 Jahren in Deutschland. Auch noch mal wichtig zu erwähnen, für alle, die jetzt dachten, David ist Muttersprachler. Ist er nicht. Also trotzdem hörst du dich so an wie ein Muttersprachler. Also das ist erst mal schon ein Wahnsinn, dass du quasi dich wirklich anhörst wie ein Deutscher. Das schaffen viele auch in 30 Jahren in Deutschland nicht, ihren Akzent komplett abzulegen. Das ist schon eine Leistung. Was mich interessiert ist, wie kam es jetzt dazu, dass du dich für das Thema Sprachen so sehr interessiert hast? Wie hat das angefangen? Ist da ein besonderer Reiz für dich oder was hat dazu geführt, dass du jetzt so viele Sprachen sprichst? Speaker 2 (05:42) Ja, interessante Frage. Ich würde sagen, das hat mit meiner, mit meiner Muttersprache angefangen, mit dem Englischen. Und zwar, meine Mutter hat mir und meinen beiden Brüdern das Lesen beigebracht, als wir drei waren, also schon in einem sehr frühen Alter. Und ich habe das, ich habe Wörter schon immer geliebt, ich habe es schon immer geliebt zu lesen. In meiner Familie spielt man sehr, sehr gerne mit Sprache. Wir denken uns andauernd irgendwelche neuen Wörter aus. Und so weiter. Und das war, das war einfach schon immer der Fall. Es hat auch mit Musik zu tun. Meine beiden Eltern hören sehr gerne ganz, ganz viele unterschiedliche Genres und dann auch die Songtexte, mit denen ich aufgewachsen bin, wo die der jeweilige Künstler oder die Künstlerin halt mit Sprache gespielt hat. Genau. Also ich hatte halt einfach dieses Interesse an der eigenen Sprache und hatte, ich bin ein bisschen überall aufgewachsen in den USA. Ich hatte schon Fremdsprachen mitbekommen, aber

#21 – Endlich akzentfrei Deutsch sprechen – mit Maria von Dein Sprachcoach

Deutsches Geplapper – Folge 21 – Endlich akzentfrei Deutsch sprechen Speaker 1 (00:00) Ja, moin liebe Leute, willkommen bei einer neuen Folge von Deutsches Geplapper. Und wie ihr ja schon eine Einleitung gehört habt, wie ich ja schon angekündigt habe, geht es heute um das große Thema Aussprache. Und in meinem Deutsch-Coaching höre ich ja immer mal wieder den Satz: „Die Aussprache ist mir nicht so wichtig.“ Also so oder so ähnlich formuliert das der ein oder andere. Ich lass das jetzt einfach mal unkommentiert stehen. Wir gehen da auf diesen Satz oder auf dieses Thema in dieser Folge aber auf jeden Fall noch mal ein, also wir reden da noch mal ganz intensiv drüber. Erst mal möchte ich euch aber meinen Gast der heutigen Folge vorstellen. Also sie ist schon so ein richtiger Star der Branche, kann man sagen. Hat mir gerade auch erzählt, sie hat 199.000 Follower bei YouTube, sind glaube ich über 300.000 bei Instagram. Also sie ist richtig, richtig bekannt. Deswegen glaube ich, ihr kennt sie mit Sicherheit auch schon. Das Besondere ist, sie ist keine Muttersprachlerin, sondern kommt aus Russland. Aber ihr werdet feststellen, dass sie quasi keinen Akzent hat. So, genug geredet. Herzlich willkommen, Maria. Speaker 2 (02:24) Hallo! Hallo zusammen! Vielen lieben Dank für die Einladung. Ich fühle mich richtig geehrt, gerade nach solchen Worten. Danke schön. Also besser hättest du es nicht sagen können. Speaker 1 (02:37) Ja, also die Ehre liegt ganz bei mir. Ich denk mal, meine Vorstellung war fast schon unnötig, weil ich glaube, die meisten, die sich so mit dem Thema Online-Deutschlernen beschäftigen oder die meisten, die auch online solchen Coaches folgen, die kennen dich wahrscheinlich auch schon. Trotzdem würde ich sagen, bevor ich jetzt irgendwie was vergessen habe, stell dich doch ganz kurz einfach noch mal selbst vor! Wer bist du? Was machst du? Speaker 1 (03:03) Sehr gerne. Also, ich heiße Maria. Einige von euch kennen mich vielleicht als „Deinen Sprachcoach“. Und ja, ich bin dein Sprachcoach, Maria. Also, Leute, ihr könnt mich sehr gern duzen. Siezen muss man uns nicht. Wir sind alle Freunde. Genau. Und ich bin Deutschlehrerin. Aussprache-Trainerin. Genau. Es geht ja heute um das Thema, um ein sehr, sehr wichtiges Thema, Aussprache. Und ich habe einen Instagram-Kanal, der heißt genauso wie ich, „Dein Sprachcoach“. Dann bin ich auch auf YouTube unterwegs und auf TikTok und erstelle Lernvideos in verschiedener Länge. Für Social Media wie Insta und Tiktok sind das natürlich kurze Videos bis zu einer Minute und auf YouTube widme ich mich dann auch anderen Themen. Es gibt auch einige Videos zum Thema Prüfungsvorbereitung, Aussprache, selbstsicheres Auftreten und so weiter. Speaker 1 (03:58) Sehr gut, sehr gut. Und ich hatte ja eben schon gesagt, du bist, du bist keine Muttersprachlerin. Wie lange lebst du schon in Deutschland und wie lange lernst du schon Deutsch? Speaker 2 (04:09) Also im September sind es 15 Jahre, seit ich hier in Deutschland lebe. Ich bin 2007 nach Deutschland gekommen. Und das Interessante ist, ich bin nicht als Kind nach Deutschland gekommen. Ich war 22 zu dem Zeitpunkt. Also Leute, alles ist möglich. Wenn ihr im Erwachsenenalter Deutsch lernt, könnt ihr immer noch Deutsch beherrschen. Ihr könnt eure Deutschkenntnisse so aufpolieren, dass keiner es wirklich heraushört, woher ihr kommt. Und ich bin in Russland geboren und aufgewachsen und habe tatsächlich angefangen Deu…noch einmal: Und habe angefangen, dort Deutsch zu lernen. Aber meine Deutschkenntnisse waren so miserabel. Als ich nach Deutschland kam, konnte ich wirklich so gut wie gar kein Deutsch. Ich habe nichts verstanden. Ich bin im wunderschönen Stuttgart gelandet. Dort spricht man ja schwäbisch, wie du weißt. Und es war einfach eine Katastrophe. Ich bin auf die Straße gegangen. Ich habe den Bäcker nicht verstanden. Ich habe in einer Gastfamilie gewohnt und zum Glück hat meine Gastmutter Hochdeutsch gesprochen und ich habe ein vierjähriges Kind betreut. Ich bin als Au pair-Mädchen nach Deutschland gekommen und konnte auch tatsächlich durch das Kind einiges lernen. Habe einen Deutschkurs besucht und ja, hab das wirklich genauso wie ihr machen müssen. Ich habe Deutsch von Grund auf hier neu gelernt. Speaker 1 (05:37) Wahnsinn. Also 15 Jahre. Das ist natürlich mittlerweile schon eine lange Zeit. Allerdings habe ich auch schon einige Leute kennengelernt, die nach 15 Jahren, ja, bei weitem nicht so gesprochen haben wie du bzw. gerade auch beim Thema Aussprache ganz, ganz große Probleme immer noch hatten. Und deswegen war es mir jetzt auch so wichtig, wenn ich dieses Thema behandle, wir haben da in vergangenen Folgen schon hin und wieder mal drüber gesprochen, aber ich wollte auch dieses Thema Aussprache noch mal so ein bisschen spezieller, gesonderter eingehen. Und deswegen war es mir so wichtig, dich hier auch dabei zu haben, weil, wie gesagt, du bist keine Muttersprachlerin, aber du hast es eben ganz gut, ganz gut getroffen, finde ich, mit der Aussage „Alles ist möglich“, egal wie alt ihr seid oder wie lange ihr schon Deutsch lernt. Das ist eben eine super hilfreiche Motivation und das muss man sich immer mal wieder, immer mal wieder bewusst machen. Und ich denke, wenn jetzt Leute dich hören, dich sprechen hören und irgendwann im Nachhinein erfahren, oh, du bist ja gar keine, du bist ja gar keine Deutsche, weil sie das im Gespräch mit dir herausfinden, sind sie doch schon hin und wieder mal erstaunt, oder? Hast du das schon mal erlebt? Speaker 2 (06:51) Ja, immer wieder mal! Weißt du, das Wichtigste ist, bei der Aussprache erst mal festzustellen, wo die Unterschiede liegen, zwischen der eigenen Muttersprache und zwischen der deutschen Sprache. Ich habe auch alles in einem Onlinekurs zusammengefasst, in dem ich über diese Unterschiede spreche. Das ist der Crashkurs Deutsche Aussprache, den ich wirklich liebe. Das ist sozusagen mein Baby. Und Deutsch ist tatsächlich eine Sprache mit einer sehr großen Mundöffnung. Und das wissen viele Deutschlerner nicht. Man muss im Deutschen, wenn man Deutsch spricht, den Mund weiter aufmachen als in vielen anderen Sprachen. Das war für mich wirklich auch eine Entdeckung damals. Ich

#20 – (K)eine normale Schule? Montessori – Mit Kristin Al Najem

Speaker 1 (00:02) Ja, moin liebe Leute, willkommen bei einer neuen Folge von Deutsches Geplapper. Heute machen wir wieder, mache ich wieder eine Folge, in der es um das Thema Bildung geht. Solche Folgen gibt es ja öfter mal hier beieutsches Geplapper, also Themen, in denen es einfach darum geht, wie wir bestmöglich Sprachen lernen können, welche Methoden es da gibt. Aber nicht nur das Thema Sprachenlernen steht hier im Podcast im Fokus, sondern eben auch das Lernen im Allgemeinen. Und zu diesem Thema haben ja in der Vergangenheit viele Bildungsexpertinnen und -experten etwas beigetragen. Und eine der bekanntesten dieser Experten war die italienische Ärztin Maria Montessori. Und um die soll es heute aber nicht gehen, sondern es geht heute um ihr Lebenswerk, nämlich die Montessori-Pädagogik. Ja und? Also ich denke ihr habt da schon mal von gehört. Überall, im ganzen Land, in ganz Deutschland, auf der ganzen Welt gibt es Schulen und Einrichtungen, also Montessori-Schulen und Einrichtungen. Ich habe was gelesen von 126 Ländern, zigtausende Einrichtungen auf der ganzen Welt. Ja und ich Glückspilz habe heute eben eine Lehrerin oder wie sie mir im Vorgespräch sagte Lernbegleiterin von einer dieser Einrichtungen hier im Podcast zu Gast. Herzlich Willkommen, Kristin. Speaker 1 (01:29) Hi. Speaker 1 (01:31) Hi Kristin. Ihr kennt Kristin vielleicht von Instagram und zwar von…Kristin, sag es mal selbst. Was machst du auf Instagram? Speaker 2 (01:41) Also mein Kanal heißt Mein_Deutsch, also Unterstrich Mein_Deutsch, mein Deutsch war schon vergeben. Okay, genau den Kanal habe ich angefangen, ganz klassisch in der Lockdown-Zeit. Ja also ich habe schon an der Schule unterrichtet und dann auf einmal kam dieser Corona-Lockdown. Und ja, da habe ich angefangen Lernvideos zu drehen und habe dann auch Social Media Kanäle dazu aufgemacht und das kam bei den Eltern und Kindern supergut an und dann hab ich das weitergemacht. Speaker 1 (02:16) Ja, „kam supergut an“, das trifft es glaube ich ziemlich exakt. Also ich kann mich erinnern, ich glaube, ich habe weit vor die angefangen mit Instagram und du hast glaube ich schon, das Doppelte an Followern oder das Dreifache an Followern mittlerweile, also ich glaube, das kommt richtig, richtig gut an, ich habe mir auch einige deiner Videos immer mal wieder angeguckt. Das sind ja auch so meistens Situationen aus dem Alltag, oder? Wie würdest du das beschreiben? Speaker 2 (02:41) Ja, genau, anders geht es auch gar nicht, weil ich selber viel zu tun habe. Wir hatten das im Vorgespräch eben auch schon. Also ich bin selber Mutter von vier Kindern und genau, deswegen, ich nehme meine Abonnenten eigentlich mit in meinen Alltag. Also anders kann ich es auch gar nicht machen. Ich zeige Ausschnitte von dem, was ich so tue und versuch zu erklären, was da auf sprachlicher Ebene passiert. Speaker 2 (03:07) Und was tust du sonst noch außer Instagram? Also du hast ja auch ein Ziel dahinter, warum du jetzt unbedingt den Leuten so ein bisschen mit ihrem Deutsch helfen möchtest. Was ist da deine Motivation oder womit hängt das zusammen? Speaker 2 (03:23) Ja, also eigentlich, anfangs hatte das nicht so ein riesengroßes Ziel, also außer meine Schüler eben auch so zu begleiten. Genau. Mittlerweile habe ich aber auch einen Aussprache-Kurs, den man bei mir erwerben kann. Also ich habe einen Link in meiner Bio und genau dort habe ich Videos zur Aussprache und man kann dann auch so ein Paket mit mir buchen, wo ich dann Feedback gebe. Und ja, das ist auch sehr schön. Also das passt auch irgendwie zu dem, was ich sonst so tue, weil es eben ein Selbstlern-Kurs ist. Und ich unterstütze meine Abonnenten darin, sich selber zu verbessern in ihrem eigenen Lerntempo. Speaker 1 (04:11) Hm, cool. Und du bist eben auch, du hast es mir eben erklärt, Lernbegleiter in, an einer Montessori Schule. Ja genau. Willst du das mal kurz erklären? Also ich hatte eben im Vorfeld gesagt du bist Lehrerin an einer Montessori-Schule. Das war nicht so ganz richtig. Was ist jetzt der Unterschied zwischen einer Lehrerin und einer Lernbegleiterin? Speaker 2 (04:34) Genau. Wir legen Wert darauf, dass wir nicht Lehrerin sagen, weil man das so verbindet, ja, also mit dem klassischen, ich mach das Gehirn auf und mach, tu da etwas rein. Also ich fülle Input in dieses Gehirn und versuche das ja auf diese klassische Art, ja, aber das ist bei uns auf keinen Fall so. Wir haben auch total selten Frontalunterricht. Also wir versuchen die Kinder eben in ihrem eigenen Lernen zu begleiten. Und deswegen Lernbegleiterin. Also wir unterstützen sie, dass sie selber sich entwickeln können. Speaker 1 (05:15) Aha, sehr gut. Da sind wir auch schon gleich so richtig, richtig tief drin im Thema Montessori-Pädagogik. Also, hatte ich ja in der Einleitung schon gesagt, es geht heute ums Lebenswerk dieser Frau Maria Montessori. Ich bin bei der Recherche im Vorfeld auch über einen Satz gestolpert, den kann ich mal vorlesen. Also die Montessori-Pädagogik beruht auf dem Bild des Kindes als Baumeister seines Selbst. Ja, schon mal gehört den Satz? Speaker 1 (05:44) Auf jeden Fall. Ja also wir haben eine Montessori-Diplom Ausbildung gemacht. Alle die bei uns unterrichten machen das irgendwann, ja und dann ist man zwei Jahre lang jedes zweite Wochenende im Montessori-Diplom-Kurs. Also das ist einer der am häufigsten genannten Begriffe, beziehungsweise Leitsprüche. Also das Kind als Baumeister seiner Selbst bedeutet eben, dass wir dem Kind eine vorbereitete Umgebung liefern und ihm das Material zur Verfügung stellen, was es gerade braucht. In der Phase, in der es gerade ist. Ja, also, das heißt, vielleicht. Genau. Vielleicht kann ich dir das so ein bisschen erklären. Das Kind hat verschiedene Phasen der Entwicklung. Es gibt bestimmte Phasen, in denen das Kind leichter Sprachliches lernt. Es gibt sogar eine Phase für die Empfänglichkeit für Rechtschreibung, die ist zum Beispiel noch gar nicht in der Grundschule, sondern kommt dann erst später, wenn das Kind 13, 14, 15 ist oder so, wo es besonders empfänglich für so etwas ist. Also müssen wir darauf achten In welcher